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Rezertifizierung als ökofaire Gemeinde

, Kreisdekanat Warendorf

Für eine lebenswerte Zukunft in Sendenhorst und Albersloh setzt sich die Katholische Kirchengemeinde St. Martinus und Ludgerus weiterhin stark für Nachhaltigkeit ein. Im Rahmen der Initiative „Zukunft einkaufen“ wurde die Gemeinde bereits im Oktober 2021 als ökofaire Gemeinde zertifiziert und strebt nun die Rezertifizierung auf Level I an. Diese wichtige Zertifizierung wurde durch Thomas Kamp-Deister vom Bistum Münster vorgenommen und bekräftigt das Engagement der Gemeinde, ihr Handeln ökologischer und fairer zu gestalten.

Fairness als zentrale Säule

Die Gemeinde orientiert sich dabei an insgesamt zwölf Kriterien, die sowohl ökologische als auch soziale Aspekte umfassen. Ein Schwerpunkt der Arbeit liegt im Bereich Fairness. So achtet die Gemeinde darauf, bei ihren Veranstaltungen fair gehandelte Produkte zu verwenden. Beispielsweise wurde das jährliche Fastenessen mit fair gehandeltem Kaffee und Tee begleitet, und der Erlös ging an die Hilfsorganisation Misereor. Auch bei Blumensträußen, Geschenken wie Tee und Schokolade setzt die Kirchengemeinde auf faire Alternativen. Die Öffentlichkeitsarbeit spielt ebenfalls eine wichtige Rolle, sei es in der lokalen Presse, über Pfarrbriefe oder in den sozialen Medien wie Instagram. Zusätzlich beteiligt sich die Gemeinde aktiv an fairen Veranstaltungen, wie dem Handwerkermarkt, bei dem Eine-Welt-Waren und ein Fairhandels-Quiz angeboten wurden. Ein weiteres Highlight wird das faire Frühstück am 17. Mai 2024 auf dem Wochenmarkt sein, das in Kooperation mit der Steuerungsgruppe Fair Trade Town veranstaltet wird. Besonders erfreulich: Die Realschule St. Martin, die sich in der Trägerschaft der Gemeinde befindet, wurde im Juni 2024 zur Fair Trade School zertifiziert. Dies ist ein weiterer Meilenstein auf dem Weg der Gemeinde, ihre Institutionen im Sinne von Gerechtigkeit und Nachhaltigkeit zu gestalten.

Ökologische Maßnahmen als weiterer Schwerpunkt

Neben der Fairness legt die Kirchengemeinde großen Wert auf ökologische Verantwortung. Einweggeschirr und -flaschen wurden bei kirchlichen Veranstaltungen abgeschafft, stattdessen werden selbst genähte Brot- und Brötchenbeutel angeboten. Im Zuge der Renovierung der Kirchengebäude wurden energieeffiziente LEDs installiert, und während der Energiekrise wurde die nächtliche Anstrahlung der Kirchen reduziert. Auch die Beheizung der Gebäude wird nachhaltig gehandhabt. Bei Gemeindeveranstaltungen kommen zunehmend regionale und biologisch erzeugte Produkte zum Einsatz. Zusätzlich verwendet die Kirchengemeinde Recyclingpapier und setzt auf Ökostrom. Ein besonderes Augenmerk liegt auf ökologischen Projekten wie dem Bau von Nistkästen und Insektenhotels, die von Pfadfindern, Messdienern und der Garten-AG auf den Kirchengrundstücken errichtet wurden. Auch Blühstreifen und Baumpflanzaktionen, wie sie zuletzt bei der 72-Stunden-Aktion in Kooperation mit der Stadt Sendenhorst durchgeführt wurden, unterstreichen das ökologische Engagement der Gemeinde. Zu den weiteren Projekten zählen unter anderem die Überlegung, den Friedhof nachhaltiger zu gestalten, etwa durch Baumbestattungen. Auch die Kooperation mit dem neuen Verein NaturScheune zeigt die Vernetzung der Gemeinde in regionale Umweltprojekte.

Zukunftsprojekte und weitere Schritte

Die Kirchengemeinde hat sich ehrgeizige Ziele für die Zukunft gesetzt. In den nächsten drei Jahren wird sie weiterhin an den zwölf Kriterien arbeiten und plant unter anderem die Umrüstung der Außenstrahler der Kirchen auf LED, die Prüfung von Photovoltaik-Anlagen für die Kirchendächer sowie faire Plätzchenbackaktionen und weitere Maßnahmen zur Müllvermeidung. Ein besonderes Augenmerk liegt zudem auf der Fertigstellung von Insektenhotels, der Sanierung kirchlicher Gebäude unter nachhaltigen Gesichtspunkten und der Herausgabe eines Infoflyers zur nachhaltigen Grabgestaltung. Auch nachhaltige Grablichter und die Einsparung von Kopierpapier stehen auf der Agenda. Die katholische Kirchengemeinde St. Martinus und Ludgerus zeigt mit ihrem Engagement, dass der Weg zur Nachhaltigkeit ein kontinuierlicher Prozess ist. Durch die aktive Umsetzung von fairen und ökologischen Maßnahmen trägt sie dazu bei, die Schöpfung zu bewahren und eine lebenswerte Zukunft zu gestalten – für die Gemeinde, die Umwelt und zukünftige Generationen.

Text: Thomas Kamp-Deister
Bild: unsplash/Noah Buscher - Zwei Hände halten vorsichtig eine kleine grüne Pflanze mit Wurzeln und Erde. Im Hintergrund ist der Waldboden mit Laub und grünen Pflanzen bedeckt. Das Bild symbolisiert Wachstum, Nachhaltigkeit und Naturschutz.