Die „Woche für das Leben“, eine Initiative der katholischen und evangelischen Kirche, rückt die Sorge um Schwerkranke und sterbende Menschen in den Mittelpunkt. Ein wichtiges Thema, weiß Sabrina Bergeest, sei es in der Gesellschaft doch noch immer nicht üblich, sich mit dem Lebensende auseinanderzusetzen. „Natürlich ist Abschiednehmen nie etwas Schönes, aber es gehört zum Leben dazu.“ Immer wieder machen sie und ihre Kolleginnen und Kollegen die Erfahrung, dass Menschen auf Distanz gehen, wenn jemand verstirbt. „Für Sterbende oder Trauernde ist es furchtbar, wenn Menschen die Straßenseite wechseln oder im Treppenhaus die Tür des Nachbarn wieder geschlossen wird“, weiß die Hospiz-Mitarbeiterin. Dabei seien dies Zeichen der Unsicherheit: „Viele wissen nicht, wie sie mit jemanden, der bald sterben wird, oder der gerade einen Menschen verloren hat, umgehen sollen.“
Umso wichtiger seien ehrenamtliche Sterbebegleiter, die die Patienten und ihre Angehörigen in der Zeit des Abschiednehmens begleiten. „Bei manchen Begleitungen geht es einfach um ein Dasein, andere erfordern eine gute Gesprächsführung“, erklärt Sabrina Bergeest. Als Ehrenamtlicher sei es deshalb wichtig, Empathie mitzubringen und die Fähigkeit, „auch mal zwischen den Zeilen zu lesen“. Die Ehrenamtskoordinatorin räumt im Podcast „kannste glauben“ mit dem Vorurteil auf, im Hospizdienst herrsche eine traurige Atmosphäre, weil es um die Themen Tod und Sterben geht. „Im Gegenteil: Es sind Kleinigkeiten, die ganz viel mit einem Menschen machen können.“ Zum Beispiel das Bett eines Patienten auf die Terrasse schieben, damit er den Wind um die Nase und die Sonnenstrahlen im Gesicht spüren kann. „Natürlich wird hier auch gelacht“, sagt Sabrina Bergeest. „Und so soll es auch sein: eine möglichst hohe Lebensqualität bis zum Ende.“
Die Folge des Bistums-Podcast „kannste glauben“ zur „Woche für das Leben“ ist über die Podcast-Homepage abrufbar. Zudem können alle Episoden der Reihe bei Spotify, podcaster.de, Deezer, Google Play und Itunes kostenfrei angehört und abonniert werden.
Ann-Christin Ladermann