Nothilfe Ukraine: So wurden die Spenden bereits eingesetzt

, Bistum Münster

Der Einsatz der Spendengelder für die „Nothilfe Ukraine“ wird von Mariya Sharko koordiniert. Die gebürtige Ukrainerin ist Mitarbeiterin in der Fachstelle Weltkirche des Bischöflichen Generalvikariats (BGV) – hier berichtet sie über mehrere Projekte in der Ukraine, die bereits durch die Spenden unterstützt werden konnten:

"Seit Beginn der russischen Aggression gegen die Ukraine haben mehrere Millionen Menschen ihr Zuhause verloren und mussten ihre Heimat verlassen. Neben vielen, die die Ukraine verlassen haben, gibt es mittlerweile über 7 Millionen Flüchtlinge innerhalb der Ukraine. Viele Städte und Gemeinden stehen vor enormen Herausforderungen, versuchen aber nach Möglichkeit, vielen zu helfen.

Die Stadt Vinnytsa, die sich etwas mehr als 200 km westlich von Kyiw befindet, ist ein Zufluchtsort für viele Geflüchtete aus dem Osten und Süden der Ukraine. Neben den vielen Menschen, die in der Stadt eine sichere Unterkunft gefunden haben, stehen die Krankenhäuser in der Stadt vor vielen Herausforderungen. Denn sie müssen nun mehrere verwundete und kranke Menschen zugleich versorgen. Durch die Spenden der Menschen im Bistum Münster und durch die Vermittlung des Roten Kreuzes in der Stadt Vinnytsia ist es gelungen, medizinische Hilfsgüter für das Krankenhaus in Vinnytsia zu besorgen und zu transportieren.

Viele katholische Gemeinden in der Ukraine nehmen je nach ihren räumlichen Kapazitäten die Menschen bei sich auf, die ihr Haus oder Wohnung verloren haben. So auch die Gemeinde in Vyzhnytsia, im Südwesten der Ukraine. Pfarrer Vasyl Stefanko hat gemeinsam mit Gläubigen in seiner Gemeinde mehrere Menschen aufgenommen. Die ehrenamtlich aktive Gruppen in der Gemeinde wie z. B. die Pfadfinder oder die Messdiener helfen tagtäglich beim Kochen für die Flüchtlinge, betreuen die Kinder und organisieren Aktionen, um die Kinder und ihre Eltern von ihren Sorgen abzulenken. Weil die Pfarrei auf die Spenden angewiesen ist, haben wir finanziell unterstützt und somit geholfen, zumindest eine Zeitlang die Lebensmittelversorgung der Geflüchteten sicherzustellen.

Durch den Krieg in der Ukraine leiden insbesondere die Kinder, die bereits vor Beginn des Krieges benachteiligt waren. Besonders schwer haben es die Kinder, die durch eine Krebserkrankung auf regelmäßige Behandlung angewiesen sind. In den Orten wie z.B. Kyiw kann die Krebsbehandlung zurzeit durch die Krankenhäuser nicht sichergestellt werden. Durch die Spenden der Gläubigen im Bistum Münster wurde die Organisation „Zaporuka“ in der Ukraine unterstützt, die für solche Kinder nach Behandlungsmöglichkeiten in der Kriegszeit sucht und sie an weitere Krankenhäuser in der Ukraine oder im Ausland vermittelt.

Ungeschützt sind auch Kinder mit Behinderungen, die ohne elterliche Fürsorge aufwachsen müssen. 100 von diesen Kindern wurden vor einem Monat aus dem Waisenhaus im Osten der Ukraine mit ihren Betreuern in einen Ort in der Nähe von Lviv evakuiert. Sie müssen nun in Räumlichkeiten leben, die für die Kinder nicht geeignet waren. Durch unsere Spenden konnten die am Anfang notwendigsten Sachen wie Kinderbetten, Kinderwagen, Spiel- und Esszimmer-Einrichtung, Hygieneartikel, Elektrogeräte für die Küche usw. gekauft werden.

Außerdem konnten wir helfen, zwei Container für die Vorbereitung von warmen Essen zu kaufen. Dies wird den Mitarbeitern von Caritas Zaporizhzhia erleichtern, die Geflüchteten mit warmen Mahlzeiten zu versorgen. In der Stadt Zaporizhzhia sind besonders viele ältere Menschen als Binnenflüchtlinge angekommen, weil sie nicht in der Lage sind, den langen Fluchtweg in die westliche Richtung zu überstehen. Durch enorm viele Menschen in der Stadt ist die Lebensmittelversorgung durch die Geschäfte und Supermärkte sehr eingeschränkt. Durch die aktive Arbeit der Caritas-Mitarbeiter können viele ältere Menschen zumindest eine warme Mahlzeit am Tag bekommen."