Strukturprozess im Stadtdekanat Münster wird diskutiert

, Stadtdekanat Münster

Wie die Zukunft der katholischen Kirche im Bistum Münster gut gestaltet werden kann und soll, darum ging es am 28. April in der Bischöflichen Friedensschule, in der sich Vertreterinnen und Vertreter der Pfarreien und Einrichtungen des Stadtdekanats Münster versammelt hatten. Die Vorschläge der Bistumsleitung für die pastoralen Räume wurden mit den Hauptamtlichen der Pastoralkonferenz am Nachmittag sowie abends gemeinsam mit den ehrenamtlichen Gremienvertreterinnen und -vertretern diskutiert.

Die Veranstaltungen sind Teil des im Bistum laufenden Prozesses zur Entwicklung der pastoralen Strukturen und finden in allen Dekanaten statt. Der Prozess bindet die Katholikinnen und Katholiken vor Ort in Entscheidungen ein. Deshalb sind die sogenannten pastoralen Räume, in denen künftig die Seelsorge für mehrere Pfarreien mit einem Pool an Seelsorgerinnen und Seelsorgern umgesetzt werden soll, ausdrücklich Vorschläge und keine Vorgaben. Vorgestellt wurden die Überlegungen vom Regionalteam für die Region Münster-Warendorf-Coesfeld. Dieses bilden Pastoralreferent Matthias Schlettert, Weihbischof Dr. Stefan Zekorn und Maria Bubenitschek, die in der Bistumsverwaltung die Hauptabteilung Seelsorge leitet.

Sie bilden das Regionalteam für die Region Münster-Warendorf-Coesfeld (von links): Weihbischof Dr. Stefan Zekorn, Maria Bubenitschek und Matthias Schlettert.

© Bistum Münster

Die Veranstaltungen sind Teil des im Bistum laufenden Prozesses zur Entwicklung der pastoralen Strukturen und finden in allen Dekanaten statt. Der Prozess bindet die Katholikinnen und Katholiken vor Ort in Entscheidungen ein. Deshalb sind die sogenannten pastoralen Räume, in denen künftig die Seelsorge für mehrere Pfarreien mit einem Pool an Seelsorgerinnen und Seelsorgern umgesetzt werden soll, ausdrücklich Vorschläge und keine Vorgaben. Vorgestellt wurden die Überlegungen vom Regionalteam für die Region Münster-Warendorf-Coesfeld. Dieses bilden Pastoralreferent Matthias Schlettert, Weihbischof Dr. Stefan Zekorn und Maria Bubenitschek, die in der Bistumsverwaltung die Hauptabteilung Seelsorge leitet.

Im Stadtdekanat sollte es ursprünglich fünf pastorale Räume geben. Diese sollten die Kirchengemeinden wie folgt zusammenfassen: St. Petronilla – St. Mauritz; St. Nikolaus – St. Clemens Hiltrup-Amelsbüren; St. Liudger; St. Joseph Münster-Süd – St. Paulus – St. Lamberti – Heilig Kreuz; St. Franziskus – St. Marien und St. Josef – Liebfrauen-Überwasser. Ein Vorschlag, der in dieser Form kaum Zustimmung erhielt. Stattdessen befürworteten viele der Haupt- und Ehrenamtlichen einen einzigen pastoralen Raum für das gesamte Stadtdekanat, als weitere Option wurde eine kleinere Anzahl an pastoralen Räumen, möglicherweise mit neu zu definierenden Grenzen, diskutiert. 

Basierend auf bisherigen Rückmeldungen zum Strukturprozess nannte Matthias Schlettert die zentralen Felder des Prozesses: Leitungsformen, Freiwilligenmanagement, das Verhältnis Pfarrei zu seelsorglichen Aufgaben in Einrichtungen sowie die Rollen- und Aufgabenklärung. Weihbischof Zekorn ermutigte dazu, „in größeren Netzwerken“ zu denken. Die künftige Entwicklung von sinkenden Zahlen der Katholiken, des pastoralen Personals und der Kirchensteuereinnahmen erfordere eine Reaktion. „Wir müssen jetzt schon die notwendigen Schritte gehen“, betonte er. Dass es bei den pastoralen Räumen um Strukturveränderungen gehe und weniger um das Finden eines pastoralen Identifikationsraumes machte Maria Bubenitschek deutlich. Diesen Gedanken griff Stadtdechant Jörg Hagemann auf und ermutigte dazu, weniger in Grenzen zu denken. „Der Identifikationsort wird für einige weiter vor der Haustür sein“, sagte er, aber ein großer pastoraler Raum könne zusätzlich eine Chance für eine andere Form von Seelsorge mit liturgischen Angeboten auf Stadtebene bieten. 

Das Meinungsbild unter den Haupt- und Ehrenamtlichen war gemischt. Während einige die Verwurzelung der Menschen mit der Gemeinde vor Ort in den Mittelpunkt stellten und diese gezielt fördern möchten, forderten andere „kein Kirchturmdenken mehr“. Für sie spiele die Pfarreigrenze immer weniger eine Rolle – ihr Blick gelte den Angeboten, losgelöst vom Ort. Konstruktiv wurden die Argumente beider Standpunkte diskutiert. Deutlich wurde das große kirchliche Pfund, das die Stadt Münster mit ihrem urbanen Kern einerseits und den äußeren ländlicheren Gebieten andererseits hat. Dies gelte es gemeinsam zu gestalten, damit die Kirche auch weiterhin eine Relevanz in der Gesellschaft behalte. 

Auf Bistumsebene arbeiteten Prozess- und Themengruppen aus Haupt- und Ehrenamtlichen verschiedener Ebenen an der strategischen Ausrichtung in diesen Feldern. Ausdrücklich betont wurde der partizipative Charakter des Prozesses. Weil die beiden Veranstaltungen weiteren Gesprächsbedarf aufgezeigt hätten, bat Weihbischof Zekorn die Vertreterinnen und Vertreter um Vorschläge zum weiteren Vorgehen.

Ann-Christin Ladermann