Die Recklinghäuserin, die in Münster wohnt und studiert, ist eine von vielen, die der Kirche im Bistum Münster ein Gesicht gibt. Weitere Beispiele sind ab sofort auf dem neuen Ehrenamtsportal des Bistums unter www.ehrenamt-bistum-muenster.de zu finden. Dort werden Frauen und Männer vorgestellt, die sich mit ihren individuellen Fähigkeiten in ganz unterschiedlichen Bereichen der Kirche engagieren. Gleichzeitig finden Ehrenamtliche dort Ansprechpartner und Hinweise, wie das Bistum sie in ihrem Ehrenamt unterstützt. Mit dem Portal zeigt das Bistum, wie wichtig und wertvoll das Ehrenamt ist.
Friederike Bude vom Fachbereich Pastoralentwicklung im Bischöflichen Generalvikariat erklärt: „Mit dem neuen Portal möchten wir die Menschen, die sich in unserem Bistum freiwillig engagieren, in ihrem wichtigen Dienst stärken und andere ermutigen, sich mit ihrem Können und Wissen einzubringen. Die Beispiele im Portal zeigen, welche vielfältigen Möglichkeiten es gibt, sich unabhängig von Alter, Beruf oder Geschlecht aktiv am Geschehen in der Pfarrei und darüber hinaus zu beteiligen und der Kirche ein modernes, freundliches Gesicht zu geben. Das freiwillige Engagement ist für unser kirchliches Leben wesentlich. Die Verantwortung, die Menschen freiwillig übernehmen, wächst, was sich nicht zuletzt in den vielfältigen Leitungsformen in Pfarreien und Gemeinden unseres Bistums zeigt. Mit diesem Portal sollen all diejenigen passende Unterstützungsangebote bekommen, die sich im Kontext der katholischen Kirche freiwillig für andere Menschen engagieren.“
"Es ist die Gemeinschaft, die mich trägt"
Theresa Madry engagiert sich schon solange sie denken kann ehrenamtlich in der Pfarrei. Nach der Erstkommunion wurde sie Messdienerin, später leitete sie eine eigene Gruppe. Jahrelang zog sie um den Dreikönigstag von Haus zu Haus, um als Sternsingerin für Kinder in Not zu sammeln. Auch im Karnevalsverein der Pfarrei ist sie aktiv – und seit drei Jahren Firmkatechetin. „Es ist vor allem die Gemeinschaft, die mich trägt“, erklärt Theresa Madry. Ein Großteil ihrer Freunde teilt die Leidenschaft für das ehrenamtliche Engagement. Gemeinsam etwas planen, Aktionen durchführen und zeigen, dass die katholische Kirche auch ein junges Gesicht hat, das motiviert die 20-Jährige. „Für mich ist es selbstverständlich, dafür kein Geld zu bekommen, denn das steht beim Ehrenamt nicht im Vordergrund“, erklärt sie.
Ihre eigene Vorbereitung auf die Firmung hat Theresa Madry als Bestärkung im Glauben erlebt. „Ich habe mich sehr auf die Firmung gefreut“, erinnert sie sich. Dennoch hat sie die Form, in der Großgruppe mit etwa 65 Jugendlichen vorbereitet zu werden, als nicht optimal erlebt. Schon ein Jahr später, als sie und ihre Freundin ein erfahrenes Team bei der Firmvorbereitung begleiten durften, haben sie deshalb gemeinsam ein neues Konzept entwickelt. „Wir wollten das Ganze mehr auf eine Freiwilligenbasis stellen“, erinnert sie sich. Seitdem werden den Jugendlichen rund zehn Angebote gemacht, aus denen sie auswählen können – so viele sie möchten.
Firmvorbereitung mit verschiedenen Angeboten
„Wir starten meistens mit einer Firmfahrt in eine der Jugendbildungsstätten im Bistum Münster“, erklärt Theresa Madry. Eine Teilnahme empfehlen die Katecheten den Firmlingen: „Es ist gut, zu Beginn der Vorbereitung einmal als Gruppe zusammenzukommen und ein Wochenende gemeinsam zu verbringen“, ist sie überzeugt. Ergänzt wird die Firmfahrt unter anderem um eine 72-Stunden-Aktion, bei der sich die Jugendlichen freiwillig dafür melden können, Gräber von Wohnungslosen auf Vordermann zu bringen. „Angereichert mit einigen Impulsen erfahren sie hier ganz praktisch, was Nächstenliebe auch bedeuten kann“, erklärt die Recklinghäuserin. Besonders gut kommen sogenannte Tafelrunden an, bei denen zunächst zusammen gegessen wird und dann ein Gast wie zum Beispiel ein Krankenhausseelsorger oder ein Ordensmann aus ihrem Alltag berichten.
„Es passiert mir oft, dass ich im christlichen Kontext auf Menschen treffe, mit denen man sofort auf einer Wellenlänge liegt und sich gut versteht“, sagt Theresa Madry. Diese Erfahrung hat sie auch während ihres Freiwilligen Sozialen Jahres (FSJ) auf der Jugendburg Gemen, einer Jugendbildungseinrichtung des Bistums Münster, gemacht. Die Studentin der Sozialen Arbeit möchte Firmlingen etwas von ihrer eigenen christlichen Überzeugung mit auf den Weg geben und durch ihr Ehrenamt verdeutlichen, dass der Glaube das eigene Leben bereichert.
Ann-Christin Ladermann