Zunächst verwies der Umweltbischof auf die Enzyklika „Laudato si“, die Papst Franziskus 2015 veröffentlicht hatte und die Lohmann als „wegweisend in ihren Aussagen über Umweltthemen“ bezeichnet. „Es beeindruckt mich, wie stark sie inner- und außerkirchlich rezipiert wurde – ihr wird ja sogar ein gewisser Einfluss auf die Pariser Klimakonferenz zugesprochen“, sagte der Weihbischof. 2018 legten die deutschen Bischöfe Handlungsempfehlungen vor, wie Klima- und Umweltschutz in den Diözesen konkret praktiziert werden kann.
Der nun vorgelegte Bericht löse die Zusage ein, regelmäßig über den Stand der Bemühungen in den Bistümern zu berichten. „Ausnahmslos jedes deutsche Bistum hat einen Beitrag verfasst, der mit selbst gewählten Schwerpunkten über das jeweilige Engagement informiert und zugleich in die Tiefe geht. Die Unterschiedlichkeiten und die Vielfalt werden dabei sehr deutlich“, erklärte Weihbischof Lohmann. Beispielhaft nannte er unter anderem regionale Zusammenschlüsse, beispielsweise im Beschaffungsbereich oder im gesellschaftlichen Engagement. „Es ist gut und wichtig, solche regionalen Bündnisse zu bilden und damit bei Fragen, die alle beschäftigen, über den katholischen ,Tellerrand‘ zu blicken“, betonte er.
Ihm sei es wichtig, mit dem Bericht keine „Imagebroschüre“ vorzulegen, „sondern einen aussagekräftigen Bericht, der auch die eigenen Schwächen und Handlungsbedarfe aufzeigt. An vielen Stellen im Bericht werden nicht nur Erfolge präsentiert, sondern auch Schwierigkeiten offen benannt. So ist beispielsweise im Gebäudebereich klar, dass verbindliche Richtlinien, eine wirksame Kontrolle und regelmäßige Datenerhebung erforderlich sind, um Emissionen zu reduzieren. Auch im Mobilitätsbereich fehlt es häufig an systematischer Datenerfassung. Beim Umgang mit Kirchenland gibt es oftmals keine Auflagen zur nachhaltigen Bewirtschaftung.“
Der Umweltbischof lobte: „Rückenwind bekommen wir Bischöfe in unserem Schöpfungsengagement von den vielen in diesem Feld engagierten Christinnen und Christen, durch private Zuschriften, aber auch öffentliches Eintreten für die Sache.“ Er wünsche sich auch anhand des vorgelegten Berichtes Austausch und Dialog. „Ich möchte die Botschaft betonen: Wir nehmen unsere Verantwortung für die Schöpfung ernst. Als katholische Kirche sollten wir nicht im letzten Waggon sitzen, sondern nach Möglichkeit vorne mit dabei sein“, forderte er abschließend.
Das Dokument „Unser Einsatz für die Zukunft der Schöpfung – Klima- und Umweltschutzbericht 2021“ der Deutschen Bischofskonferenz ist in der Reihe „Arbeitshilfen Nr. 327“ erschienen und kann auf der Seite der Deutschen Bischofskonferenz heruntergeladen oder bestellt werden.
Christian Breuer