Waltroper Pfadfinder holen das Friedenslicht in Münster ab

, Kreisdekanat Recklinghausen

Wenn am Sonntag, 15. Dezember, um 16.30 Uhr das Friedenslicht im St.-Paulus-Dom in Münster bei der bistumsweiten Aussendungsfeier verteilt wird, ist unter den rund 2000 Pfadfinderinnen und Pfadfindern auch eine Delegation aus Waltrop dabei. „Wir holen das Friedenslicht in Münster ab, um es dann bei uns in Waltrop an die Menschen weiterzugeben“, berichtet die Vorsitzende Sabine Prange. Dazu bauen sie am Samstag, 21. Dezember, in der Innenstadt ein kleines Zelt auf. Dort geben sie die Kerzen gegen eine Spende mit dem Licht ab. Aber auch nach den Gottesdiensten in den Kirchen verteilen die Pfadfinderinnen und Pfadfinder das Friedenslicht. „Das kennen die Menschen in Waltrop schon. Manche bringen direkt ihre Laternen mit, damit die Flamme auf dem Heimweg nicht erlischt“, ergänzt Carsten Roeger, Pfarrer in St. Peter und Kurat der Pfadfinder. 

Viele Kinder und Jugendliche haben sich in der Kluft der Pfadfinder auf einer Treppe zum Gruppenbild aufgestellt.

Die Pfadfinderinnen und Pfadfinder freuen sich, das Friedenslicht als Zeichen der Hoffnung und des Zusammenhalts am 21. Dezember an die Menschen in Waltrop weiterzugeben.

Den Pfadfinderinnen und Pfadfindern ist die Bedeutung des Friedenslicht ein Anliegen. „Wir geben den Menschen den Frieden weiter, damit sie Frieden haben“, berichtet eine Jungpfadfinderin. Begeistert sind die Mädchen und Jungen, dass die Menschen sich über das Friedenslicht freuen. Schließlich sei das Licht ein Zeichen des Zusammenhalts und der Hoffnung besonders in Zeiten des Krieges. „Mich berührt es immer wieder, wenn in der anfangs dunklen Kirche von einer Kerze aus das Licht verteilt wird und es immer heller wird“, erzählt Prange und fügt hinzu: „Und obwohl es geteilt wird, wird es immer mehr.“ Damit erreiche die Hoffnung fast überall die Menschen.

Auch die Senioren haben die Pfadfinderinnen und Pfadfinder im Blick. Mit dem Friedenslicht machen sich die Wölflinge auf den Weg ins Altenheim. Dort singen sie Lieder, sagen Gedichte auf und haben selbstgebackene Plätzchen im Gepäck.  

Im vergangenen Jahr haben die Waltroper das Licht direkt am Bahnhof in Dortmund abgeholt. „Das war spannend. Der Sonderzug aus Wien hat dort gehalten, und wir haben viele andere Pfadfinderinnen und Pfadfinder kennengelernt“, erinnert sich Prange gern.

Seit 2018 gibt es die Pfadfinder in Waltrop. Mit einer kleinen Leiterrunde und einem offenen Angebot hat es angefangen. Inzwischen nehmen knapp 60 Pfadfinderinnen und Pfadfinder aller Altersgruppen an den Gruppenstunden teil. „Sie werden von 17 Leiterinnen und Leitern betreut. Wir gehören der Deutschen Pfadfinderschaft St. Georg an und dürfen uns seit gut zwei Jahren Stamm nennen, denn wir bieten ein Programm für alle Kinder- und Jugendstufen an“, berichtet Roeger, der sich ebenso engagiert wie beispielsweise Pastoralreferent Johannes Linke oder auch Alina Lübbers, die in Waltrop ihre Ausbildung zur Pastoralreferentin absolviert hat und inzwischen in Recklinghausen arbeitet. 

In diesem Jahr findet die Friedenslicht-Aktion unter dem bundesweiten Motto „Vielfalt leben, Zukunft gestalten“ zum 26. Mal im Bistum Münster statt. Traditionell wird das Friedenslicht in der Geburtskirche Jesu in Betlehem entzündet und vom Österreichischen Rundfunk (ORF) nach Österreich gebracht. Aufgrund des Krieges im Nahen Osten wird in diesem Jahr Christkindl, die Partnerstadt Betlehems in Österreich, der Ausgangsort des Friedenslichts sein. Dennoch handelt es sich um die originale Flamme: Die österreichischen Pfadfinderinnen und Pfadfinder (PPÖ) haben das Friedenslicht von 2023 bis heute sicher aufbewahrt. So bleibt die Hoffnung auf Frieden.

Die Aussendungsfeier aus dem St.-Paulus-Dom in Münster wird über einen Livestream auf der Internetseite des Bistums übertragen.

Michaela Kiepe