Den Pfadfinderinnen und Pfadfindern ist die Bedeutung des Friedenslicht ein Anliegen. „Wir geben den Menschen den Frieden weiter, damit sie Frieden haben“, berichtet eine Jungpfadfinderin. Begeistert sind die Mädchen und Jungen, dass die Menschen sich über das Friedenslicht freuen. Schließlich sei das Licht ein Zeichen des Zusammenhalts und der Hoffnung besonders in Zeiten des Krieges. „Mich berührt es immer wieder, wenn in der anfangs dunklen Kirche von einer Kerze aus das Licht verteilt wird und es immer heller wird“, erzählt Prange und fügt hinzu: „Und obwohl es geteilt wird, wird es immer mehr.“ Damit erreiche die Hoffnung fast überall die Menschen.
Auch die Senioren haben die Pfadfinderinnen und Pfadfinder im Blick. Mit dem Friedenslicht machen sich die Wölflinge auf den Weg ins Altenheim. Dort singen sie Lieder, sagen Gedichte auf und haben selbstgebackene Plätzchen im Gepäck.
Im vergangenen Jahr haben die Waltroper das Licht direkt am Bahnhof in Dortmund abgeholt. „Das war spannend. Der Sonderzug aus Wien hat dort gehalten, und wir haben viele andere Pfadfinderinnen und Pfadfinder kennengelernt“, erinnert sich Prange gern.
Seit 2018 gibt es die Pfadfinder in Waltrop. Mit einer kleinen Leiterrunde und einem offenen Angebot hat es angefangen. Inzwischen nehmen knapp 60 Pfadfinderinnen und Pfadfinder aller Altersgruppen an den Gruppenstunden teil. „Sie werden von 17 Leiterinnen und Leitern betreut. Wir gehören der Deutschen Pfadfinderschaft St. Georg an und dürfen uns seit gut zwei Jahren Stamm nennen, denn wir bieten ein Programm für alle Kinder- und Jugendstufen an“, berichtet Roeger, der sich ebenso engagiert wie beispielsweise Pastoralreferent Johannes Linke oder auch Alina Lübbers, die in Waltrop ihre Ausbildung zur Pastoralreferentin absolviert hat und inzwischen in Recklinghausen arbeitet.
In diesem Jahr findet die Friedenslicht-Aktion unter dem bundesweiten Motto „Vielfalt leben, Zukunft gestalten“ zum 26. Mal im Bistum Münster statt. Traditionell wird das Friedenslicht in der Geburtskirche Jesu in Betlehem entzündet und vom Österreichischen Rundfunk (ORF) nach Österreich gebracht. Aufgrund des Krieges im Nahen Osten wird in diesem Jahr Christkindl, die Partnerstadt Betlehems in Österreich, der Ausgangsort des Friedenslichts sein. Dennoch handelt es sich um die originale Flamme: Die österreichischen Pfadfinderinnen und Pfadfinder (PPÖ) haben das Friedenslicht von 2023 bis heute sicher aufbewahrt. So bleibt die Hoffnung auf Frieden.
Die Aussendungsfeier aus dem St.-Paulus-Dom in Münster wird über einen Livestream auf der Internetseite des Bistums übertragen.
Michaela Kiepe