Seit zehn Jahren gibt es in Lohne die Reihe Gottesdienst(t)ag. Zehn bis elf Mal im Jahr lädt Pastor Rudolf Büscher hierzu ein. Nach einem Gottesdienst in der St. Josef-Kirche gibt es jedes Mal ein Frühstück und einen Vortrag.
Langweilig wird es nicht
Das Format hat sich etabliert, vor allem Senioren nehmen es gerne wahr. Zum 106. Gottesdienst(t)ag kam jetzt Weihbischof Wilfried Theising nach Lohne. Vor ca. 90 Senioren sprach er nach dem Gottesdient über die Entstehung des Oldenburger Münsterlandes, seinen Alltag als Offizial und Weihbischof und die Aufgaben der Vechtaer Kirchenbehörde.
Das Offizialat wolle mit seiner Arbeit Kirchengemeinden und Einrichtungen in die Lage versetzen, ihre Arbeit gut zu tun. „Ich treffe keine wichtige Entscheidung alleine“, versicherte Theising. Das sei nicht klug, denn man habe die Weisheit nicht alleine. Gebe es doch mal Ärger, sei es immer gut, wenn Entscheidungen von mehreren getroffen worden seien. Es sei überzeugt davon, dass im Offizialat gut gearbeitet werde. Wenn es in Verwaltungen nicht vorangehe, sei das frustrierend. „Sollte es bei uns mal so sein, dann sagen Sie es uns bitte“, forderte er seine Zuhörer auf.
Weihbischof Wilfried Theising berichtete in Lohne über seinen Alltag.
Akten- und Schreibtischarbeit gehöre nicht zu seinen Lieblingsbeschäftigungen, gestand er ein. Lieber sei er Seelsorger und suche den Kontakt zu den Menschen. Schreibtischarbeit erledige er daher am späten Abend. „Ich möchte nicht, dass die Verwaltung meinen Alltag bestimmt.“ Daher sei er sehr froh, dass er an Wochenenden Firmungen und bei vielen Wallfahrten Gottesdienste feiern könne. Als Weihbischof übernehme er sogar bistumsweit Firmungen. Die Arbeit als Vorsitzender des Caritasrates gebe ihm tiefe Einblicke in die Arbeit für Arme und Notleidende. Hier lobte er ausdrücklich die Lohner Kirchengemeinde St. Gertrud, die traditionell bistumsweit den Spitzenplatz bei kirchlichen Sammlungen habe.
Gefragt nach Kirchenschließungen meinte Theising, wenn eine Pfarrei das wolle, sei es ihre Sache. „Ich werde das aber nicht aktiv betreiben“, betonte er unter dem Applaus der Anwesenden. Und solange eine Kirche nicht baufällig werde, gebe es hierzu keine Notwendigkeit. Neben seinen Aufgaben als Weihbischof und Offizial sei er auch Mitglied zweier Kommissionen der Deutschen Bischofskonferenz: einmal für Ehe und Familie, einmal für Kultur und Wissenschaft. „Langweilig wird es mir also nicht“, lachte er. Und wenn dann doch noch mal etwas Zeit bleibe, treffe er sich gerne mit Freunden oder der Familie zum Skat oder Doppelkopf. „Und zwar ohne Schummeln“, versicherte er auf Rückfrage.