Weihe der Jugendkirche in Bedburg-Hau wird mit Pfarrfest gefeiert

Der Geruch fällt als Erstes auf. Es riecht neu, nach frischem Lack und gerade aufgetragener Farbe in der St.-Stephanus-Kirche im Bedburg-Hauer Ortsteil Hasselt. Von außen sieht das Gebäude so aus wie im September des vergangenen Jahres, als dort der vorerst letzte Gottesdienst gefeiert wurde. Doch im Inneren hat sich eine Menge getan – und noch wird fleißig gearbeitet.

Jule und Anna Dobbelsteen (vorne, v.l.) helfen gemeinsam mit Christoph Kolender, Petra Dobbelsteen und Stephan Billen (hinten, v.l.) dabei, die Jugendkirche für den ersten Gottesdienst vorzubereiten.

© Bistum Münster

Anna (24) und Jule (21) Dobbelsteen aus Schneppenbaum bauen Möbel zusammen, ihre Mutter Petra bringt eine LED-Beleuchtung im neuen Altar an, Kirchenvorstandsmitglied Christoph Kolender bringt den ökumenischen Jugendkreuzweg an der Seitenwand an. Mittendrin steht Stephan Billen, lächelnd, auch wenn er zugibt: „Ein bisschen Stress haben wir gerade schon hier, bis Sonntag gibt es noch einiges zu tun.“ Sonntag ist der große Tag, dann wird in einem feierlichen Gottesdienst St. Stephanus offiziell als Jugendkirche geweiht. „Es ist total klasse, hier zu stehen und die letzten Arbeiten mitzubekommen“, sagt Billen. Die Jugendkirche ist nicht mehr nur das Modell, das er vor vier Jahren der Pfarrei vorgestellt hatte, sondern greifbare Wirklichkeit geworden. „Ich hoffe, dass das auch ein Antrieb für andere Menschen ist, die als Mitglieder einer Gemeinde Ideen einbringen, die dann tatsächlich in die Tat umgesetzt werden“, erklärt er.

Pfarrer Theo Kröll findet es „phantastisch“, dass die Jugendkirche bald in seiner Pfarrei beheimatet ist. „Das gibt uns viele neue Möglichkeiten, übrigens auch über die Pfarreigrenzen hinaus“, betont er. Den Gedanken an eine solche Kirche, die besonders auf die Wünsche und Bedürfnisse von Kindern und Jugendlichen zugeschnitten ist, habe er gerne aufgegriffen. Da passte es, dass für St. Stephanus sowieso eine Renovierung anstand. „Die Chance haben wir genutzt“, sagt Kröll.

So wurde, immer unter Beachtung der Vorgaben des Denkmalschutzes, der Altarraum vorsichtig umgeplant, so dass der Altar, der übrigens aus Lüttingen stammt, näher am der Gemeinde steht. Im Seitenschiff gibt es thematische Nischen, „Sehen und Hören“, „Lesen und Malen“, „Reden und Schweigen“ wollen von den Besucherinnen und Besuchern erkundet werden. Bei Bedarf kann eine sieben Meter hohe Leinwand installiert werden, auch ein Podest für Chöre ist schnell aufgebaut. Und an jeder Säule entlang des Mittelschiffs können farbige Strahler eingestöpselt werden – vieles ist an den jeweiligen Bedarf anpassbar. Denn in dem Kirchenraum sollen nicht nur Gottesdienste gefeiert werden, auch Gruppen können ihn zum Beispiel zur Vorbereitung auf Kommunion oder Firmung nutzen.

Zum Eröffnungsgottesdienst der Jugendkirche am Sonntag, 12. Juni, ab 10 Uhr kommt Weihbischof Rolf Lohmann nach Bedburg-Hau, im Anschluss wird rund um die Kirche ein Pfarrfest gefeiert, bei dem die Kirche weiter erkundet werden kann.

Christian Breuer