Zukunftsweisende Themen beim Diözesanrat

, Bistum Münster

Der Prozess der Entwicklung der Pastoralen Strukturen im Bistum Münster (siehe weitere Berichterstattung), der Synodale Weg sowie der Klimaschutz im Bistum bildeten die Schwerpunkte auf der Sitzung des Diözesanrates. Die Mitglieder des Gremiums, das an der Bistumsleitung mitwirkt, tagte am Freitag, 10. Februar, in der Akademie Franz Hitze Haus Münster.

Zu Beginn erinnerte Bischof Dr. Felix Genn daran, dass in Europa immer noch ein Krieg tobe. „Ich sehe gar kein Ende und manchmal fällt es mir schwer, für den Frieden zu beten. Die Welt brennt an vielen Stellen“, bedauerte Genn. Er sei dankbar für alle, die beispielsweise daran mitwirkten, dass betroffene Menschen in Deutschland Aufnahme fänden. Innerkirchlich schmerzten ihn die vielen Kirchenaustritte. „Wir müssen unsere Strukturen so mit Leben füllen, dass wir die Menschen mit dem Evangelium in Berührung bringen, auch wenn sie nicht mehr zu Kirche gehören“, betonte er. Eine weitere Herausforderung sei der Synodale Weg, der sich auf der Zielgeraden befände. „Synodalität ist wirklich zu lernen. Es ist eine Haltung des Hörens. In diesem Lernprozess steht die ganze Kirche“, hielt er fest.

Über die Rückmeldungen zum Synodalen Weg aus dem Bistum Münster an die deutsche Bischofskonferenz für die Kontinentalsynode, die in diesen Tagen zur Vorbereitung auf die von Papst Franziskus ausgerufene Weltsynode in Prag getagt hat, informierte Ulrich Vollmer. Als zentrale Inhalte habe sich die zuständige Arbeitsgruppe auf wesentliche Punkte beschränkt: neue Formen gemeinsamen Beratens und Entscheidens, mehr Geschlechtergerechtigkeit, mehr Befugnisse für Laien sowie ein Zölibat der Priester, der durch Freiwilligkeit gewinnen würde. „Ich sehe keine Alternative zum Synodalen Weg. Es braucht dringend Reformen“, betonte Vollmer. Er dankte dem Bischof, der sich dafür sowohl im Bistum, in der Bischofskonferenz als auch in Rom immer wieder einsetze. 

Fabian Teltrop steht am Mikrophon und spricht zu den Delegierten.

Umweltschutzmanager Fabian Teltrop informierte die Delegierten des Diözesanrats über die Notwendigkeit und Vorbereitungen für das Integrierte Klimaschutzkonzept für den NRW-Teil des Bistums Münster.

© Bistum Münster

Anschaulich vermittelte Fabian Teltrop von der Fachstelle Umweltschutzmanagement und Schöpfungsverantwortung anschließend den Mitgliedern des Diözesanrats die Folgen des Klimawandels. „Wir stehen in der globalen, der intergenerationellen und ökologischen Verantwortung“, sagte er. Dabei beleuchtete er den rechtlichen Rahmen, die wirtschaftlichen Aspekte und das konkrete Vorgehen im Bistum Münster. Als Pilotprojekt sei im Bischöflichen Generalvikariat in Münster das „Umweltmanagementsystem Eco-Management and Audit Scheme (EMAS)“ der Europäischen Union im Juni erfolgreich eingeführt worden. „Wir haben bereits gute Erfolge erzielt. Das schafft Glaubwürdigkeit“, teilte Teltrop mit. Im März starte für den NRW-Teil des Bistums die Vorbereitung für ein Integriertes Klimaschutzkonzept, das Liegenschaften und Gebäude, die Mobilität, die Beschaffung, erneuerbare Energien, die IT-Infrastruktur sowie die Flächen in den Blick nehme. „Diese strategische Grundlage ist notwendig, um eine Treibhausgasneutralität im Bistum zu erreichen“, informierte der Umweltschutzmanager. Zwar gebe es bereits zahlreiche Aktivitäten, aber weiterhin bestehe eine große Lücke zwischen Anspruch und Handeln. „Anstrengungen und Ressourcen müssen deutlich intensiviert und Hürden verringert werden. Eine Beteiligung auf allen Ebenen im Bistum ist notwendig“, betonte Teltrop und fügte hinzu: „Klimaschutz ist eine Querschnittsaufgabe!“ Die Planungen vom Projektbeginn über die Fertigstellung des Konzeptentwurfs, dem Beschluss zur Umsetzung bis zur wirklichen Umsetzung erster Maßnahmen werde zwei Jahre in Anspruch nehmen. Der Klimaschutz sei auch eine Chance, junge Menschen anzusprechen. „Auch wenn sie nicht die Kirche als ersten Ansprechpartner sehen, sollten wir für ihre Sorgen und Nöte da sein und ihnen vermitteln, dass wir ihre Ängste wahrnehmen“, nannte er einen pastoralen Aspekt. 

Der Diözesanrat ist das oberste synodale Mitwirkungsgremium. Durch ihn nehmen die Gläubigen des Bistums an dessen Leitung durch den Bischof teil. Aus den vielen Feldern kirchlicher Arbeit kommen hier Vertreterinnen und Vertreter zusammen, um an den zentralen Entscheidungen im Bistum mitzuwirken und den Bischof zu beraten.

Michaela Kiepe