Sehr geehrte Damen und Herren,
liebe Mitbrüder,
liebe Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter,
mit diesem Update möchte ich Sie das letzte Mal in dieser Form über den aktuellen Stand im Prozess zur Entwicklung pastoraler Strukturen informieren. Ab November erscheint regelmäßig ein Newsletter, der Sie über all das, was in unserem Bistum geschieht, auf dem neuesten Stand hält – der Prozess zur Entwicklung pastoraler Strukturen eingeschlossen.
Wie Sie bereits Ende August durch einen Brief von Bischof Felix erfahren haben, gibt es eine Entscheidung zur künftigen Leitung im Pastoralen Raum. Damit kann in den Pastoralen Räumen nun weiter überlegt und gearbeitet werden. Ziel ist es, Anfang Januar 2026 die Leitungsteams zu beauftragen. Als Wegbereiter in dieser Prozessphase haben sich in den Pastoralen Räumen bereits Koordinierungsteams gebildet, die von einer Koordinatorin oder einem Koordinator begleitet werden. Diese initiieren und begleiten die Prozesse der Besetzung des neuen Leitungsteams im Pastoralen Raum und leisten wichtige Vorarbeit, die notwendig ist, um die passenden Personen zu finden.
Zur Erinnerung: Durch die Entscheidung des Bischofs wird der Pastorale Raum grundsätzlich im Team geleitet. Zum Leitungsteam gehören:
- ein Leitender Pfarrer, der von den Leitenden Pfarrern und Pfarreileitungen des Pastoralen Raumes vorgeschlagen wird (im Offizialatsbezirk Oldenburg sind die Leitenden Pfarrer gesetzt),
- eine Pastoralreferentin oder ein Pastoralreferent, die/der im NRW-Teil wie bei den Leitenden Pfarrern von den Pastoralreferentinnen/Pastoralreferenten des Pastoralen Raumes vorgeschlagen wird (im Offizialatsbezirk Oldenburg wird das Findungsverfahren derzeit erarbeitet),
- zwei Ehrenamtliche, die durch das Votum eines noch einzurichtenden pastoralen Gremiums für den Pastoralen Raum bestimmt werden, sowie
eine Verwaltungsleitung (gilt nur für den NRW-Teil).
Aufgrund der Zusammensetzung des Leitungsteams und der Personenanzahl werden in vielen Pastoralen Räumen nicht alle Pfarreien des Pastoralen Raums im Leitungsteam vertreten sein. Das ist mit Blick auf die Rolle und die Aufgaben des Leitungsteams auch nicht nötig. Das Leitungsteam muss den Pastoralen Raum und dessen unterschiedliche Akteure im Blick haben und das Zueinander gestalten. Es steuert Entscheidungsprozesse und fördert die Kirchenentwicklung. Es hat eine kommunikative Aufgabe bei der es nicht um eine Interessenvertretung der eignen Pfarrei oder Einrichtung im Pastoralen Raum geht.
Die Leitungsteams werden von der Bistumsleitung für einen Zeitraum von vier (im Offizialatsbezirk Oldenburg von fünf) Jahren ernannt, ausgenommen davon ist die Verwaltungsleitung, die nach 2026 sukzessive bis 2030 in den Pastoralen Räumen eingeführt wird, da diese in der Regel einen unbefristeten Arbeitsvertrag haben wird. Alle Mitglieder eines Leitungsteams können nach Ablauf ihrer Amtszeit erneut gewählt werden.
Im NRW-Teil werden die Findungsprozesse für die konkreten Personen in den jeweiligen Berufsgruppen und Gremien von den Koordinierungsteams der Pastoralen Räume initiiert, begleitet und zusammengebracht. An sie werden die gesammelten Vorschläge rückgemeldet. Die Koordinierungsteams erstellen eine Vorschlagsliste mit den Namen der gewünschten Mitglieder des Leitungsteams und geben diese bis Ende 2025 an die Bistumsleitung (Bischof/Diözesanadministrator/Offizial) weiter.
Das Findungsverfahren für die Leitungsteams im Offizialatsbezirk Oldenburg wird in den kommenden Monaten in Abstimmung mit den Prozessgruppen entwickelt.
In den nächsten Wochen werden weitere Entscheidungen zu den Themen Profilstellen, Kategorie und Fläche sowie zu den veränderten Rollen und Aufgaben der Seelsorgerinnen und Seelsorger bekanntgegeben. Zeitnah wird sich unser Bischof damit an Sie wenden. Zudem wird intensiv am Statut für die Leitungsteams und am Statut für das pastorale Gremium im Pastoralen Raum gearbeitet (s.u.).
Um die oftmals komplexen Zusammenhänge im Strukturprozess anschaulich zu erklären, gibt es inzwischen vier kurze Erklärvideos. Mit Hilfe von Zeichnungen erklären die Videos leicht verständlich, was Begriffe wie „Pastoraler Raum“ und „Koordinierungsteam“ bedeuten, aber auch, warum dieser Prozess für die Zukunft unseres Bistums so entscheidend ist. Denn die gesellschaftlichen und kirchlichen Veränderungen erfordern ein neues Denken – immer mit dem Ziel, das Bischof Felix so formuliert: „Wir müssen die pastoralen Strukturen so gestalten, dass die Verkündigung der Frohen Botschaft unter in Zukunft deutlich veränderten Rahmenbedingungen gut möglich sein wird.“ Die Videos finden Sie hier.
Parallel wird in weiteren Prozess-Arbeitsgruppen konzeptionell gearbeitet:
Immobilienentwicklung
Auf Grundlage der Empfehlung der entsprechenden Themengruppe und nach positivem Votum durch den Diözesanrat, hat die Leitungskonferenz des Bischöflichen Generalvikariates (LeiKo) in dieser Woche das weitere Vorgehen bei der Immobilienentwicklung im Pastoralen Raum beschlossen.
Wie ich schon im Update 04 im Dezember 2023 geschrieben habe, wird die Immobilienentwicklung künftig deutlich stärker von strategischen Entscheidungen zur Pastoral vor Ort abhängig sein. Dabei wird die Gesamtsituation im Pastoralen Raum in den Blick genommen. Immobilien- und Liegenschaftskonzepte der Pfarreien im Pastoralen Raum müssen aufeinander abgestimmt sein und sowohl zum pastoralen Profil der Pfarreien im Pastoralen Raum als auch zum Zu- und Miteinander kirchlicher und außerkirchlicher Akteure im selbigen passen. Im Rahmen des Entwicklungsprozesses werden die verschiedenen Akteure im Patoralen Raum beteiligt. Dafür wurde ein Regelprozess entwickelt, der von verschiedenen Fachstellen des Bischöflichen Generalvikariates begleitet wird. Zunächst wird der neu entwickelte Prozess in einer Pilotphase in verschiedenen Pastoralen Räumen erprobt, bevor er ab dem 1. Januar 2027 als standardisiertes Verfahren zur Immobilien- und Liegenschaftsentwicklung im gesamten NRW-Teil des Bistums eingesetzt wird.
Bis dahin gilt eine Übergangsregelung. Demnach werden laufende Immobilienprozesse in den Pfarreien, die in den vergangenen Jahren zwischen Pfarreien und den zuständigen Abteilungen im Bischöflichen Generalvikariat (BGV) beraten wurden, – ggf. aktualisiert – zu Ende gebracht. Alle anderen neu geplanten und nicht zwingend nötigen Baumaßnahmen werden zurzeit nicht durch das Generalvikariat bestätigt. Sie sind zurückzustellen, bis sie in ein Immobilienkonzept der Pfarrei und des Pastoralen Raums eingebunden sind.
Zeitnah werden Sie durch ein gesondertes Schreiben von mir über die Entscheidung ausführlich informiert. Bei Fragen wenden Sie sich bitte an Detlef Waldmann aus dem Sachgebiet Bauen in der Abteilung Kirchengemeinden, Telefon 0251/495-509 oder E-Mail Info630[at]bistum-muenster.de.
Kirchengemeindeverband
Seit Anfang dieses Jahres arbeitet im Piloten Recklinghausen ein Leitungsteam, besetzt aus Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern des Bischöflichen Generalvikariates (BGV) sowie der verschiedenen Akteure vor Ort, an der Gründung des Kirchengemeindeverbandes (KGV) auf Kreisebene. Der nächste Meilenstein bei der Umsetzung ist die Beschlussfassung der neuen Satzung. An deren Erarbeitung wurden – wie bereits von mir erwähnt – in verschiedenen Abstimmungsgesprächen die unterschiedlichen Akteure beteiligt. Die zu beschließende Satzung wurde Ende September/Anfang Oktober an die Verbandsvertretungen im Kreisdekanat Recklinghausen geschickt. Die Verbandskonferenzen finden Ende Oktober statt. Weiterhin ist geplant, dass der KGV zum 1. Januar 2025 in Kraft gesetzt wird. Parallel werden bistumsseitig Pläne erarbeitet, in welchem zeitlichen Ablauf die weiteren Kirchengemeindeverbände dem Pilotprojekt folgen können.
Gremienstruktur
Nachdem im Juni der Satzungsentwurf der Pfarreiratssatzung im Diözesanrat beraten wurde, werden nun die Anfragen des Diözesanrates bearbeitet sowie Anfragen und Rückmeldungen eingearbeitet. Im November wird die Satzung erneut in den Diözesanrat gegeben. Die Wahlordnung zur Pfarreiratssatzung wird aktuell in der Themengruppe erstellt und soll ebenfalls im November vorliegen. Danach folgt die Erarbeitung des Statuts für das pastorale Gremium im Pastoralen Raum. An dieser Stelle sei darauf hingewiesen, dass am 8./9. November kommenden Jahres im NRW-Teil unseres Bistums Kirchenvorstands- und Pfarreiratswahlen stattfinden. Im Offizialatsbezirk Oldenburg werden an diesem Wochenende die Pfarreiräte gewählt. Weitere Informationen dazu folgen.
Ehrenamtsförderung
Die LeiKo hat auf Basis der Empfehlung der entsprechenden Themengruppe und nach positivem Votum vom Diözesanrat ein Kompetenzteam Engagementstrategie eingerichtet, das multiperspektivisch die strategische Grundausrichtung für die Engagementförderung in unserem Bistum erarbeitet, aktuelle Entwicklungen berücksichtigt und für die Vernetzung der Akteure auf den unterschiedlichen Ebenen sorgt. Ein fünfköpfiges, multiperspektivisch besetztes Kernteam erarbeitet aktuell die Vorlage für die Engagementstrategie und eine dynamische, fachbereichsübergreifende Fortschreibung. Die Entscheidung darüber trifft die LeiKo.
Für 2025/2026 werden verschiedene Fortbildungsformate entwickelt, die sich an den unterschiedlichen Bedarfen der Akteure vor Ort orientieren. Im Bereich Qualifizierung entstehen weitere fachbereichsübergreifende Kooperationen, um möglichst passgenaue Angebote zu entwickeln.
(Auftakt-)Werkstätten
In dieser Woche ist mit der letzten Veranstaltung in Bocholt die Serie der (Auftakt-)Werkstätten für alle hauptberuflich im aktiven Dienst tätigen Seelsorgerinnen und Seelsorger zu Ende.
In insgesamt 17 Veranstaltungen, die regional vor Ort stattfanden, hatten die Seelsorgenden die Möglichkeit, ihre beruflich-professionelle Rolle angesichts der Veränderungen, die sich mit dem Strukturprozess ergeben, neu zu justieren. Organisiert und begleitet durch Mitarbeitende der Abteilungen Seelsorge-Personal und strategische Pastoralentwicklung standen dabei sowohl die eigene Haltung und die Rollenentwicklung im Prozess sowie daran anknüpfend die Entwicklung und Verabredung nächster Schritte zur Entwicklung der Pastoralen Räume im Mittelpunkt.
Inzwischen ist an vielen Stellen vor Ort der Auftakt schon gemacht. Weitere Formate der Fort- und Weiterbildung, nicht nur für die hauptberuflich Tätigen, sondern für alle weiteren pastoralen Akteure, insbesondere auch für freiwillig Engagierte, werden folgen.
Zurzeit wird die Homepage zum Strukturprozess fortlaufend aktualisiert. Hinter den übersichtlichen Kacheln gibt es künftig mit wenigen Klicks weitere Informationen zu den verschiedenen Themen rund um den Prozess. Ein neuer Service: Es stehen Karten mit den Grenzen der einzelnen Pastoralen Räume zur Verfügung.
Und noch ein Satz: Wie Sie lesen, wird intensiv an der Umsetzung der Empfehlungen aus den Themengruppen gearbeitet. Ich bekomme mit, dass vieles oftmals herausfordernd und sicherlich nicht immer konfliktfrei abläuft, weil die Notwendigkeiten für strukturelle Veränderungen und Weiterentwicklungen noch nicht überall zu sehen sind. Die Prognosen machen jedoch deutlich, dass wir uns jetzt neu aufstellen müssen, damit wir den zukünftigen Herausforderungen halbwegs gut begegnen können.
Passend dazu möchte ich Sie auf den siebten Pastoralen #Raumöffner von Dr. Marius Stelzer mit dem Titel „Think oft the birds“ aufmerksam machen, der wie immer als Anlage dem Update beigefügt ist. Ich wünsche Ihnen einmal mehr eine inspirierende Lektüre.
Zudem wiederhole ich meine Bitte: Geben Sie dieses Schreiben, das wie immer auch auf der Internetseite des Prozesses veröffentlicht ist, gerne an alle Menschen weiter, die ich nicht unmittelbar erreichen kann, insbesondere an Ehrenamtliche in den Gremien Ihrer Pfarreien und an freiwillig Engagierte in den unterschiedlichen pastoralen Feldern. Herzlichen Dank dafür im Voraus!
Ich danke Ihnen wie immer am Ende für Ihr Mittun und Ihr Mitdenken im Prozess. Und ebenfalls wie immer gilt: Rückmeldungen, Fragen und Wünsche zum Update und zum Prozess zur Entwicklung pastoraler Strukturen im Bistum Münster sind jederzeit willkommen. Wenden Sie sich damit bitte an Daniel Gewand, Geschäftsführer des Prozesses, Telefon 0251/495-16005, E-Mail strukturprozess[at]bistum-muenster.de.
Herzliche Grüße
Dr. Klaus Winterkamp
Generalvikar