Verein „Nottuln & Friends“ erhält Förderung durch die Liudger-Stiftung

, Bistum Münster, Kreisdekanat Coesfeld

Seit drei Jahren engagiert sich der Verein „Nottuln&friends“. Das ehrenamtlich getragene Angebot ist vielfältig. Das Sozialkaufhaus „meet and collect“ bietet beispielsweise nicht nur für Menschen mit kleinem Geldbeutel eine günstige Möglichkeit an, Kleidung und Haushaltswaren zu kaufen, sondern ist ebenso eine internationale Begegnungsstätte. „Auslöser unserer Gründung war der Ausbruch des Krieges in der Ukraine vor drei Jahren“, informiert Ulrike Clausen-Meiring. Seit zwei Jahren engagiert sich die 64-Jährige in dem fünfköpfigen Vorstand. Gemeinsam mit Christoph Neuhaus, der sich ebenso ehrenamtlich in unterschiedlicher Weise einbringt, freut sie sich über eine besondere Nachricht. „Die Liudger-Stiftung fördert unser Engagement mit 5.000 Euro. Wir sind sehr dankbar über diese unbürokratische Hilfe“, sagt sie.

Das Geld wird in ein neues Projekt fließen. „Wir planen zusätzlich zu unserem ‚Café International‘ einen ‚Garten International‘. Dabei geht es uns um die Integration der Geflüchteten. Unser Ziel ist es, diesen mit ihnen gemeinsam aufzubauen“, erklärt Neuhaus. Ein rund 500 Quadratmeter großes Grundstück stellt die bischöfliche Liebfrauenschule in Nottuln zur Verfügung. „Wir hoffen, dass Migranten und Deutsche mit grünem Daumen zusammen etwas tolles aufbauen“, erklärt Neuhaus. Angepflanzt werden sollen in erster Linie Nutzpflanzen. „Vielleicht typisches Obst und Gemüse aus Deutschland sowie auch orientalische Pflanzen. Es gibt schon viele Ideen. Wichtig ist uns, dass es Kontakte in die Gemeinde gibt und Begegnung stattfindet. Das hat Potenzial“, ist er sicher.

Christoph Neuhaus, Ulrike Clausen-Meiring und Fahed Jarbouh (von links) engagieren sich im Sozialkaufhaus.

Christoph Neuhaus, Ulrike Clausen-Meiring und Fahed Jarbouh (von links) engagieren sich im Sozialkaufhaus „meet and collect“, das in Nottuln ein Ort der Begegnung ist.

© Bischöfliche Pressestelle/Michaela Kiepe

Das Thema Integration ist den Verantwortlichen eine Herzensangelegenheit. So dienen die Räume des Sozialkaufhauses als Dreh- und Angelpunkt der Angebote. „Hier probt ein ukrainischer Frauenchor, es gibt eine Kindergruppe sowie ein Nähcafé. Beim Café International können die Menschen ungezwungen ins Gespräch kommen“, nennt Clausen-Meiring Beispiele. Und Neuhaus, der unter anderem ehrenamtlich Deutsch unterrichtet, ergänzt: „Wir haben zudem einen Marktwagen mit arabischen Produkten und eine Fahrradwerkstatt. Unsere Ehrenamtlichen kommen sowohl aus der Bevölkerung als auch aus Flüchtlingskreisen.“ 

Einer, der sie unterstützt, ist beispielsweise Fahed Jarbouh. Der 28-Jährige ist 2019 aus Syrien geflohen, hat vier Jahre im Irak gelebt und ist seit acht Monaten in Nottuln. Er leistet bei dem Verein einen Bundesfreiwilligendienst. „Ich freue mich über die Kontakte, die ich hier habe. Außerdem möchte ich meine Sprache weiterentwickeln. Ich unterstütze die Menschen im Laden und lerne immer weiter dazu. Das mache ich gern“, erklärt der junge Mann. Schon im Irak hat er beim Goethe-Institut Sprachkurse belegt. „Im Juni habe ich die Prüfung auf B2/C1-Niveau, um dann im Wintersemester mein Studium an der Fachhochschule im Wirtschaftsbereich beginnen zu können“, erklärt Jarbouh, der in seiner Heimat vor seiner Flucht ein Studium begonnen hatte. 

Und so sind die Verantwortlichen zuversichtlich, mit dem „Garten International“ ein weiteres Angebot zur Integration schaffen zu können dank der finanziellen Unterstützung durch die Liudger-Stiftung. 

Über die Stiftung:

Die Liudger-Stiftung ist die Gemeinschaftsstiftung des Bistums Münster und bündelt vielfältiges Engagement und Möglichkeiten der Förderung. Zweck der Liudger-Stiftung im Bistum Münster ist vor allem die Förderung der Weitergabe des christlichen Glaubens, des caritativen Engagements und von Bildungsmaßnahmen. In diesem Jahr hat die 2019 gegründete Dachstiftung erstmals drei Projekte mit einer Fördersumme von je 5.000 Euro unterstützt. Neben dem Verein „Nottuln & Friends“ erhielten auch die Medizinische Hilfe des Sozialdienstes katholischer Frauen (SkF) in Recklinghausen sowie das Projekt „Armutssensibilität“ des Diözesanverbands Bund der Deutschen Katholischen Jugend (BDKJ) die Förderung.

Michaela Kiepe

Weitere Informationen zu den anderen geförderten Projekten:
BDKJ- Projekt zu Armutssensibilität erhält Fördermittel der Liudger Stiftung
Liudger-Stiftung unterstützt Medizinische Hilfe in Recklinghausen