73. Krippenausstellung im Telgter Museum Religio eröffnet
Bunt, vielfältig und überraschend präsentiert sich die 73. Krippenausstellung im Museum "Religio" in Telgte, die am Samstag (16. November 2013) mit einer Feier in der St.-Clemens-Kirche eröffnet wurde.
Dazu begrüßte Museumsleiter Thomas Ostendorf neben zahlreichen Krippenfreunden auch den Landrat des Kreises Warendorf, Olaf Gericke, den Telgter Propst Heinz Erdbürger, Ulrich Schulze vom Museums-Verwaltungsrat sowie den Bürgermeister der Emsstadt, Wolfgang Pieper.
Krippen anzusehen erfülle ihn mit Dankbarkeit, sagte Gericke bei der Ausstellungs-Eröffnung. "Wie viele Kinder haben an Weihnachten keine Krippe zu Hause, ja noch nicht einmal genug zu essen und ein Dach über dem Kopf?", so der Landrat. Dass Weihnachten nicht nur ein schönes Familienfest sei, sondern die Erinnerung an "eine unbegreifliche Liebestat unseres Gottes", betonte Propst Erdbürger. Schulze kündigte an, dass das Preisgeld des Tenhumberg-Preises, der im Anschluss an die Ausstellung jährlich an ausgewählte Krippenkünstler verliehen wird, 2014 von 3.000 auf 5.000 Euro erhöht und der Preis dann erstmals von Bischof Dr. Felix Genn verliehen werde.
"Lasst uns das Kindlein wiegen" – unter diesem Motto steht die Ausstellung in diesem Jahr. Die Zeile stammt aus einem Kirchenlied von 1604. Sie sollte den Krippenkünstlern als Richtschnur für ihr Schaffen dienen. Das Motto umgesetzt haben viele der insgesamt 136 Beiträge, die für die aktuelle Schau eingereicht wurden. Zu sehen sind neben traditionellen Darstellungen auch zahlreiche Werke, die aus dem üblichen Rahmen fallen und dem Betrachter ungewöhnliche Zugänge zum Thema "Weihnachten" eröffnen. So liegt das Kind nicht immer in einer Krippe, sondern auch mal in einer Waagschale, in einem halbierten Fußball oder einer Schaukel.
Für Überraschung sorgen auch Exponate, bei denen Anfassen und spielerisches Ausprobieren ausdrücklich erwünscht sind. Bei Kindern besonders beliebt werden könnte eine Krippe mit Figuren aus Kupferdraht, bei der man die Konturen mit einem Stab, der am oberen Ende eine Öse hat, entlangfahren kann. Berührt man den Draht, ertönt ein schriller Ton. Das Zeug zum Publikumsmagneten hat auch eine aus alten Fahrradteilen zusammengebaute Krippe. Um sie zu beleuchten, muss der Betrachter an einem seitlich angebrachten Rad drehen. Andere Krippen hinterfragen Weihnachten kritisch: Was ist wichtiger – Krippe oder Konsum?
So vielfältig die Darstellungen, so unterschiedlich sind die verwendeten Materialien, die von Holz, Stein, Wachs und Ton über Metall und Glas bis hin zu Pappe, Stoff und Stroh reichen. Die Werke zeugen von Ideenreichtum und handwerklichem Geschick. Die einen erschließen sich dem Betrachter auf den ersten Blick, andere erst bei längerem Hinsehen. Einige amüsieren, andere verstören. Die einen erzählen die Ereignisse der Geburt Christi nach, die anderen regen dazu an, sich mit Glaubensinhalten auseinanderzusetzen. Erstmals gezeigt wird auch die private Krippe des im Frühjahr verstorbenen Bischofs Dr. Reinhard Lettmann, die das Bistum dem Museum geschenkt hat.
Zu sehen ist die Ausstellung im Telgter Museum "Religio", Herrenstraße 1, bis zum 1. Februar 2014. Geöffnet ist sie täglich von 10 bis 18 Uhr.
Text: Bischöfliche Pressestelle
Kontakt: pressestelle[at]bistum-muenster.de