120 Künstler stellen ihre Sicht auf Jesu Geburt in Telgte aus
Ein Rebstock mit den Figuren der Weihnachtsgeschichte aus Aluminium, gefertigt von Bewohnern des Wohnstifts St. Clemens Telgte, eine Krippe, für die Elisabeth Striepens aus Rheda-Wiedenbrück ausschließlich Stroh verwendete oder ein großes Wandbild auf Papier, mit der Geburtsstätte von Jesus als Mittelpunkt, einer darüber schwebenden Engelschar und vielen fröhlichen Kindern von einer Elementarschule auf der zu den USA gehören Insel Guam im westlichen Pazifik:
So unterschiedlich sind die Krippen, mit denen sich 120 Künstler aus Westfalen und zum Teil weit darüber hinaus an der 74. Krippenausstellung im Museum ‚Religio‘ in Telgte beteiligt haben, die am Samstag, 15. November, eröffnet worden ist.
In seinem Vortag zur Eröffnung in der Propsteikirche St. Clemens ging Museumsleiter Dr. Thomas Ostendorf auf den Leitgedanken der Ausstellung "... und sie fanden das Kind" aus der Weihnachtsgeschichte im Lukas-Evangelium ein, den die Krippenkünstler 140 Mal von klassisch-traditionell bis modern umsetzten.
Von der Gestaltung eher vertraut kommt die Krippe aus dem Jahr 1951 daher, mit der sich Bernhard Vielstädte und Sohn Hans-Bernd aus Herzebrock beteiligen. Der Vater nimmt bereits seit 1948 an Krippenausstellungen teil. Ganz anders wirken die Objekte von Waltraud Buttermann aus Dingden, die eine Navigationshilfe zur Geburtsstätte zeigt oder von Schülerinnen und Schüler aus Saerbeck, die einen Trickfilm gestalteten. Die Kunstschaffenden bedienten sich unterschiedlicher Materialen von Holz bis Gips, von Stein bis Metall, von Stoffen bis Stroh, von Öl bis Aquarellfarben. Unter den Exponaten befinden sich auch vier Steinskulpturen von Künstlern aus Simbabwe, die ebenfalls gerne dabei sein wollten.
Das Nebeneinander von alten und jungen Künstlern sei eines der Markenzeichen der Telgter Krippenausstellung, sagte Ostendorf. Die von 80 Jahren im damaligen ‚Wallfahrts- und Heimatmuseum‘ begonnene Ausstellungsserie, die nur zweimal kurz unterbrochen wurde, sei deutschlandweit einmalig. Für den Religio-Verwaltungsrat erinnerte Dr. Heinz Börger daran, dass das Museum erst vor kurzem seinen 80. Geburtstag begangen habe. Die Krippenausstellung sei ein unentbehrlicher Bestandteil des Ausstellungskalenders.
Der Landrat des Kreises Warendorf, Dr. Olaf Gericke, unterstrich in seinem Grußwort, wie wichtig der in diesem Museum mit der Neukonzipierung in den Mittelpunkt gestellte Dialog der Religionen angesichts der zahlreichen kriegerischen Auseinandersetzungen in der Welt heute sei. In allen Konflikten, ob in der Ukraine oder im Nahen Osten oder in den von Ebola heimgesuchten Ländern Westafrikas seien Kinder stets die Schwächsten.
Die Ausstellung ist vom 16. November bis zum 31. Januar täglich von 10 bis 18 Uhr geöffnet, am 25. Dezember und Neujahr von 14 - 18 Uhr, am 24. und 31. Dezember geschlossen. Der Eintritt kostet für Erwachsene vier Euro, in Gruppen ab zehn Personen drei Euro. Für Kinder und Jugendliche bis 18 Jahren ist der Eintritt frei. Führungen für Gruppen bis 25 Personen sind auf Anfrage mögliche und kosten 35 Euro. Ein 120seitiger Katalog zur Telgter Krippenausstellung 2014 ist in Vorbereitung und demnächst unter dem Titel "Und sie fanden das Kind. Die 74. Telgter Krippenausstellung" für sieben Euro erhältlich.
Weitere Informationen über die Krippenausstellung und das Museum Religio gibt es im Internet unter www.museum-telgte.de.
Text: Bischöfliche Pressestelle
Kontakt: Pressestelle[at]bistum-muenster.de