Ausstellung gegen Gewalt im Kreishaus in Coesfeld eröffnet

Zehn Persönlichkeiten, zehn Aussagen, aber ein Inhalt. Auf großflächigen Fotos äußern sich bekannte und weniger bekannte Menschen aus dem Kreis Coesfeld zum Thema Gewalt und deren Auswirkungen.

Vor eineinhalb Jahren hatten die Aktiven des Netzwerkes "Runder Tisch gegen Gewalt an Frauen und Kindern im Kreis Coesfeld" die Idee, anlässlich des 15-jährigen Bestehens eine Ausstellung zu konzipieren. "Wir haben Menschen angesprochen, ob sie ein Statement abgeben und sich fotografieren lassen", berichtet Bettina Eing, Koordinatorin des Runden Tisches. Alle Angesprochenen seien sofort dazu bereit gewesen. Zu den Porträtierten gehören unter anderem Schauspielerin Franka Potente, die gebürtig aus Dülmen stammt, Mathias Mester, Silbermedaillengewinner bei den Paralympics, Landrat Dr. Christian Schulze Pellengahr sowie Sänger und Musicaldarsteller Jan Ammann aus Billerbeck. Zudem setzt sich Pfarrer Dr. Jochen Reidegeld, stellvertretender Generalvikar und Hauptabteilungsleiter im Bischöflichen Generalvikariat des Bistums Münster, für das Thema ein. Über seinem Porträt ist zu lesen: "Wer wegsieht, wird zum Mittäter". Sein Engagement kommt nicht von ungefähr, denn während seiner Jahre als Kaplan in Senden, hat Reidegeld das Netzwerk gegen Kinderprostitution "roterkeil Senden e.V." gegründet.

Für die Fotografin Hildegard Morian sei es die größte Herausforderung gewesen, "dass in den Gesichtern der Menschen die Ernsthaftigkeit des Themas deutlich wird und sie Stellung beziehen". Wichtig war ihr und Theodor Bayer-Eynck, der die Gestaltung der großflächigen Ausstellungsfotos übernommen hatte, dass "die Texte einen positiven Aspekt beinhalten und die Menschen auffordern, sich gegen Gewalt einzusetzen", erklärt Morian.

"Mit der Ausstellung wollen wir in die Öffentlichkeit gehen und dafür sensibilisieren, dass Gewalt keine Privatsache ist. Wir möchten auf die Alltäglichkeit von Gewalt in der Gesellschaft aufmerksam machen", erläutert Eing bei der Ausstellungseröffnung im Coesfelder Kreishaus am Freitag, 24. Februar. Die kommenden fünf Wochen bleibt die Ausstellung im Kreishaus. Im Anschluss soll sie durch die Kommunen des Kreises Coesfeld ziehen. "Dazu suchen wir noch Organisatoren, die uns vor Ort unterstützen", bittet Eing um Mithilfe.

Beim "Runden Tisch gegen Gewalt an Frauen und Kinder" sind zahlreiche Beratungsstellen, Institutionen und Einzelpersonen im Kreis Coesfeld vernetzt. Seit 15 Jahren setzen sie sich vorrangig für die Bekämpfung von Gewalt gegen Frauen und Kinder durch schnelle und unbürokratische Hilfe ein. Sie weisen auf Lücken im Beratungsangebot und fehlende Angebote hin.

Bildunterschrift: Zu den zehn Persönlichkeiten, die sich in der Ausstellung zum Thema Gewalt und deren Auswirkungen äußern, gehört auch Pfarrer Dr. Jochen Reidegeld, stellvertretender Generalvikar und Hauptabteilungsleiter im Bischöflichen Generalvikariat des Bistums Münster.

Text: Bischöfliche Pressestelle / 25.02.17
Kontakt: Pressestelle[at]bistum-muenster.de
Foto: Michaela Kiepe