Bischof Genn feiert Wortgottesdienst mit der Jugendkirche Effata
Beten ist kein billiges Betteln. Beten ist Beziehung. Beziehung zu Gott. Sich auf dieses Verhältnis einzulassen, dazu ermutigte Bischof Dr. Felix Genn die Jugendlichen und Erwachsenen bei einem abendlichen Wortgottesdienst am Samstag, 27. Mai, im Rahmen des 100. Katholikentages in Leipzig.
Die Jugendkirche "Effata" aus Münster mit Pfarrer Martin Limberg hatte das Nachtgebet zum Thema "Danke. Bitte. Amen" vorbereitet.
Ob überhaupt und in welchen Situationen beten Menschen heute? Das "Effata"-Team fragte unter den Gottesdienstbesuchern nach. Bei Krankheiten, nach Katatstrophen, vor Klassenarbeiten – besonders wenn das Leben schwer wird, suchen viele nach Beistand und hoffen auf Hilfe. Aber auch nach schönen Erlebnissen wenden sich Menschen Gott zu und danken ihm.
Während der Katechese erzählte der Bischof den Jugendlichen immer wieder von seinen ganz persönlichen Gebetserfahrungen. Bereits am Morgen, nach dem Aufstehen, spreche er ein paar wenige Worte zu Gott. Ein Leben ohne Gebetszeiten, für Genn unvorstellbar: "Das Gebet gehört für mich zum Leben."
Ist es vermessen, Gott um etwas zu bitten? Diese Frage beantwortete der Bischof mit einem klaren Nein: "Gott hat Sehnsucht nach uns, deshalb ist Jesus Mensch geworden." Das Gebet sei eine Hinwendung des Herzens zu Gott, für das es weder Anleitung noch Erfolgsgarantie gebe. Genn bat die zum Teil jugendlichen Mitfeiernden um Geduld und Zuversicht: "Manchmal zeigt sich das Gute erst im Nachhinein."
Was für die Beziehung zu Gott wichtig sei, gelte gleichsam auch für menschliche Beziehungen: "Drei Worte sind auch hier wichtig", betonte der Bischof abschließend: "Danke. Bitte. Entschuldigung."
Bildzeile: Mit Jugendlichen aus Hamburg sprach Bischof Dr. Felix Genn beim Nachtgebet im Rahmen des Katholikentages in Leipzig über "Danke. Bitte. Amen. Was passiert, wenn ich bete?"
Text: Bischöfliche Pressestelle / 28.05.16
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Foto: Bischöfliche Pressesteller / Gudrun Niewöhner