Georg Kleemann wird zum Pastoralreferenten beauftragt

, Kreisdekanat Recklinghausen

Seine Leidenschaft für Theologie entwickelte sich bei Georg Kleemann in der tiefsten Diaspora. Gemeinsam mit seinen Eltern und seiner älteren Schwester zog er im zarten Alter von acht Wochen von Oberschlesien nach Schleswig-Holstein. „Ich war in unserem Ort meine eigene Jugendarbeit“, sagt der 42-Jährige und lacht. Aber er sei froh über die Erfahrungen, die er in einer Region gemacht habe, in der es kaum Katholiken gab. „Dieser Blick von außen lässt mich auf vieles, was hier selbstverständlich ist, noch einmal anders schauen – manchmal dankbar, manchmal kritisch“, betont der Vater eines dreijährigen Sohnes.

Georg Kleemann steht vor den Fenstern der Halterner St.-Marien-Kirche.

Am Sonntag, 29. September, wird Georg Kleemann, Pastoralreferent in St. Sixtus Haltern, in Münster zum pastoralen Dienst von Bischof Dr. Felix Genn beauftragt.

© Bistum Münster

Nach dem Abitur leistete Kleemann seinen Zivildienst im Kloster Nütschau. „Es ist das nördlichste Benediktinerkloster Deutschlands“, erklärt er. Sein Ziel, Theologe zu werden, festigte sich weiter in dieser Zeit. Kleemann kam nach Münster, studierte Theologie, Philosophie und Literaturwissenschaften. Geprägt hat ihn auch das Jahr, das er zwischendurch in El Salvador verbracht hat. „Ich wollte die Befreiungstheologie aus erster Hand kennenlernen, habe dort Theologie studiert und in ländlichen Basisgemeinden mitgearbeitet.“ Doch nach dem schweren Erdbeben im Januar 2001 gab es andere Notwendigkeiten. „Da brachte die ganze Theologie nichts, aber ich habe eindrücklich erfahren, was man auf andere Weise tun kann“, erinnert er sich an eine Zeit, in der er einfach mit angepackt hat, um den Menschen Struktur und Halt zu geben. 

Nach dem Diplom in Münster blieb er noch für mehrere Jahre an der Uni als Dozent. „Mir hat es viel Freude gemacht, Theologie zu vermitteln und mit den Studierenden über den Glauben zu sprechen“, blickt er gern auf diese Zeit zurück. Doch eine akademische Laufbahn an der Universität konnte er sich auf Dauer nicht vorstellen. „Ich habe in Münster viele gute Erfahrungen in meiner Gemeinde St. Sebastian gemacht. Das hat mir Mut gegeben, selbst in die Pastoral zu gehen“, berichtet Kleemann, der in seiner Freizeit in einem kleinen Barockorchester Geige spielt. Also, habe er sich gefragt, warum werde ich nicht Pastoralreferent? Während seiner Assistenzzeit in der Pfarrei St. Dionysius in Rheine hat er das vielfältige Aufgabenfeld kennen und schätzen gelernt. Gern habe er in der Grundschule unterrichtet, mit den Kindertagesstätten zusammengearbeitet und Familienfreizeiten mit organisiert. „Ich habe einen Gemeindeausschuss begleitet. Das wird übrigens auch in Haltern eine meiner Aufgaben in St. Laurentius sein“, berichtet er.

Seine Aufgaben, zu denen auch die Jugendpastoral kombiniert mit der Firmkatechese gehören, möchte er mit Respekt und Wagemut angehen. „Es ist mir ein Anliegen, dass die Menschen– egal welchen Alters – merken, dass Kirche auch ihre Angelegenheit ist und sie diese mitgestalten können“, betont er. Das möchte er ermöglichen und unterstützen. Gern möchte er die Fragen der Menschen in Haltern hören und zusammen mit ihnen nach Antworten suchen – eben gemeinsam mit ihnen Kirche sein. 

Am 29. September, um 14.30 Uhr, erhält Kleemann seine Beauftragung zum Pastoralreferenten von Bischof Dr. Felix Genn im St.-Paulus-Dom zu Münster. Das Bistum Münster überträgt den Gottesdienst live im Internet. Zu sehen ist die Übertragung auf www.bistum-muenster.de, www.paulusdom.de, www.katholisch.de, www.kirche-und-leben.de, www.bibeltv.de sowie unter www.youtube.com/user/BistumMuenster/live. Auch auf der Facebook-Seite des Bistums lässt sich die Beauftragung verfolgen. 

Michaela Kiepe