Jugendmesse mit Fallschirmsprung

Dass diese Heilige Messe etwas Besonderes sein würde, hatten viele erwartet und wurde den rund 400 Besuchern spätestens beim Ankommen auf dem Dammer Flugplatz klar.

Ein schlichter Tisch diente als Altar, davor standen die Bänke in strahlender Sonne auf einer Wiese in der Nähe der Startbahn, im Hintergrund dröhnten die Motoren der Flugzeuge, einige Gottesdienstbesucher hatten ihre Hunde mitgebracht. Am 9. August sprangen 20 Jugendliche und junge Erwachsene aus dem ganzen Oldenburger Land im Rahmen eines Jugendgottesdienstes in 4.500 Metern Höhe im Tandem mit Fallschirmexperten aus einem Flugzeug. Zurück am Boden konnten sie Himmlisches verkündigen.

Um an einen der begehrten Plätze zu kommen, hatten sich zuvor 57 Kandidatinnen und Kandidaten mit dem Gottesdienstmotto "Zwischen Himmel und Erde" beschäftigt. Über die Teilnahme entschied dann das Los. Texte, Fotos und Videos wurden eingereicht, einige dieser Beiträge flossen als Fürbitten und Gebetstexte in den außergewöhnlichen Gottesdienst ein.

In seiner Predigt verdeutlichte der für die Aktion verantwortliche Jugendpfarrer Heiner Zumdohme die Hintergründe der Aktion. "Ein Fallschirmsprung ist ein göttlicher Moment", sagte er. "Ihr werdet dort oben im Himmel 70 bis 80 Sekunden Freiheit spüren". Es gehe ihm darum, dass die Menschen über solche himmlischen Momente sprechen und so ihren Glauben verkündigen, berichtete der Priester. "Holt himmlische Momente an den Boden! Das klappt schon, indem ihr ein Lächeln schenkt, Trost spendet", stellte er fest und rief die Gemeinde dazu auf, sich gegenseitig in den Arm zu nehmen. Diese Art der Verkündigung sei sein Auftrag als Christ.

Schließlich gehe es aber auch darum, darauf zu vertrauen, dass es jemanden gibt, der einen trägt. Beim Fallschirmsprung ist das der sogenannte Tandemmaster, mit dem die Jugendlichen gemeinsam am Schirm hängen, und "mich beruhigt der Gedanke, dass Gott mit Euch fliegt", versicherte Zumdohme.

Nach der Kommunionfeier machten sich die zwanzig Springer auf den Weg. Einkleiden, letzte Einweisungen, ein erstes Kennenlernen des Tandemmasters, schließlich der Start mit der kleinen Propellermaschine. Unterdessen wurde der Gottesdienst pausiert, die Wartenden freuten sich über gekühlte Getränke und verschafften sich einen Eindruck von den ausgehängten Kreativbeiträgen. In drei Fliegern starteten nacheinander die Gruppen.

Von den applaudierenden Freunden und Familien empfangen, landeten die jungen Erwachsenen schwärmend und mit einem breiten Grinsen im Gesicht im Gesicht. "Ich würde es sofort wieder tun", hieß es, nachdem alle wieder sicher am Boden waren, "was für ein großartiges Erlebnis, tolle Aktion". Auch unter den anderen Gottesdienstteilnehmern hörte man begeisterte Stimmen. "Schön war es, jeder konnte etwas für sich persönlich mitnehmen", so fasste es Claudia Thiel aus Löningen-Bunnen zusammen.

Text: Bischöfliche Pressestelle
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