Katholische Kitas werden Lebensorte des Glaubens
"Ich freue mich auf einen Nachmittag, der uns auf einen neuen Weg bringt": Diese Ankündigung von Verbundleiterin Hildegard Freisfeld hat am 7. Januar alle Erzieherinnen und Erzieher aus den vier Kindertagesstätten (Kitas) der Pfarrei St. Bartholomäus und die pastoralen Mitarbeiter neugierig auf das gemacht, was sie in der Familienbildungsstätte Ahlen erwartete.
Dort fand ein Workshop-Tag statt, der zugleich die Auftaktveranstaltung zum Bistumsprojekt ‚Kita-Lebensort des Glaubens‘ darstellte. Das Projekt hatte Anfang März 2014 der Bischof von Münster, Dr. Felix Genn, vorgestellt. Es ist an acht ausgewählten Praxisstandorten im gesamten Bistumsgebiet verortet und möchte unter anderem die Kita als Lebensort des Glaubens weiter entwickeln, um die Lebenswirklichkeit der Kinder und deren Eltern noch stärker mit dem eigenen Glauben zu verbinden. Auf diesem Weg soll das Projekt die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Kitas mit weiteren Qualifizierungsangeboten begleiten und die Kommunikation zwischen Kindergärten und dem Pastoralteam stärken.
"Nach einer Informationsveranstaltung des Bistums haben sich die Mitarbeiter bewusst dafür entschieden, dass unsere Gemeinde sich als Standort für das Projekt bewirbt", erklärte Hildegard Freisfeld die Motivation ihres Teams, "es ist uns wichtig, dass Kirche noch mehr in den Kindergärten vertreten ist." Nach der Zusage und den Vorbereitungen in den letzten Monaten gehe es aber zunächst darum, sich des eigenen Standpunktes bewusst zu werden, um zu einem späteren Zeitpunkt konkretere Ziele formulieren zu können. "Wir erhoffen uns aus den heutigen Workshops Impulse, die in der weiteren Projektphase dann Berücksichtigung finden", legte die Verbundleiterin der katholischen Kitas aus der Pfarrei St. Bartholomäus weiter dar.
Doch bevor die Workshops begannen, kündigte Dieter van Stephaudt, der neben seiner Funktion als gastgebender Leiter der Familienbildungsstätte und als Mitglied der Projektgruppe auch für die Moderation zuständig war, die Darbietung von Ingrid Helmer vom Kabarett ‚Dietutnix‘ aus Rheine an. Als ‚Cousine von Marcel Reich-Ranicki‘ wies sie die Zuhörerinnen satirisch auf ihren ‚Bildungsauftrag‘ gegenüber den Kindern hin.
Bei Erzieherin Maria Czerner, Erzieherin und Fachkraft für religiöse und ethische Bildung aus Senden, konnten die Teilnehmerinnen danach im gleichnamigen Workshop ‚Dem Kirchenjahr auf die Spur kommen‘. Neben Bedeutungen und Hintergründen zu christlichen Festen im Jahreskreis nahmen ihre Kolleginnen konkrete Ideen mit, wie diese den Kindern besser vermittelt werden können.
Beate Berger vom Bistum Osnabrück legte ihren Schwerpunkt auf die interreligiöse Arbeit in katholischen Kindergärten. Die Kita-Leiterin, in deren Einrichtung viele muslimischer Kinder beheimatet sind, wies in ihrem Angebot ‚Perlen des Glaubens‘ auf pädagogische Ansätze hin, wie gemeinsame Werte zwischen Christen und Muslimen besser herausgestellt werden können, ohne dabei die religiöse Prägung der jeweils anderen zu vernachlässigen.
Das Angebot von Michael Schreiber vom Bischöflichen Generalvikariat (BGV) richtete sich auch an das Pastoralteam von St. Bartholomäus, das unter anderem durch Pfarrer Dr. Ludger Kaulig und den örtlichen Projektleiter, Pfarrer Willi Stroband, vertreten war. Er analysierte mit den Teilnehmerinnen und Teilnehmern die derzeitige Kommunikation und Interaktion zwischen dem Pastoralteam, der Verbundleitung, den Gremien, der Familienbildungsstätte, den Verbänden und den Kitas.
Raum für eigene Ideen bot Kathrin Wiggering vom Diözesancaritasverband Münster. Sie lud ihre Kursteilnehmerinnen ein, in Briefform eigene Anregungen und Wünsche direkt an das Projektteam zu richten.
Die Theologin Dr. Annette Höing vom Bischöflichen Generalvikariat (BGV) ging auf die Namenspatrone der vier Kindergärten in der Kirchengemeinde St. Bartholomäus ein. Sie richtete an die Teilnehmerinnen die Frage: "Was kann ich für meine Kita-Arbeit von den Heiligen mitnehmen?" Dazu erläuterte sie beispielhaft an der Berufungsgeschichte der heiligen Elisabeth, dass diese in der Erziehungsarbeit ein Vorbild für die eigene Hilfsbereitschaft und eine dienende Grundhaltung sein kann.
Der Workshop-Tag schloss mit einem kabarettistischem Schlusspunkt von Ingrid Helmer. Sie hatte die förmliche Kleidung einer Literaturkritikerin allerdings nun gegen den Hut und die Handtasche von ‚Elfriede‘ eingetauscht. Als solche sorgte sie mit Anekdoten und scharfzüngigen Kommentaren zur Erziehung für einen amüsanten Ausklang der Veranstaltung.
Text: Bischöfliche Pressestelle
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