„Die katholische Kirche hat einen besonderen Markenkern, sie hat bestimmte Stärken, die die Gesellschaft heute dringend braucht“, ist Bernadette Spinnen überzeugt und rät dazu, diese stärker zu betonen. „Eigentlich sind alle Themen, die die Gesellschaft beschäftigen, auch Themen der Kirche, und dazu muss sie sich in irgendeiner Form verhalten“, sagt die Leiterin des Stadtmarketing, die selbst katholische Theologie studiert hat. Wichtig sei dabei, immer vom Menschen her zu denken und festzustellen, welche Themen die Menschen bewegen.
Aus der Bischofsstadt Münster sei die katholische Kirche nicht wegzudenken, sagt Bernadette Spinnen. „Sie übernimmt vielfältige Aufgaben im Bereich der Bildung, als Trägerin von Schulen und Kitas, von Beratungsstellen, Büchereien und vielem mehr“, nennt sie Beispiele. Persönlich würde sie nicht nur die Kirchenräume in der Stadt vermissen, sondern auch „viele kluge Köpfe und Menschen“. „Mir würde ein direkter Ansprechpartner in schwierigen und schönen Lebenssituationen fehlen, einfach eine wichtige Stimme in der Gesellschaft“, betont sie.
Stärken sieht Bernadette Spinnen unter anderem in den Kirchen selbst – Räume, die aus ihrer Sicht keine andere Institution anbieten kann: „Jeder kann diese Räume kostenfrei und ohne Voraussetzungen erfahren, dort anderen Menschen begegnen oder auch bewusst allein sein.“ Gleichzeitig seien die Kirchen Anlaufstellen in schwierigen Zeiten, die auch Stadt und Gesellschaft betreffen: „Denken wir an die Amokfahrt in Münster oder den Ausbruch des Ukraine-Krieges.“
Die Episode des Bistums-Podcasts „kannste glauben“ mit Bernadette Spinnen ist auf www.kannste-glauben.de abrufbar. Zudem können alle Folgen der Reihe bei Spotify, podcaster.de, Deezer, Google Play, Itunes und Youtube kostenfrei angehört und abonniert werden.