1850 Messdiener aus dem Bistum Münster pilgerten nach Paderborn
So viele Messdienerinnen und Messdiener hat Paderborn wohl noch nie gesehen: Rund 8000 Mädchen und Jungen waren es, die am 18. Juni aus acht deutschen Bistümern zur Nordwestdeutschen Ministrantenwallfahrt nach Ostwestfalen gekommen waren – darunter rund 1850 aus dem Bistum Münster.
Sternförmig zogen sie aus verschiedenen Stadtteilen Paderborns in die Innenstadt, wo nach einem gemeinsamen Mittagsgebet ein buntes Programm auf sie wartete. Höhepunkt war der gemeinsame Abschlussgottesdienst mit dem Paderborner Erzbischof Hans-Josef Becker.
Das Leitmotiv der Wallfahrt war in diesem Jahr das Wasser – in doppelter Hinsicht. Zum einen bekamen alle Teilnehmer auf dem Weg in die Stadt ein leeres kleines Wasserfläschchen überreicht. Damit konnten sie später an den Paderquellen Wasser schöpfen, das während der Messe gesegnet wurde. Mit dem frischen Weihwasser segneten sich die Kinder und Jugendlichen im Anschluss gegenseitig. Zum anderen sorgten starke Regenschauer während der Mittagszeit dafür, dass die Ministranten bis auf die Haut nass wurden und zeitweise im Foyer der Stadthalle Schutz suchen mussten.
"Wenn es vom Thema um ‚Wasser als Quelle des Lebens‘ geht, muss man sich nicht wundern, wenn man so viel Regen bekommt", sagte Weihbischof Wilfried Theising schmunzelnd, der die jungen Pilger aus dem Bistum Münster auf ihrer Wallfahrt begleitete. "Es ist schade, dass es so nass ist, aber die Stimmung ist trotzdem recht gut. Ich hoffe, dass die Ministrantinnen und Ministranten erleben, dass sie in einer großen Gemeinschaft unterwegs sind und dieses Gemeinschaftsgefühl auch in ihre Gemeinden mitnehmen können."
Die Stimmung ließen sich die Pilger aus dem Bistum Münster vom Wetter jedenfalls nicht vermiesen: "Ich habe mich angemeldet, weil mich meine Freunde überzeugt haben, dass die Wallfahrt cool und lustig ist. Das ist sie auch – bis auf das Wetter", erzählte Annika Tapken (15) aus Steinfeld/Oldenburg. Besonders hat ihr die Fußwallfahrt von Schloss Neuhaus in die Stadt gefallen: "Wir hatten gute Laune und haben die ganze Zeit über gesungen."
Xavier de Groot (19) und Hendrik Grewing (20) aus Dorsten-Rhade hatten schon bei den beiden vorherigen Wallfahrten nach Kevelaer teilgenommen. "Weil sie nur alle paar Jahre stattfindet, ist die Ministrantenwallfahrt etwas Besonderes für uns. Wir sind jedes Mal wieder überrascht, wie viele Leute dabei sind." Das schlechte Wetter machte ihnen wenig aus: "Als es so stark geregnet hat, haben wir einfach den Dom besichtigt."
Bei so viel guter Laune und Improvisationstalent konnte Messdienerreferent Christian Wacker vom Bistum Münster nachmittags ein zufriedenes Fazit ziehen: "Viele sind geschafft, besonders die Kleinen. Aber alle sind fröhlich!" Ein Sonderlob hatte er für die Gruppenleiter: "Die geben alles und motivieren ihre Kids immer wieder – das ist eine große Leistung." Bei jeder Regenpause könne man sehen, wie viele Ministranten eigentlich in der Stadt seien. Diese Präsenz sei wichtig, denn man wolle deutlich machen: "Wir Messdiener haben nicht nur eine Aufgabe sonntags am Altar, sondern auch im Alltag in der Gesellschaft etwas zu sagen!" In diesem Sinne gab es auch eine Foto-Aktion, bei der sich die Messdienerleiter unter dem Motto "Laut für Vielfalt" für eine bunte, vielfältige Gesellschaft einsetzen konnten.
Bei strahlendem Sonnenschein ging die Ministrantenwallfahrt mit dem gemeinschaftlichen Open-Air-Gottesdienst auf dem Schützenplatz zu Ende. Nicht nur Paderborns Erzbischof Hans-Josef Becker, sondern alle mitfeiernden Bischöfe zogen symbolisch den Hut vor ihren Messdienern – als Anerkennung für das Durchhalten an dem regnerischen Tag, aber auch als Dank für ihren regelmäßigen Dienst in den Gemeinden.
Bildunterschriften:
- Auf dem Weg: Die Nordwestdeutsche Ministrantenwallfahrt stand unter dem Motto "Ich glaub an Dich".
- Unterwegs erhielten die Pilger kleine Wasserflaschen, die sie an der Pader mit Quellwasser auffüllen konnten.
Text: Bischöfliche Pressestelle / 19.06.16
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Fotos: Bischöfliche Pressestelle / Thomas Mollen