48 Jugendliche aus Ochtrup bereiten sich auf ihre Firmung in Assisi vor

, Kreisdekanat Borken, Kreisdekanat Steinfurt

Julia Rotterdam hat besonders die Offenheit und das Vertrauen beeindruckt: „Sie haben uns alles erzählt.“ Die Selbstverständlichkeit, mit der die Mitglieder der geistlichen Gemeinschaft „Nuovi Orizzonti“ („Neue Horizonte“) über Gott und ihren Glauben sprechen, hat die 15-Jährige angerührt. Sie gehört zu 48 Jugendlichen aus der Ochtruper Pfarrei St. Lambertus, die gerade mit Weihbischof Dr. Christoph Hegge, Pfarrer Stefan Hörstrup und sechs weiteren Begleitern in Florenz und Assisi unterwegs sind.

Gruppenbild der Jugendlichen aus Ochtrup

Insgesamt 48 Jugendliche aus Ochtrup bereiten sich während der Regionalwallfahrt mit Pfarrer Stefan Hörstrup und einem Begleiterteam auf ihre Firmung am Sonntag, 21. Oktober, in Assisi vor.
Nicola Rizello (Mitte) erzählte den Jugendlichen seine Lebensgeschichte. Dabei war es mucksmäuschenstill in der Kirche. Mit im Bild Weihbischof Dr. Christoph Hegge (links) und Don Davide Bantato, Priester und geistlicher Assistent der Gemeinschaft „Nuovi Orizzonti“.

© Bischöfliche Pressestelle / Gudrun Niewöhner

Zum Höhepunkt und Abschluss der Pilgerreise, an der 317 Jugendliche und Erwachsene aus den Kreisdekanaten Steinfurt und Borken teilnehmen, wird der Weihbischof am Sonntagabend, 21. Oktober, 153 Jugendlichen aus seiner Region in Assisi das Sakrament der Firmung spenden. Mit dabei sein werden dann auch Julia Rotterdam, Luzia Janning, Sven Erdmann und Lea Merselt.

Der Ausflug zur Gemeinschaft „Nuovi Orizzonti“ hat die Jugendlichen sehr bewegt. Besonders die Lebensgeschichte von Nicola Rizello. Er war drogenabhängig. 20 Jahre lang. Erst seine verzweifelte Schwester konnte ihn wachrütteln. Er hat Hilfe gesucht – und Hilfe gefunden. Auf dem Weg heraus aus der Sucht lernte Rizello die Bewegung „Nuovi Orizzonti“ („Neue Horizonte“) kennen. Seine Lebensgeschichte ist gleichzeitig ein Glaubenszeugnis, denn Rizello hat zurückgefunden zu Gott.

Von Chiara Amirante, einer damals jungen Italienerin 1993 gegründet, hat die Gemeinschaft „Nuovi Orizzonti“ inzwischen weltweit mehr als 400.000 Mitglieder, darunter viele junge Erwachsene, die sich vor allem um Jugendliche kümmern, die „in der Hölle waren“, wie Amirante es nennt: „Wir wollen diesen Jugendlichen neue Hoffnung geben.“ Und das auch durch eine besondere Spiritualität, die die Ochtruper Jugendlichen bei ihrem Besuch in San Miniato erlebten.

Spannend fand Sven Erdmann die Atmosphäre während der Anbetung. Damit verehren die Katholiken Gott in Gestalt der gewandelten Hostie, die in einer Monstranz auf dem Altar steht: „Es macht neugierig zu sehen, wie der Glaube hier gelebt wird“, sagt der 16-Jährige. Dass die Mitglieder ihr Leben so eng mit Gott verbinden, macht ihn nachdenklich: „Für uns passieren Dinge oft einfach so...“

Die fröhlichen Gesänge der Gemeinschaft, die Natürlichkeit der Mitglieder, für die Gott und Jesus zum Leben dazugehören, Lea Merselt, Luzia Janning und die anderen macht diese Erfahrung nachdenklich: „Man fängt an, sich mit dem eigenen Glauben zu beschäftigen.“ Das wollen die 48 Jugendlichen aus St. Lambertus in den kommenden Tagen weiter intensiv tun – auf der Fahrt bei Katechesen im Bus oder nach dem Abendessen auf der Terrasse des Hostels, aber auch im persönlichen Gespräch mit Weihbischof Hegge und bei einer Lichterfeier mit Beichtgelegenheit in der Basilika San Francesco.

Gudrun Niewöhner