Schon mittags, als die ersten Fahrer in der Stadt ankamen, habe sich die Atmosphäre um den Kapellenplatz spürbar verändert, sagt Pastoralreferent Bastian Rütten. „Unter den Fahrern gibt es ein starkes Gemeinschaftsgefühl und es kommt direkt zu vielen Gesprächen“, hat er beobachtet. Doch nicht nur untereinander kämen die Pilger auf ihren schweren Maschinen ins Gespräch, sondern auch mit anderen Gruppen und den Seelsorgerinnen und Seelsorgern. „Es tut allen gut, hier miteinander sprechen zu können“, ist sich Rütten sicher. Am Abend begrüßte er die auf mehr als 800 Maschinen angereisten Fahrerinnen und Fahrer am Gnadenbild: „Es ist immer wieder ein Erlebnis, Euch hier ankommen zu sehen und mit Euch eine kurze Andacht feiern zu dürfen“.
Pastor Sebastian Frye, der als Sozius mit dem Vortragekreuz in der Hand – und hinter der Polizei – die Wallfahrt angeführt hatte, sprach ebenfalls über das Gefühl der großen Gemeinschaft, aber auch über die Momente der Einsamkeit im Leben. „In den schweren Momenten denkt daran, dass es die Gemeinschaft gibt und wie Ihr sie hier erlebt“, sagte er, bevor er die Motorräder und ihre Fahrer segnete. In der Andacht wurde zudem der Bikerinnen und Biker gedacht, die im vergangenen Jahr verstorben sind.
Über den Segen freute sich auch Ingo van Gemmeren aus Uedem, der mit einem Nachbarn und einem Arbeitskollegen zum dritten Mal mitgefahren war: „Es war einfach toll. Die ganzen Maschinen bei der Aufstellung zu sehen, die gemeinsame Fahrt rund um Kevelaer und dann die Ankunft hier auf dem Kapellenplatz, vorbei an den winkenden Menschen, das ist schon ein sehr besonderes Erlebnis“, berichtet er.
Für das kommende Jahr ist bereits eine Neuauflage geplant. Der gleichnamige Verein, der hinter der Motorradfahrer-Wallfahrt Kevelaer steht, hatte einen Bauwagen hinter der Kerzenkapelle platziert – die Biker sind für den 4. Juli 2026 wieder nach Kevelaer eingeladen.
Christian Breuer