9. Diözesantag Öffentlichkeitsarbeit vermittelte Handwerkszeug für die Kommunikation in der Pfarrei
Eine möglichst professionelle kirchliche Presse- und Öffentlichkeitsarbeit in den Pfarreien war nie wichtiger als heute.
Das hat der Leiter der Abteilung "Medien- und Öffentlichkeitsarbeit" im Bistum Münster, Dr. Stephan Kronenburg, am 24. Mai 2014 in Münster betont.
Dort kamen im Franz Hitze Haus über 60 Frauen und Männer zum 9. Diözesantag Öffentlichkeitsarbeit zusammen. Der Tag stand unter dem Thema "Handwerkszeug für die Kommunikation in der Pfarrei". In Workshops wurden den Teilnehmerinnen und Teilnehmern die Regeln des journalistischen Schreibens vermittelt, sie erfuhren wie Pfarrbriefe attraktiv und lesenswert gestaltet werden können und welche Kriterien es für einen guten Pfarrbrief gibt, sie bekamen Einblicke, wie Soziale Netzwerke für die Kommunikation vor Ort genutzt werden können und konnten ganz praktisch ausprobieren, was ein gutes Foto ausmacht.
In seiner Begrüßung sagte Stephan Kronenburg, dass die Presse- und Öffentlichkeitsarbeit auch in den Pfarreien immer komplexer werde. Die Medien befänden sich in einem rasanten Wandel und auch die Kirche stehe vor vielen Veränderungen. So würden etwa die pastoralen Einheiten vor Ort zunehmend größer; zudem befinde sich die Kirche seit einigen Jahren vor allem aufgrund des Missbrauchskandals und der Diskussionen über die Finanzen in einer krisenhaften Situation. "Viel Vertrauen ist verloren gegangen; umso mehr ist eine professionelle Öffentlichkeitsarbeit gerade vor Ort unverzichtbar."
Zwar blase der katholischen Kirche in den letzten Jahren in den Medien und darüber hinaus oft ein heftiger Gegenwind ins Gesicht und es gebe viel Kritik. "Das ist aber nur die eine Seite der Medaille: Das, was Kirche ausmacht, ist weitaus besser als das Bild, das von Kirche bei vielen Menschen besteht", sagte Kronenburg. Genau hier müsse die Öffentlichkeitsarbeit auch in den Pfarreien ansetzen und könne dabei durchaus auch selbstbewusst sein: "Kirche hat noch immer ganz vielen Menschen etwas zu sagen. Erzählen Sie in Ihrer Presse- und Öffentlichkeitsarbeit von den Menschen, die Kirche sind. Nirgendwo gibt es auf so engem Raum so viele tolle Menschen wie in der Kirche", warb der Pressesprecher des Bistums Münster für eine transparente, offene und offensive Öffentlichkeitsarbeit. Er wandte sich gegen die Aussage, dass Medien gezielt und gerne Kampagnen gegen die Kirche anzettelten: "Das ist ein Märchen, das von denen erzählt wird, die im Fokus der Kritik stehen." Richtig sei vielmehr, dass die Medien nach wie vor ein großes Interesse an kirchlichen Themen hätten. Wenn Kirche die Rolle der Medien akzeptiere, dann sei ein gutes Miteinander möglich. Kronenburg sprach sich dafür aus, dass sich die kirchliche Öffentlichkeitsarbeit – gleich auf welcher Ebene – klare Ziele setze und strategisch vorgehe. Es gelte, Missstände nicht zu verschweigen und zugleich deutlich zu machen, "was viele Christinnen und Christen Gutes und Großartiges tun." Dabei könne die Kommunikation über die Medien die persönliche Begegnung und das unmittelbare Gespräch immer nur ergänzen.
Die Teilnehmerinnen und Teilnehmer waren mit den Angeboten auf dem Diözesantag Öffentlichkeitsarbeit sehr zufrieden. So freute sich etwa Claudia Höppner, Pfarrsekretärin in Münster, St. Gottfried und Mitglied des Pfarreirates, dass sie viel erfuhr, was sie künftig in der Arbeit am Pfarrbrief oder an der Internetseite umsetzen kann: "Es war sehr hilfreich, ganz konkret und praktisch zu erfahren, wie journalistische Texte geschrieben werden und wie die Arbeitsabläufe in einer Redaktion sind. Darauf kann ich mich künftig nun einstellen." Und für Anne Herrig, Fachbereichsleiterin "Nachhaltige Entwicklung und Umweltbildung" an der Wasserburg Rindern und dort auch für den Facebook-Auftritt und die Website zuständig, war der Workshop zum Thema "Social Media" hilfreich, weil hier ein Überblick über die Möglichkeiten und Funktionalitäten des Mediums gegeben worden sei. Wie andere Teilnehmerinnen und Teilnehmer hätte sie sich nur mehr Zeit gewüncht, "um in die Tiefe zu gehen". Auch Petra Klingberg, die sich in Wesel in der Pfarrei St. Nikolaus um die Öffentlichkeitsarbeit kümmert, fand den "Social Media-Workshop "als Einstieg super" und das "Grummeln im Bauch", das sie im Blick auf Soziale Netzwerke immer gehabt habe, sei weniger geworden, sagte sie. Und Friedel Görtzen, der beim Haus der Familie in Kamp-Lintfort die Öffentlichkeitsarbeit macht, nimmt aus dem Workshop neue Argumente mit, um eher zurückhaltende Kollegen zu überzeugen, dass es sich lohnt, auch über Soziale Netzwerke zu kommunizieren. "Es waren tolle Workshops mit sehr guten Referentinnen und Referenten, es sollte öfter solche Veranstaltungen geben oder man sollte noch mehr Zeit haben, die Themen in mehrtägigen Seminaren zu vertiefen", lauteten der Tenor und die Wünsche der Teilnehmer.
Referentinnen und Referenten des Diözesantags Öffentlichkeitsarbeit waren: Michael Bogedain von pfarrbriefservice.de, Julia Geppert, Redakteurin bei "Die Glocke", Matthias Kaiser, Kreisdekanatsgeschäftsführer in Steinfurt, der Pressefotograf Oskar Neubauer und die Diplom Designerin Anne Nitsche. Organisiert wurde der Tag von Ludger Schulte-Roling von der Akademie Franz Hitze Haus.
Text: Bischöfliche Pressestelle
Kontakt: pressestelle[at]bistum-muenster.de