Abteilung Münster der KathO feiert 100-jähriges Bestehen
Die Abteilung Münster der Katholischen Hochschule NRW (KatHO) feiert das 100-jährige Bestehen katholischer Ausbildungsstätten für soziale Berufe. Am Freitag, 5. Mai, begeht die KatHO NRW diesen Jahrestag mit einem Festgottesdienst, den Bischof Dr. Felix Genn halten wird.
Beginn ist um 9 Uhr in der Teresa von Avila Kapelle auf dem Hochschulgelände. Ab 10 Uhr folgt ein Festprogramm.
Dass die Abteilung Münster sich über diesen Zeitraum etablieren konnte, basiere auf mehreren Gründen, schildert Prof. Dr. Martin Klein, Dekan der Abteilung Münster: "Besonders die professionelle Nähe zwischen Kollegium und Studierenden sowie eine sehr angenehme Atmosphäre zeichnen die Abteilung aus. Unsere Bereitschaft zur interdisziplinären Vernetzung in der Region hat ebenfalls dazu beigetragen, unseren Standort so erfolgreich zu entwickeln." Inhaltlich seien besonders die enge und dichte Verzahnung von Theorie, Forschung und Praxis sowie langjährige Kooperationen zur Umsetzung didaktischer, forschungsbezogener und kultureller Projekte wichtige Faktoren.
Mit der Gründung des Katholischen Fürsorgevereins für Mädchen, Frauen und Kinder (KFV) durch Agnes Neuhaus nahm die Geschichte der Abteilung in Münster um 1900 ihren Lauf. Die Gründung der KFV-Ortsgruppe Münster 1902 sowie der "Katholischen Fürsorgeheim GmbH" vier Jahre später schlossen sich im Zeitstrahl an. Mit der Eröffnung "Kreisfürsorgerinnenschule des Säuglingsheims" stand ab 1917 eine neu eingerichtete Schule der Kreisfürsorgerinnen und städtischen Säuglingspflegerinnen in Münster zur Verfügung. Die staatliche Anerkennung als "Wohlfahrtsschule Münster" erfolgte im Jahr 1918.
Nach Inkrafttreten einer neuen Ausbildungs- und Prüfungsordnung wurde der Titel "Höhere Fachschule" am 23. März 1959 amtlich. Ab 1967 wurden Männer zum Studium zugelassen und die Institution entwickelte sich zur Fachhochschule. Im Oktober 1971 wurde die Westfälische Wohlfahrtsschule Münster zu einer von vier Abteilungen der "Katholischen Fachhochschule NW" mit Sitz in Köln. Im Jahr 2008 wurde sie in Katholische Hochschule NRW umbenannt.
100 Jahre bringen viele Veränderungen mit sich, sagt Klein. Der deutlichste Unterschied zwischen der Abteilung Münster damals und heute liege in der Verwissenschaftlichung der Abteilung. Der erste Schritt hierzu sei die Gründung der Fachhochschule gewesen. Weitere Schritte bestünden noch immer in der Ausdifferenzierung der Bachelor- und Master-Studiengänge mit einem immer weiter zunehmenden Forschungsanteil. In letzter Zeit habe die Gründung des Instituts für Teilhabeforschung zu einer weiteren Intensivierung dieser Themen beigetragen. Dennoch werde in der Abteilung die Notwendigkeit eines Praxisbezugs gesehen: "Dies ist das Fundament unserer Arbeit", ist sich Klein sicher, "ganz gleich, ob diese forschend, lehrend oder in Form der Projektentwicklung stattfindet."
Auf anregende Diskurse mit den Kolleginnen und Kollegen schaut der Dekan stellvertretend für die gesamten Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter zurück. Dieser Austausch gebe stets das Gefühl, Teil eines stimmigen, sich fortwährend entwickelnden Ganzen zu sein. Zudem gelten vielfältige Situationen als eine Bereicherung, in denen die Studierenden in ihren professionellen Lebensbezügen begleitet werden konnten. "Wir können zudem dankbar sein für eine in der Regel hoch motivierte Studierendenschaft", ergänzt der Dekan der Abteilung Münster.
Mit einem Blick in die Zukunft werden eine wertebasierte Haltung und der Einsatz für ausgegrenzte Menschen in der Gesellschaft eine der Herausforderungen für die kommenden 100 Jahre sein. Zudem setze die KatHO NRW neben einer innovativen Weiterentwicklung der Studien- und Forschungsprogramme auf eine ständige Vernetzung hochwertiger Lehre und aufklärender Forschung sowie auf die Nachwuchsförderung in Bezug auf Lehre und Forschung.
In einem Festakt am Freitag, 5. Mai, wird Prof. Dr. Wilhelm Damberg (Ruhr-Universität Bochum) von Sozialer Arbeit, Christentum und Gesellschaft sprechen. Außerdem werden Bischof Dr. Felix Genn, der Oberbürgermeister von Münster Markus Lewe (CDU) und die Ministerin für Innovation, Wissenschaft und Forschung Svenja Schulze (SPD) sowie Studierende und Alumni zu Wort kommen. Die Moderation übernimmt Gisela Steinhauer.
Text: Bischöfliche Pressestelle / 02.05.2017
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