Am zweiten Sonntag im Monat gibt es in Dülmen die Kinderkirche
Ein Mal monatlich, an jedem zweiten Sonntag um 11 Uhr, lädt die Pfarrei Heilig Kreuz in Dülmen ins Pfarrheim Maria Königin zur ‚Kinderkirche‘ ein.
15 bis 40 Kinder nehmen das Angebot mit ihren Eltern gern in Anspruch. "Für diese Schwankungen haben wir keine Erklärung", sagt Elisabeth Dreckmann, die gemeinsam mit neun weiteren Frauen die ‚Kinderkirche’ vorbereitet. Das Konzept stellt sie bei der Veranstaltung ‚Best Practices 2016‘ des Bistums Münster am Samstag, 20. Februar, in Münster vor. Unter dem Titel ‚Eingeladen zum Fest des Glaubens‘ lernen Haupt- und Ehrenamtliche beispielhaft Pfarreien kennen, in denen Kinder in verschiedenen Gottesdienstformen ihren Platz finden.
Der ausgebreitete Teppich ist für die Kinder reserviert. Die Eltern setzen sich auf die Stühle dahinter. Die Mitte ist immer gleich gestaltet: Ein buntes Kreuz und eine Kerze stehen auf einem Tuch, eine Bibel liegt daneben. "Wir starten immer mit einem Kreuzzeichen. Insgesamt gibt es viele Handlungen, die in jedem Gottesdienst vorkommen", sagt Dreckmann.
Für die Kinder ist zu Beginn das Anzünden der selbst gestalteten Kerze sehr wichtig. "Das Licht ist das Zeichen, dass Jesus in unserer Mitte ist und mit uns feiert. Deshalb können wir auch mit ihm sprechen", erklärt die 48-Jährige. So gehören natürlich die Fürbitten und das Vaterunser zum festen Bestandteil des Gottesdienstes.
"Wir wählen einen Bibeltext aus der Leseordnung aus, den wir zum Thema für den 20-minütigen Wortgottesdienst kindgerecht bearbeiten", erzählt Dreckmann. In der Vorbereitung unterhalten sich die Frauen über die Texte und überlegen, wie sie eine Aussage in den Blick nehmen können. "Wichtig ist es, dass es die Kinder anspricht und dass sie eingebunden werden", weiß die Sozialpädagogin, die eine theologische Zusatzausbildung absolviert hat. Dabei arbeiten die Frauen mit unterschiedlichen Methoden. Manchmal kommen Egli-Erzählfiguren zum Einsatz, ein anderes Mal können die Kinder etwas ausprobieren, malen und basteln. Wichtig ist es dem Vorbereitungsteam, die Kinder altersgerecht an den Glauben und an Gott heranzuführen. "Aber so, dass sich auch die Eltern angesprochen fühlen", verweist die zweifache Mutter auf einen weiteren Aspekt.
Die Bibelstellen aus einer anderen Perspektive zu beleuchten, käme auch bei den Eltern gut an, hat Dreckmann beobachtet. Anregungen zur Gestaltung holt sie sich aus dem Internet. "Aber der Gottesdienst muss auch zu den beiden Frauen passen, die ihn mit den Kindern feiern", weiß Dreckmann. Jede habe ihren eigenen Stil, denn sie seien alle verschieden. Bereits im November trifft sich das Team, um die Termine des Jahres zu vergeben. Auf dem Plan sind dann auch die Bibelstellen der jeweiligen Sonntage vermerkt. Jeweils zwei Frauen planen den Wortgottesdienst und stellen ihre Ideen der großen Runde vor. "Diese Treffen in der Gruppe sind uns wichtig. Denn sie laden uns auch ein, miteinander in den Austausch zu kommen und über unseren Glauben zu sprechen. Das ist auch für uns wertvoll", bewertet sie die regelmäßigen Zusammenkünfte. Dass die Zusammensetzung in der Gruppe immer mal wieder wechselt, ist für Dreckmann normal. "Wenn die eigenen Kinder älter sind, beenden naturgemäß viele Frauen dieses Engagement. Wir werben immer wieder um neue Mitglieder", erklärt sie.
Gedacht ist das Angebot der Pfarrei, das seit 2009 in dieser Form stattfindet, vor allem für Kleinkinder. Ab und zu begleiten auch Schulkinder ihre jüngeren Geschwister. "Das ist immer schön, denn sie können dann schon mal eine Fürbitte vortragen", sagt Dreckmann, die seit sieben Jahren im Team mitarbeitet. Ihre beiden Söhne, inzwischen sieben und zwölf Jahre alt, lassen es sich nicht nehmen, ihre Mutter immer noch zu begleiten.
In der ‚Kinderkirche’ sei es für die Kleinen möglich, Glaubensgemeinschaft zu erfahren. "Das ist bei einem Sonntagsgottesdienst mit Eucharistiefeier für die Kinder schwierig. Sie begreifen noch nicht, was passiert", ist Dreckmann sicher. Und bevor sich die Kinder und ihre Eltern nach dem Segen auf den Weg nach Hause machen, gibt es bei Getränken und Salzstangen noch Zeit, sich über ‚Gott und die Welt‘ auszutauschen.
Bild: Elisabeth Dreckmann setzt bei der ‚Kinderkirche‘ gern Egli-Figuren ein, um im Wortgottesdienst den Kindern die Geschichten aus der Bibel näherzubringen.
Text: Bischöfliche Pressestelle / 18.02.16
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