Arijana Shala und Jasmin Hoti lassen sich in der Osternacht taufen
Arijana Shala und Jasmin Hoti haben einiges gemeinsam. Beide jungen Frauen leben in Dülmen, sind sich aber nie begegnet. Auch gehören sie keiner Religion an, haben aber immer gern am katholischen Religionsunterricht teilgenommen.
Beide sind als Kinder nicht getauft worden, denn ihre Eltern wollten ihnen diese Entscheidung eines Tages selbst überlassen, da sie selbst unterschiedlichen Religionen angehören. Für beide war in diesem Jahr der Zeitpunkt gekommen, an dem sie gesagt haben: "Jetzt möchte ich dazugehören und mich taufen lassen."
Nun bereiten sich die 16-jährige Arijana und die 19-jährige Jasmin auf ihre Taufe vor. Am Sonntag, 5. März, hat Bischof Dr. Felix Genn sie im St.-Paulus-Dom zu Münster zur Taufe zugelassen. Im Auferstehungsamt in der Osternacht (15. April) wird es dann soweit sein. Robert Schüttert, emeritierter Diakon, wird die jungen Frauen in der St.-Joseph-Kirche in Dülmen taufen. Pater Binish Arackal Varkey wird ihnen das Sakrament der Firmung spenden, und anschließend werden sie auch erstmalig die heilige Kommunion empfangen. Doch bis dahin bereiten sie sich in der Gruppe auf die Taufe vor.
"Mein zwei Jahre älterer Bruder hat sich schon mit sieben Jahren taufen lassen", erzählt Arijana Shala. Doch für die Zehntklässlerin war die Aufnahme in die katholische Kirche als Kind noch kein Thema. "Ich habe aber immer gern am Religionsunterricht teilgenommen und auch die ‚Tage religiöser Orientierung‘ haben mir sehr gut gefallen. Wir waren im Bergkloster in Bestwig. Mich hat fasziniert, mit welcher Fröhlichkeit die Ordensfrauen ihren Glauben leben", berichtet sie. Eine Bewerbung im Krankenhaus gab jetzt den letzten Ausschlag, das Thema Taufe anzugehen. Wie praktisch, dass der Nachbar Robert Schüttert ist. "Er ist emeritierter Diakon, und konnte alle unsere Fragen beantworten und begleitet uns auch", erzählt Mutter Christina Shala.
Auch für Jasmin Hoti war nun die Zeit gekommen, sich taufen zu lassen. "Als Kind habe ich immer schon gern in der Bibel geblättert und gelesen", berichtet die 19-Jährige, die sich auf ihr Fachabitur mit dem Schwerpunkt "Gesundheit und Soziales" vorbereitet. Sie sei katholisch aufgewachsen und habe schon länger überlegt, sich taufen zu lassen. Sie fragte in der Pfarrei St. Viktor nach, welchen Weg sie gehen könnte. "Dort gab es die Gruppe, in der sich Arijana auf die Taufe vorbereitet. Pfarrer Trautmann hat mich eingeladen, hinzuzukommen. Ich war überrascht, dass es so schnell geht", berichtet sie. Freundlich, herzlich und offen sei sie aufgenommen worden. "Du bist aber auch ein sehr offener Mensch", richtet Arijana das Wort an Jasmin.
Zu der Gruppe, die sich in regelmäßigem Abstand bis zur Taufe trifft, gehören Freunde von Arijana, ihre Mutter, ihre Patin und ihr Pate sowie Robert Schüttert. Geleitet wird der Kreis von Markus Trautmann, Pfarrer an St. Viktor in Dülmen. "Es war nicht schwierig, Freunde zu finden, die mich auf dem Weg begleiten", erzählt Arijana. Bei ihren Treffen beten sie gemeinsam und tauschen sich über ihren Glauben aus. "Es ist spannend, wie unterschiedlich die Menschen glauben. Ich erfahre viel über andere und denke über mich nach", ergänzt die Realschülerin.
Sowohl Arijana Shala als auch Jasmin Hoti sind glücklich darüber, dass sie nicht allein in der Osternacht das Sakrament der Taufe empfangen werden. "Wir sind uns sehr sympathisch, und es ist schön, nicht allein am Taufbecken zu stehen", sagt Jasmin Hoti und lacht Arijana Shala an. "Es sind zwei tolle Kandidatinnen", freut sich auch Schüttert. Für den 75-Jährigen ist es das erste Mal, dass er erwachsene Taufbewerber begleitet.
Bildunterschrift: Am 5. März hat Bischof Dr. Felix Genn im St.-Paulus-Dom in Münster die beiden Taufbewerberinnen Arijana Shala (2. von links) und Jasmin Hoti (3. von links) zur Taufe zugelassen.
Text: Bischöfliche Pressestelle / 07.03.17
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Foto: Julia Geppert/Bischöfliche Pressestelle