Auftakt zu Bistumsprojekt ,Kita – Lebensort des Glaubens
Dass es auf dem Weg des Glaubens viele wertvolle Schätze für das eigene Leben zu entdecken gibt, haben über 60 Kinder mit ihren Eltern und den Verantwortlichen aus der Pfarrei St. Gudula in Rhede gefeiert.
Dort fand im Familienzentrum ‚Zur Heiligen Familie‘ am Abend des 28. November die Auftaktveranstaltung zum Bistumsprojekt ‚Kita-Lebensort des Glaubens‘ statt. Sie begann mit einem Gottesdienst in der benachbarten Kirche.
Das Projekt, das Anfang März 2014 der Bischof von Münster, Dr. Felix Genn, vorgestellt hatte und das in acht ausgewählten Kirchengemeinden im gesamten Bistumsgebiet verortet ist, möchte für eine bessere Heranführung der Kinder in Kindertagesstätten (Kitas) an den Glauben eintreten. Es verfolgt außerdem die Ziele, die Kitas enger an die Kirchengemeinden anzubinden und die Vermittlung christlicher Werte zu fördern.
"Wir haben überlegt, was Familien bewegt. Dabei ist uns aufgefallen, dass ein Bedürfnis besteht, die Eltern der Kinder stärker in unsere Arbeit einzubeziehen.", stellte Stephanie Kolks, die Leiterin des Familienzentrums, fest. Dies verfolge das Projekt, indem es von den Eltern Rückmeldungen und Ideen einhole, die in die künftige Planung der Erziehungsarbeit einfließen sollen. Es gehe aber auch darum, die Elternschaft mit den Erzieherinnen, dem Pfarreirat, dem Kirchenvorstand und dem Seelsorgeteam zu vernetzen und für eine verbesserte Kommunikation untereinander zu sorgen. "Ich freue mich, dass dieser Tag dazu genutzt wird, miteinander in Kontakt zu kommen", sagte Stephanie Kolks. Wie dies aussehen kann, wurde am Freitagabend deutlich.
In einem Themenraum zur interreligiösen Familienarbeit informierten Heilpädagogin Bianca Maas und Erzieherin Birgit Messing über die in der Kita vertretenen Religionen. Die Themenwände, die sich im Raum verteilten, boten einen Überblick über die Inhalte von Christentum, Judentum, Islam und der jesidischen Religion. Auch die Kinder erfuhren in diesem Raum mit eigenen Händen, was das ‚Andere‘ der Weltreligionen ausmacht: Sie konnten Gegenstände wie zum Beispiel einen muslimischen Gebetsteppich kennenlernen. Die Leihgaben für diesen Raum stammten teilweise von den Eltern, die sich von der Idee eines bewussteren, interreligiösen Miteinanders begeistert zeigten. "Hier geht es darum, die Vielschichtigkeit von Religionen kennenzulernen und was das für den Alltag und das Zusammenleben bedeutet", erläuterte Bianca Maas in ihren Ausführungen.
Im Nachbarraum luden Marion Tenhonsel und Judith Höyng von der Jungen Gemeinschaft Rhede dazu ein, die Feste des Jahres wieder bewusst christlicher zu gestalten. "Gerade machen wir zum Beispiel darauf aufmerksam, dass der Nikolaus für uns Christen ein viel größeres Vorbild darstellt als der kommerziell geprägte Weihnachtsmann", sagte Judith Höyng.
Bei Gerburg Schüling vom Kirchenvorstand der Pfarrei St. Gudula, Mechthild Große-Bölting vom Pfarreirat und bei Pastoralreferentin Carmen Wolters wurde wiederum deutlich, dass die Kirchengemeinde eine Institution ist, die unter ihrem Dach zur guten Entwicklung von Kindertagesstätten beitragen möchte. Diese Förderung könne zum einen organisatorisch erfolgen, indem beispielsweise Gebäude zur Verfügung gestellt würden und Personal religionspädagogisch geschult werde, aber auch durch konkrete, pastorale Angebote. "Wir haben bereits begonnen, verstärkt Familiengottesdienste oder Kindersegnungen anzubieten", legte Carmen Wolters dar.
Den letzten Akt des Tages gestalteten an diesem Abend die Kinder. Nachdem die Spiel- und Aktionsangebote im Familienzentrum endeten und der Pfarrer von St. Gudula, Thomas Schulz, ein Abendgebet sprach, führten sie mit Kerzen in der Hand einen Lichtertanz auf und ließen bereits vorab einen freudigen Ausblick auf die kommende Adventszeit erahnen.
Text: Bischöfliche Pressestelle
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