Bischöfliche Marienschule eröffnet Festjahr zum 100-jährigen Jubiläum

, Stadtdekanat Münster

Der Jubel der 860 Marienschülerinnen auf dem Domplatz war nicht zu überhören. Es war ein dem Anlass entsprechend lauter Jubel, denn das bischöfliche Mädchengymnasium blickt in diesen Tagen auf sein 100-jähriges Bestehen zurück. Mit parallelen Gottesdiensten in vier Kirchen Münsters, einem Empfang auf dem Domplatz und einem Festakt am Nachmittag begann am 28. März das offizielle Jubiläumsjahr. 

Schülerinnen aus den Chören der Marienschule gestalteten den Empfang auf dem Domplatz mit.

© Bistum Münster

Auch Generalvikar Winterkamp gratulierte der Schulgemeinde zum 100-jährigen Bestehen.

© Bistum Münster

Draußen auf dem Domplatz gratulierte Generalvikar Dr. Klaus Winterkamp der Schulgemeinde zum Jubiläum und ließ sie an seiner persönlichen Hoffnung teilhaben: „Ich hoffe, dass das Grußwort zum 150-jährigen Jubiläum eine Generalvikarin sprechen wird und vielleicht ja eines Tages eine von euch hier stehen wird“, verband er seinen Wunsch mit Mut und Zuversicht für die jungen Hoffnungsträgerinnen. Das Bistum Münster sei Schulträger von mehreren Schulen, um die Kinder und Jugendlichen „zu reifen, gestandenen Persönlichkeiten zu begleiten“ und um das zum Vorschein zu bringen, „was Gott in euch hineingelegt hat“. 

Schulleiterin Marlies Baar versicherte den Schülerinnen: „Die Marienschule, das seid ihr!“. Bereits vor 100 Jahren habe das Miteinander im Vordergrund gestanden. „Das ist heute noch genauso wichtig“, betonte Baar. „Die Themen, die euch wichtig sind, sind uns auch als Schule wichtig“, sagte sie und nannte Beispiele wie die Genderthematik, den Klimawandel und die Themen Krieg und Frieden. „Ihr habt alle Möglichkeiten, die es gibt. Macht was draus“, ermutigte sie die Schülerinnen.

Rolle der Frau in der Kirche ist entscheidend für die Zukunft

Beim Festakt am Nachmittag, an dem aus Platzgründen jeweils Vertreterinnen und Vertreter des Kollegiums, der Eltern und des Fördervereins, außerdem Ehemalige und Ehrengäste teilnahmen, betonte Judith Henke-Imgrund als Vertreterin des Bistums die Bedeutung der Mädchenschule, in der Mädchen und jungen Frauen die Möglichkeiten zur Entfaltung einer „eigenständigen Persönlichkeit durch Bildung und Teilhabe“ gegeben werde. Dies sei umso wichtiger in einer Zeit der unterschiedlichen Bezahlung von Frauen und Männern im Berufsleben.

Den Festvortrag hielt mit Professorin Monika Grütters, bis vor kurzem Staatsministerin für Kultur und Medien, eine ehemalige Marienschülerin. Sie lobte „ihre“ Schule als Lern- und Lebensort, an dem ein undogmatischer und bodenständiger Katholizismus gelebt und Bildung als Herzensbildung verstanden werde. Mit vielen Anekdoten aus ihrer Schulzeit und direkter Ansprache ehemaliger Lehrerinnen und Mitschülerinnen im Publikum stellte sie die Marienschule als einen für sie prägenden Ort dar. Mit Blick auf den Schulträger betonte Grütters, dass die Frage, welche Rolle die Frau künftig in der katholischen Kirche haben wird, entscheidend für die Zukunft der Kirche insgesamt sei.

Schülerinnen gestalten Programm mit

Das Programm wurde begleitet von verschiedenen musikalischen Einlagen durch Schülerinnen und Lehrkräfte der Marienschule. So las die Fünftklässlerin Thea Hofschule eine selbst geschriebene Geschichte zur Schulgeschichte vor, Schülerinnen der Klasse 6d spielten einen Ausschnitt aus einem selbstgeschriebenen englischen Theaterstück und das Ensemble „artig“ zeigte einen Ausschnitt aus dem Stück „Society’s Child“. 

Ann-Christin Ladermann/Hanna Schnieder