Von außen betrachtet, hatte Bischof Genn in seiner Predigt gesagt, könne die Weihezeremonie „wie ein Theater wirken“, denn sie sei nicht unmittelbar zugänglich. „Jeder von Ihnen kennt den Brauch, dass gewöhnliche Dinge durch besondere Zeichen zu großen Kostbarkeiten werden können“, wandte er sich an die Gemeinde und nannte als ein Beispiel Eheringe. Diejenigen, die mit solchen Gegenständen zu tun haben, verbinde eine innere Nähe mit ihnen. Und so sei es auch mit dem geweihten Altar, der ein Zeichen der Nähe Gottes zu den Menschen sei. „Gott will uns nahe sein, das ist der Kern des christlichen Glaubens“, betonte Genn. Das geweihte Wasser erinnere an die Taufe, das Chrisam an die Firmung, bei der die Firmlinge ebenfalls mit dem Heiligen Öl gesalbt werden. Die Flammen schließlich zeigen, dass „Gott für uns brennt, und wer von seinem Geist belebt ist, der brennt für die Nähe Gottes“, sagte der Bischof.
Die Umgestaltung des Altarraumes war notwendig geworden, nachdem um das Jahr 2013 der Fußboden des bisherigen Altarraumes immer weiter abgesackt war und sich der Kirchenvorstand für eine Sanierung ausgesprochen hatte. Im Oktober 2017 wurden ein provisorischer Altar und ein Ambo vor dem bisherigen Chorraum errichtet. Im Laufe der Bauarbeiten wechselten sie mehrfach den Standort, so dass die Gottesdienste am Wochenende auch während der Bauphase in der Kirche gefeiert werden konnten. An den Werktagen stand dazu das Pfarrheim zur Verfügung.
Der nun geweihte Altar steht nicht mehr unmittelbar vor dem Hochaltar, sondern in größtmöglicher Nähe zu den Gläubigen in den Kirchenschiffen. Wenn es die Abstandsregeln wieder erlauben, kann nun auch zwischen dem neuen Altar und dem Hochaltar die Gemeinde den Gottesdienst feiern, das Pult des Ambo kann dementsprechend gedreht werden, wie Dechant Christoph Scholten erklärt.
Christian Breuer