
Bischof Dr. Felix Genn feierte zum Weltfriedenstag einen internationalen Soldatengottesdienst im St.-Paulus-Dom.
© Bistum MünsterGenn benannte in seiner Predigt eine innere Spannung auch innerhalb der Kirche, wenn es um den Einsatz von militärischen Waffen gehe: „Müssen wir als Christinnen und Christen nicht eigentlich alle totale Pazifisten sein?“ Die Antwort des Bischofs war eindeutig: „Wir sind es nicht, weil wir Realisten sind“, erklärte er – und begründete seine Haltung mit dem Auftrag der Soldaten, dem Frieden zu dienen. Vor allem aber begründete er sie mit der derzeitigen weltpolitischen Lage, „die wir als äußerst bedrückend und beängstigend“ erleben. Immer wieder richtete Genn den Blick auf die Menschen in der Ukraine, denen Pfarrer Mykhailo Gutsuliak im Gottesdienst ein Gesicht gab. Der russische Angriff auf die Ukraine jährt sich in diesen Tagen bereits zum dritten Mal.
Der Bischof bedankte sich auch bei der Militärseelsorge für die Begleitung der Soldaten. Den Vertreterinnen und Vertretern der Streitkräfte wünschte Genn Vertrauen, Vertrauen auch in Gott, sowie Kraft und Zuversicht für ihren Dienst.
Unter den Teilnehmenden waren vor allem Mitglieder des in Münster stationierten Deutsch-Niederländischen (DE/NDL) Korps, das sich international zusammensetzt. Im Gottesdienst spiegelte sich das unter anderem in mehrsprachig vorgetragenen Fürbitten wider. Mit Bischof Genn und Militärdekan Schnettker zelebrierten Militärdekan Torsten Stemmer (Kiel), Militärpfarrer Axel Heinekamp (Münster), Militärpfarrer Heinrich Kramer (Wesel), Militärpfarrer Roman Fries (Ahlen), Militärpfarrer Mateusz Szeliga (Augustdorf), Pfarrer Andreas Ullrich (Laer), der ukrainische Pfarrer Mykhailo Gutsuliak, Diakon Martin Kofoth (Freckenhorst) und der niederländische Diakon Prof. M. E. Sengers die Messe, die musikalisch vom Luftwaffenmusikkorps Münster gestaltet wurde.
Im Anschluss an den Gottesdienst trafen sich die Soldaten zu einer Begegnung im Priesterseminar Borromaeum.
Gudrun Niewöhner