Bistum Münster mit kreativem Stand beim Katholikentag in Regensburg 2014
"Uff" – "Kreativling" – "Tuchfühlung" – auf bunten Karten stehen diese und weitere Begriffe am Stand des Bistums Münster beim Katholikentag in Regensburg.
Darunter wird auf die jeweilige Bibelstelle verwiesen, auf die der Begriff Bezug nimmt. Bei "Uff" ist das etwa eine Aussage aus dem Matthäus-Evangelium, wo es, wie auf der Rückseite der Karte zu lesen ist, heißt: "Denn mein Joch passt Euch genau, und die Last, die ich euch auflege, ist leicht." Eine Last ist der Einsatz für die Macher und Betreuer des Stands des Bistums Münster sicher trotz Dauerregens am 29. September nicht. Ganz im Gegenteil: die Stimmung ist prächtig, viele Menschen aus allen Teilen der Diözese, aber auch aus ganz anderen Ecken Deutschlands, kommen an den Stand, suchen das Gespräch, wollen wissen, was es mit den Karten und den anderen kreativen Angeboten auf sich hat. "Der Stand läuft richtig gut", ist Ise Kamp, Geschäftsführerin des Diözesankomitees der Katholiken im Bistum Münster, denn auch sehr zufrieden.
Auch Hugo Uebbing, Moderator des Diözesanrates, macht in den ersten Stunden, in denen der Stand geöffnet ist, schon die Erfahrung, dass die Menschen ein großes Interesse daran haben, sich erklären zu lassen, wie das Bistum das Motto des Katholikentags "Mit Christus Brücken bauen" aufgegriffen und ausdifferenziert hat. "Wir wollen deutlich machen, dass unsere Basis die Bibel ist, die auf das Leben der Menschen konkret Bezug nimmt. Dann stellt sich die Frage, was daraus wird, wenn die Menschen sich von der frohen Botschaft begeistern lassen, so dass Gemeinschaft entsteht. Und schließlich geht es darum, in die Gesellschaft, so vielfältig wie sie sich heute darstellt, hinaus zu gehen und danach zu fragen, wie die Menschen die Botschaft von Jesus Christus leben und wie wir voneinander profitieren können." Uebbing erlebt nur positive Reaktionen auf den Stand des Bistums und darauf, dass man das alte System verlassen habe, dass er mit "die Jute-Tasche vollmachen" umschreibt.
Auch für Pater Manfred Kollig, den Leiter der Hauptabteilung Seelsorge im Bischöflichen Generalvikariat in Münster, ist es das Ziel des Standes, mit einer einfachen Sprache sowie auf kreative und spielerische Art und Weise auf die Menschen zuzugehen. So gibt es neben den bunten Karten mit den Begriffen und Bibelzitaten auch ein Spiel am Stand, das an "Mensch ärger dich nicht" erinnert. In der Bistum Münster-Variante kommt derjenige voran, der Brücken baut. Das Bistum habe, so erläutert Pater Manfred, versucht, das Katholikentags-Motto aufzugreifen, indem es die Fragen stelle, wo in der Diözese schon erfolgreich Brücken gebaut würden, wo Jesus Christus Brücken baue und wo das Bistum herausgefordert werde, noch fehlende Brücken zu bauen. Unter anderem wird dabei am Bistumsstand etwa durch eine großflächige Motivwand das Thema von gleichgeschlechtlichen Partnerschaften thematisiert. Pater Manfred: "Das Motto ‚Mit Christus Brücken bauen’ kann uns ermutigen, uns den Realitäten zu stellen und Dinge anzupacken, auch wenn wir vielleicht noch nicht genau wissen, ob der Brückenbau erfolgreich sein wird. Die Botschaft ist aber: wenn wir es mit Christus tun, wird es gelingen. Das gilt sowohl im Zugehen auf bestimmte Milieus, etwa auf Menschen, die sehr stark konsumorientiert sind, aber natürlich beispielsweise auch beim Brückenbau zu Menschen, die in einer gleichgeschlechtlichen Partnerschaft leben. Auch da müssen wir Brücken bauen, denn Christus ist doch auch ihr Begleiter." Das Motto könne das Selbstbewusstsein von Christinnen und Christen stärken, weil gezeigt werde: "Wir bauen schon viele Brücken"; zugleich sei es eine Selbstvergewisserung, um darüber nachzudenken, was noch anzupacken sei.
Für Pater Manfred ist der Katholikentag für die Befassung mit diesen Fragen ein gutes Forum, sei so doch eine große Öffentlichkeit zu erreichen und würden die hier gesetzten Akzente in Gesellschaft und Kirche stark wahrgenommen. Zudem liege die Bedeutung des Katholikentags auch darin, dass dieser vorrangig von Laien organisiert werde und von daher von diesen auch die Themen entscheidend mit gesetzt würden. Schließlich trage er auch dazu bei, Katholiken, insbesondere wenn sie in Regionen lebten, in denen sie eine Minderheit darstellten, aus der Vereinzelung herauszurufen.
Das Bistum Münster ist beim Katholikentag wieder in einem gemeinsamen Zelt mit den Bistümern Osnabrück, Hildesheim und dem Erzbistum Hamburg vertreten. Hier präsentieren sich zudem auch die Darlehnskasse Münster (DKM) und der Dialogverlag. Auch Bischof Dr. Felix Genn, die Weihbischöfe Dieter Geerlings, Dr. Christoph Hegge und Heinrich Timmerevers sowie zahlreiche Theologen und andere Fachleute aus dem Bistum Münster nehmen an dem Katholikentag teil.
Text: Bischöfliche Pressestelle
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