In seinem Schreiben weist Bischof Genn darauf hin, dass der Kampf gegen sexuellen Missbrauch immer weitergehen müsse. Zugleich müsse die Vergangenheit weiter aufgearbeitet werden und im Bewusstsein präsent bleiben. „Zu gravierend und widerwärtig ist das, was Menschen der Kirche anderen Menschen angetan haben“, schreibt der Bischof. Immer wieder müsse neu ins Bewusstsein gerufen und daran erinnert werden: „Menschen, die sexuell missbraucht werden, leiden oft ein Leben lang darunter. Was Priester, Bischöfe und andere Mitarbeitende unseres Bistums sowie Mitwissende Menschen angetan haben, hat ganze Leben zerstört.“
Es geht bei der Blutbuchen-Aktion nach Aussage des Bischofs nicht nur um das Pflanzen eines oder mehrerer Bäume. Vielmehr empfiehlt Bischof Genn den Pfarreien und Einrichtungen, sich im Rahmen der Entscheidung über die Pflanzung noch einmal und weiterhin mit dem Thema der Aufarbeitung und der Prävention sexuellen Missbrauchs auch vor Ort zu befassen. Zugleich dankt er allen Haupt- und Ehrenamtlichen im Bistum, die sich in unterschiedlichen Tätigkeitsfeldern mit der Zielsetzung engagieren, sexuellen Missbrauch zu verhindern.
Die Bäume sollen an auf Dauer geeigneten, markanten und öffentlich sichtbaren Standorten gepflanzt werden. In der Nähe aller Bäume soll eine Gedenktafel angebracht werden. Sie kann zum Beispiel an einer Stele oder auf einem Stein angebracht werden. In Zusammenarbeit mit Betroffenen wurde eine solche Gedenktafel erarbeitet, die von Pfarreien/Einrichtungen über ein Online-Formular bestellt werden kann: www.kkol.de/trauerblutbuche.
Dr. Stephan Kronenburg