Caritas startet Schulungen für zehntausende Mitarbeiter

Zehntausende haupt- und ehrenamtlicher Mitarbeiter wird die Caritas in der Diözese Münster als Vorbeugung gegen sexuellen Missbrauch Jahren schulen.

Vorrangig werden alle Dienste und Einrichtungen der Kinder- und Jugendhilfe die Präventionsordnung der Bischöfe umsetzen.

Diözesancaritasdirektor Heinz-Josef Kessmann betonte auf der Auftaktveranstaltung in Münster aber, dass auch weitere Bereiche wie die Behindertenhilfe oder Krankenhäuser einbezogen werden. Kessmann gestand ein, dass "in der Vergangenheit der Gedanke der Prävention zu wenig Beachtung gefunden hat ". Das dürfe nicht verdrängt werden. Jetzt müsse man engagiert nach vorne gehen, um Missbrauch künftig zu verhindern. Beate Meintrup, zusammen mit Prof. Dr. Reinhild Ahlers Präventionsbeauftragte im Bistum Münster, sieht die Schulungen als "Schutz für uns und ein Signal nach außen" zur Abschreckung potentieller Täter.

Kessmann bezeichnete die Umsetzung der Präventionsordnung als "ehrgeiziges, aber notwendiges Programm". Allein in den 740 katholischen Tageseinrichtungen für Kinder arbeiteten über 5.000 Erzieherinnen. In einem Jahr werde das nicht zu schaffen sein, weil es nicht genügend Referenten gebe. Je nach Verantwortung und Intensität des Kontakts gibt es eine Staffel von zwölf bis drei Stunden Fortbildung.

Zusätzlich zur Schulung müssen die Mitarbeiter anschließend eine Selbstverpflichtungserklärung unterschreiben und ein erweitertes Führungszeugnis abgeben. Angesprochen werde in den Fortbildungen neben Basiswissen und rechtlichen Aspekten unter anderem auch die persönliche Ebene und wie reagiert werden müsse bei dem Verdacht eines Missbrauchs, erläuterte Ahlers. In den Kindergärten böten sich dabei vor allem Teamschulungen an, ergänzte Beate Meintrup. Denn Präventionsarbeit könne man nur gut vernetzt machen.

Schon seit Ende 2011 hat sich die Arbeitsgemeinschaft Erzieherische Hilfen (AGE) in der Diözese Münster auf den Weg gemacht mit dem Projekt "Grenzachtender Umgang". In mehreren Workshops werden gemeinsam Handlungsstrategien erarbeitet, um Missbrauch künftig so weit wie möglich auszuschlließen.

Foto: Beate Meintrup sieht die Schulungen im Rahmen der Präventionsordnung auch als Schutz für soziale Einrichtungen.

Text: Diözesancaritasverband Münster
Kontakt: presse[at]caritas-muenster.de