Caritasverband Dinslaken Wesel präsentierte Dienste und Einrichtungen

"Mir kam das vor wie die Entfaltung eines Alphabets der Nächstenliebe!" – Mit diesen Worten hat Münsters Bischof Dr. Felix Genn am Mittwoch (27. August 2014) in der Caritas-Jugendkneipe ‚Huberts‘ in Dinslaken seinen Dank vor rund 250 Mitarbeitern des Caritasverbands eingeleitet: "Vergelt’s Gott".

Dem Bischof waren bei seinem Besuch im Rahmen seiner diesjährigen Tour durch soziale Institutionen im Bistum viele Einrichtungen und Dienste des Caritasverbands für die Dekanate Dinslaken und Wesel vorgestellt worden.

"Sie stehen mit Ihrer Arbeit und mit Ihrem Gesicht für die ‚Option für eine dienende Kirche‘, von der im Pastoralplan des Bistums die Rede ist", erklärte Genn. "Wo Sie tätig sind, sind kirchliche Orte", stellte der Bischof klar, "Caritas ist eine Wesensäußerung der Kirche". Genn ermutigte die Caritas-Mitarbeiter, sich auch künftig die "hohe Sensibilität, Kompetenz und Professionalität im Umgang mit den Menschen" zu bewahren. Und er forderte sie auf, "Anwalt der Menschen in Not gegenüber Gesellschaft und Politik, gegenüber Kirche und Bischof" zu bleiben.

Caritasdirektor Michael van Meerbeck hatte das Kennenlerntreffen eröffnet und darauf hingewiesen, dass beim Caritasverband für die Dekanate Dinslaken und Wesel in 50 Niederlassungen rund 1.000 Mitarbeiter beschäftigt seien, die täglich mit mehr als 10.000 Personen zu tun hätten. Die Menschen erhielten bei den Diensten und Einrichtungen der Caritas "die Hilfe und Unterstützung, die notwendig ist", erläuterte van Meerbeck, "und zwar ohne Ansehen von Person, Glaube oder politischer Gesinnung".

"Unser Leitbild ist Jesus Christus", betonte der Caritasdirektor, "unsere Mitarbeiter setzen den Auftrag Christi in der Welt um". Die ständige Vergewisserung im christlichen Glauben sei hier gelebte Praxis, beschrieb van Meerbeck: Dienstbesprechungen würden oft mit einem Bibeltext begonnen, jeden Monat kämen Dienstgemeinschaften zu Gebetsstunden zusammen, jährlich gingen Mitarbeiter auf Wallfahrt.

Bei den Rahmenbedingungen dagegen seien negative Veränderungen festzustellen, erklärte der Caritasdirektor: "Wir bewegen uns in einem knallhärter werdenden Markt der Menschlichkeit". Eine angemessene und gerechte Entlohnung für die Mitarbeiter sei immer schwieriger umzusetzen. Und zunehmende bürokratische Anforderungen kämen bei den Mitarbeitern als "wachsendes Misstrauen" an.

Lobend äußerte sich van Meerbeck über die Vernetzung und Kooperation mit lokalen und regionalen Politikern und Verwaltungsmitarbeitern, wo man in der Regel auf offene Ohren stoße: "Wir finden hier gemeinsam Wege, um die Probleme zu lösen", erklärte der Caritasdirektor in Richtung von Landrat Ansgar Müller und der bei ihm sitzenden Vertreter aus Dinslaken, Hamminkeln, Schermbeck, Voerde und Wesel, die zustimmend nickten.

Im Kernteil der Veranstaltung hatten Dutzende von Mitarbeitern den Ansatz und die Arbeitsweise einzelner Dienste und Einrichtungen des Caritasverbands für die Dekanate Dinslaken und Wesel detailreich vorgestellt. Der Bischof hatte mehr als zwei Stunden lang aufmerksam zugehört, sich zahlreiche Notizen gemacht und häufig interessiert nachgefragt.

Als ihm von der integrativen Arbeit mit Langzeitarbeitslosen, Suchtkranken oder Haftentlassenen berichtet worden war, wollte der Bischof beispielsweise wissen: "Wie hoch ist denn Ihre Frustrationstoleranz?" "Sehr hoch! Wir arbeiten doch bei der Caritas!", lautete die schlagfertige Entgegnung und löste großes Gelächter aus. Erst in der Ergänzung erfuhr Genn, man werte hier auch kleine Schritte schon positiv: "Große Ziele stehen manchmal in den Sternen".

Am Ende musste van Meerbeck den Reigen der Präsentationen vorzeitig abbrechen. "Drei Stunden reichen nicht aus, den ganzen Verband vorzustellen", stellte er etwas ernüchtert fest und bat die nicht zu Wort Gekommenen, dies mit der erwähnten Frustrationstoleranz zu kompensieren. Mit Dankesworten an die Mitarbeiter, Repräsentanten und den Bischof schloss der Caritasdirektor die Veranstaltung.

Text: Bischöfliche Pressestelle
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