Chorklang statt Schulalltag

, Stadtdekanat Münster

Wenn 73 Menschen aus einer Schulgemeinschaft gemeinsam auf Reisen gehen, ist das schon bemerkenswert. Wenn diese Gruppe dann auch noch aus Schülern, Eltern und Lehrkräften besteht, wird daraus ein ganz besonderes Ereignis. So geschehen beim Deutschen Chorfest in Nürnberg, an dem der Eltern-Lehrer-Schüler-Chor (ELSCh) der Bischöflichen Friedensschule in Münster unter der Leitung von Julia Göbel mit großer Begeisterung teilnahm.
 

Deutsches Chorfest 2025 in Nürnberg

© Friedensschule

Unter dem Motto „Stimmen der Vielfalt“ wurde die fränkische Metropole über das verlängerte Christi-Himmelfahrts-Wochenende hinweg zum Zentrum der Chormusik: Über 400 Ensembles und mehr als 100.000 Besucherinnen und Besucher verwandelten Straßen, Kirchen, Parks und Konzertsäle in klingende Räume. Auch der ELSCh war mittendrin.

Trotz der ernsten weltpolitischen Lage und der historischen Schatten Nürnbergs setzte das Chorfest ein Zeichen: für Frieden, Offenheit und das verbindende Potenzial der Musik. Diese Botschaft unterstrichen nicht nur prominente Gäste wie Eckart von Hirschhausen, der vor rund 2.000 Zuhörerinnen und Zuhörern in der Meistersingerhalle sprach, sondern auch Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier und Altbundespräsident Christian Wulff. Letzterer betonte mit Blick auf die Bildungslandschaft in Deutschland die herausragende Rolle des Singens: „Wer singt, marschiert nicht.“

An der Friedensschule ist diese Erkenntnis längst gelebte Realität. Trotz knapper Ressourcen und schulischer Hürden wird das gemeinsame Musizieren großgeschrieben. Ermöglicht wurde die Teilnahme am Chorfest auch durch den engagierten Förderverein, der die Reise finanziell unterstützte – und so dazu beitrug, dass das Projekt für alle Beteiligten erschwinglich blieb. Über ein Jahr wurde geplant, geprobt und organisiert. Das Ergebnis: ein unvergessliches Erlebnis, das nachwirkt.

Die Rückmeldungen der Teilnehmenden sprechen für sich. Da ist die Rede von einer besonderen Verbindung: „Die Grenzen zwischen Schülern, Eltern und Lehrern lösten sich irgendwie auf.“ Andere berichten von magischen Momenten im öffentlichen Raum: „In der U-Bahn fingen auf einmal Leute an, ‚Dona nobis pacem‘ zu singen – und plötzlich stimmten alle ein.“

Auch das gemeinsame Musizieren abseits der Bühnen, etwa am Lagerfeuer mit Gitarre, trug zur besonderen Atmosphäre bei. „Wir haben uns wieder wie Schüler oder Studenten gefühlt. Dieses Klassenfahrt-Gefühl war total belebend,“ sagt ein Elternteil rückblickend.