Chrisam-Messe: Weihe der liturgischen Öle

, Bistum Münster

Sie kommen das ganze Jahr über bei Taufen, Firmungen, Weihen und Krankensalbungen im gesamten Bistum zum Einsatz: Die heiligen Öle für das Bistum Münster sind am 14. April, zu Beginn der Karwoche, im St.-Paulus-Dom geweiht worden. Vertreterinnen und Vertreter aus den mehr als 200 Pfarreien waren in den Dom gekommen, um die liturgischen Öle nach der Weihe mit in ihre Heimatpfarreien zu nehmen.

Geweiht wurden das Katechumenen-Öl, mit dem Erwachsene gesalbt und so als Taufbewerber zugelassen werden, das Öl für die Krankensalbung sowie das Chrisam für Taufen, Firmungen, Priester- und Bischofsweihen. Weihbischof Dr. Christoph Hegge, der dem Gottesdienst vorstand, verwies zu Beginn auf die symbolische Bedeutung der drei heiligen Öle: „In den Sakramenten bleibt Jesus gegenwärtig – mitten in unserer brüchigen Geschichte", betonte er. 

Diözesanadministrator Dr. Antonius Hamers stellte in seiner Predigt die Bedeutung Jesu Christi in der Heilsgeschichte in den Mittelpunkt: „Die gesamte Geschichte seit der Schöpfung ist Heilsgeschichte – weil Gott wirkt.“ In Jesus Christus habe sich Gott selbst offenbart – als „unüberbietbares Versöhnungsangebot“. Christus zeige in seinem Leben, „was es heißt, ganz für andere da zu sein“. Auch angesichts aktueller Krisen – wie der Gewalt in der Ukraine – sei die Botschaft klar: „Das Böse hat nicht das letzte Wort.“ 

Die geweihte Salbung erinnere daran, dass die Sakramente „tief in uns einziehen und wirken“ und der Kirche ein Heilsdienst anvertraut ist, der auch heute relevant bleibt. „Wir setzen unsere Sakralität gegen die Säkularität“, so Hamers. Der priesterliche Dienst sei dabei kein Gegensatz zum sozialen Engagement, sondern dessen geistliche Wurzel: „Es ist kein Ersatz, immer nur Ergänzung.“ Hamers schloss mit einem Dank an alle, „die im sakramentalen Dienst, in der Verkündigung und im Einsatz für Bedürftige Zeugnis ablegen von Gottes Liebe“.

In der Chrisam-Messe erneuerten die anwesenden Priester des Bistums zudem ihr Weiheversprechen. 

Musikalisch gestalteten der Mädchenchor am Dom unter der Leitung von Domkantorin Verena Schürmann sowie Domorganist Thomas Schmitz den Gottesdienst. 

Ann-Christin Ladermann