Christa Steverding Kirchenvorstand
Bevor Christa Steverding gefragt wurde, hatte sie nie darüber nachgedacht, im Kirchenvorstand von St. Gudula in Rhede mitzuarbeiten.
Zwar, erzählt die 48-Jährige aus Vardingholt, gehe sie in die Kirche und sei in der Gemeinde aktiv – aber Kirchenvorstand? Finanzen? Bauvorhaben? Dennoch sagte sie spontan zu: „Ich dachte mir, das könnte eine Herausforderung sein.“ Heute fällt das Fazit positiv aus. „Es war eine gute Entscheidung.“
Seit drei Jahren ist Steverding im Kirchenvorstand der Großgemeinde St. Gudula aktiv. Rund 14.500 Katholiken gehören zur Pfarrei, zu der die früheren Gemeinden St. Pius in Krechting, St. Marien in Vardingholt, Zur heiligen Familie und St. Gudula in Rhede zusammengeschlossen wurden.
Bei manchen Themen komme sie sich immer noch vor wie ein „Frischling“, sagt die Vardingholterin lachend, „einige Dinge sind so komplex und laufen schon seit vielen Jahren – da bin ich noch nicht komplett eingearbeitet.“ Ihr Engagement bremst das aber keineswegs: „Viele sind schon seit vielen Jahren dabei, da gibt es also genug Leute, die Ahnung haben und die ich fragen kann.“ Wer Interesse mitbringe, der komme auch gut ‘rein, meint Christa Steverding. Was ihr besonders gefällt: „Man lernt viel über die Gemeinde dazu.“
Je nach Größe der Gemeinde besteht der Kirchenvorstand aus dem Pfarrer und sechs bis 16 gewählten, ehrenamtlichen Mitgliedern. Er entscheidet über die materiellen und personellen Voraussetzungen für das caritative und pastorale Engagement der Pfarrei.
Das Gremium befasst sich mit Investitionen, Bauvorhaben, Immobilien, dem Betrieb der Kindergärten, der Einstellung von Mitarbeitern, Friedhofs- und Vermögensangelegenheiten, beauftragt Handwerker – und vieles mehr. „Wir sind eine richtige Verwaltung“, sagt Steverding, „wir arbeiten eher im Hintergrund, nicht direkt am pastoralen Geschehen wie der Pfarreirat.“ Natürlich helfen sie und ihre Kollegen trotzdem, wenn größere Aktionen und Feste anstehen. Und letztlich wirkten sich ihre Entscheidungen ja auch auf das pastorale Leben aus.
Etwa alle sechs Wochen treffen sich Christa Steverding und ihre 15 Mitstreiter. „Wir sind eine bunt gemischte und harmonische Truppe – aber durchaus kritisch“, findet sie. Als Fachgremium gehört sie dem Liegenschaftsausschuss an, der sich beispielsweise mit Erbpachtverträgen und Verkäufen befasst. „Das interessiert mich sehr“, erläutert Christa Steverding. Sie arbeitet als Notarfachwirtin in einer Rechtsanwalts- und Notariatskanzlei: „Da habe ich viel mit Grundstücksangelegenheiten zu tun, diese Erfahrungen kann ich gut einbringen.“
Der Liegenschaftsausschuss tagt nach Bedarf etwa viermal im Jahr – längst nicht so häufig wie etwa der Kindergartenausschuss. „Mir war es wichtig, das alles zu schaffen. Wenn ich das mache, will ich es vernünftig machen“, betont Steverding. Mit ihrer jetzigen Aufgabe lässt sich alles gut unter einen Hut bringen: Arbeit, Kirchenvorstand, Sport und Musik. Seit vielen Jahren spielt die 48-Jährige nämlich Flöte im Spielmannszug Vardingholt.
Kirchenvorstandswahlen finden alle drei Jahre statt – dann wird jeweils die Hälfte des Gremiums für sechs Jahre gewählt. Christa Steverding steht folglich noch nicht wieder zur Wahl, wenn am 7. und 8. November im nordrhein-westfälischen Teil des Bistums Münster abgestimmt wird. Entschieden wird dann in knapp 190 Pfarreien, insgesamt rund 1.000 Vorstandsmitglieder werden gewählt, in Rhede sind es acht. Wählbar sind Pfarreimitglieder ab 21 Jahren, wählen kann man ab 18. Die Stimmabgabe ist entweder vorab per Briefwahl oder am Wahlwochenende im Wahllokal möglich.
Text: Bischöfliche Pressestelle
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