Die Kirche von Recklinghausen mitgestalten: Stadtkonzil trifft sich zur zweiten Vollversammlung

Das Stadtkonzil der Katholiken in Recklinghausen geht in die nächste Runde. Nach der Eröffnung vor knapp einem Jahr, einer großen Umfrage, wie sich die Recklinghäuser ihre Kirche vorstellen, sowie der ersten Vollversammlung mit rund 300 Teilnehmern, sind alle Menschen, denen die Zukunft der Kirche in Recklinghausen am Herzen liegt, zur zweiten Vollversammlung eingeladen.

Sie findet statt am Samstag, 3. Juni, in die St.-Elisabeth-Kirche ab 9.30 Uhr. "Wir werden die Kirchenbänke entfernen und den Raum mit Tischen und Bänken so bestücken, dass in kleinen Gruppen gearbeitet werden kann", berichtet Pastoralreferentin Cäcilia Leenders-van Eickels von den Vorbereitungen. Dann werden die fünf Kommissionen, die seit Ende November an ihren Themen gearbeitet haben, ihre Ergebnisse präsentieren. Zwischen 15 und 20 Interessierte haben sich jeweils den Themen Jugend, Gemeinden ohne Priester, Öffentlichkeitsarbeit und Sprache, Glauben entwickeln und Leben bei der Arbeit sowie Begegnungsräume mit Gott gewidmet. Diese fünf Schwerpunkte hatten sich bei der ersten Vollversammlung herauskristallisiert.

"Die Aktiven, die sich mit dem Thema ‚Jugendarbeit‘ beschäftigt haben, sind zu dem Ergebnis gekommen, dass die Jugendarbeit in den Gemeinden in vielen kleinen Gruppen nach wie vor existiert. Sie wünschen sich eine stärkere Vernetzung und das christliche Jugendcafé Areopag als Schaltstelle", berichtet Propst Jürgen Quante von den Ergebnissen. Für viel Gesprächsstoff habe die Kommission "Gemeindeleitung ohne Priester" gesorgt. "Die Kirchorte müssen lebendig erhalten bleiben und brauchen Gesichter vor Ort. Das können auch ehrenamtliche Fachleute sein wie beispielsweise bei dem Modell, das Bischof Albert Rouet in der französischen Erzdiözese Poitiers realisiert hat", erläutert Quante weiter. Die Kommission "Öffentlichkeitsarbeit" wirbt für einen stadtweiten gemeinsamen Internetauftritt und dafür, dass mehr Informationen über die Arbeit der Kirche die Bürger in Recklinghausen erreichen. Welche Angebote katholische Einrichtungen ihren Mitarbeitenden machen können und wie ein christliches Betriebsklima und katholisches Profil aussehen könnte, stellen die Aktiven der Kommission "Glauben entwickeln und Leben bei der Arbeit" am Samstag vor. "Mehr als 2500 Menschen sind in einer katholischen Einrichtung in Recklinghausen beschäftigt", verdeutlicht Gustav Peters vom Stadtkomitee der Katholiken. "Begegnungsräume mit Gott" sollen in der Stadt durch verschiedene Aktionen geschaffen werden. "Von offenen Kirchen, Angebote vor Ort bis hin zu einer Präsenz auf dem Markt in der Stadt und im Stadtteil Süd. Aber wir haben uns auch die Frage gestellt, wie wir beispielsweise zeitgemäße Gottesdienste feiern können", informiert Quante.

Als ein Dilemma habe sich immer wieder das Thema "Sprache" herausgestellt. So zum Beispiel auch in dem Vorwort zu den Beschlussvorlagen. "Auf der einen Seite müssen wir es so formulieren, dass wir mit unseren Vorschlägen theologisch bestehen können, auf der anderen Seite knüpft unsere Sprache nicht unbedingt an die Erfahrungswelt der Menschen an", konkretisiert Quante das Problem.

Insgesamt habe die Arbeit in den verschiedenen Kommissionen Freude gemacht. Viele Menschen seien gemeinsam auf dem Weg. "Die Teilnehmer waren hoch motiviert mitzuarbeiten und zu diskutieren", hat auch Marc Gutzeit, Geschäftsführer des Kreisdekanatsbüros, erlebt. Es seien zahlreiche Interessierte in den Arbeitsgruppen aktiv gewesen, die "wir sonst nicht aus den Gremien kennen, die aber kirchlich wohlgesonnen sind", ergänzt er. Nicht alle Spannungsfelder aus der ersten Vollversammlung seien bearbeitet worden. "Das bedeutet aber nicht, dass sie nicht später noch aufgegriffen werden", erklärt Quante.

Mit der kommenden Vollversammlung ist das Stadtkonzil nicht zu Ende. "Es geht in den Pfarreien mit der Erarbeitung der Pastoralpläne weiter", informiert er. Ebenso müsse geschaut werden, auf welcher Ebene die Vorschläge der Kommissionen umgesetzt werden könnten: am Kirchort oder in der ganzen Stadt. Das werde sicherlich nicht überall zu trennen sein

Bildunterzeile: Sie laden herzlich zur zweiten Vollversammlung des Stadtkonzils ein: Propst Jürgen Quante, Marc Gutzeit, Geschäftsführer des Kreisdekanatsbüros, Georg Möllers, Gustav Peters, Vorsitzender des Stadtkomitees der Katholiken, und Pastoralreferentin Cäcilia Leenders-van Eickels.

Text: Bischöfliche Pressestelle / 29.05.17
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