Diözesanverband Kolpingwerk Münster unterstützt Flüchtlinge im Bistum Münster vielfältig

"Die gesellschaftliche Integration von Flüchtlingen und Zuwanderern ist die wichtigste Herausforderung an uns und unsere Gesellschaft."

Diesem Appell seines Diözesanvorsitzenden Harold Ries (Xanten) auf der Diözesanversammlung im vergangenen Oktober hat das Kolpingwerk Diözesanverband (DV) Münster Taten folgen lassen.

Mit einem umfassenden Engagement für die geflüchteten Menschen setzt der DV Münster den Auftrag der Delegierten aus den 261 Kolpingsfamilien im Bistum Münster um. In einer Selbstverpflichtungserklärung hatte die Diözesanversammlung des Kolpingwerkes zugesagt, ihre Aktivitäten auszuweiten und sich in mehreren Orten bei der Unterbringung und Betreuung von Flüchtlingen zu engagieren. Dabei erhält das Kolpingwerk ehrenamtliche Unterstützung vieler Kolpingsfamilien.

"Praktische Hilfe ist tätige Willkommenskultur auf dem Weg zur Integration, die dank unserer Kolpingsfamilien unmittelbar bis in die Städte und Gemeinden wirkt. Das ist unsere Antwort auf Populisten, die mit rechter Auflehnung, gestreuten Fehlinformationen und Stimmungsmache das Gelingen dieser Jahrhundertaufgabe zu torpedieren versuchen", lautet die Losung von Harold Ries.

Uwe Slüter, Geschäftsführer des Kolping-Bildungswerkes DV Münster, sieht in der Umsetzung der Maßnahmen gut investierte Arbeitszeit: "Wir verschließen nicht die Augen vor den bestehenden und sicherlich noch zu erwartenden Problemen. Aber Deutschland ist ein starkes Land, das diese gesellschaftliche Gesamtleistung für alle Flüchtlinge, die guten Willens sind und unsere Werte und Kultur respektieren, erbringen wird."

Die Unterstützung für die Flüchtlinge sehen Ries und Slüter auch als Verpflichtung zur Fortschreibung der 200-jährigen Kolping-Geschichte. "Sie bezeugt den ständigen Versuch, denen Geborgenheit anzubieten, die ihre Heimat verlassen und sich in der Fremde zurechtfinden mussten. Das sollten wir nie vergessen."

Das Kolping-Bildungswerk Diözesanverband Münster engagiert sich in Kooperation mit den jeweiligen staatlichen Behörden unter den Prämissen "Ankommen, Wohnen, Bilden, Zusammenleben". Die ehrenamtlich aktiven Kolpingsfamilien vor Ort unterstützen sowohl durch tatkräftige Hilfe bei Bauprojekten als auch in der Alltagsbegleitung. Sie betreuen Flüchtlingskinder, bieten Hilfen beim Umzug, Internetzugang, bei der Freizeitgestaltung und der Gewährleistung von Mobilität durch Fahrrad-Werkstätten oder Verkehrsschulungen.

In Beckum betreute das Kolpingbildungswerk eine Notunterkunft für 105 überwiegend Flüchtlingsfamilien in der Zeit vom 1. September 2015 bis zum 31. Januar 2016. Seit dem 1. Februar betreut das Kolping-Bildungswerk dort für zwei Monate minderjährige unbegleitete Flüchtlinge im Auftrag des Kreisjugendamtes.

Seit dem 15. Dezember kümmert sich das Bildungswerk in Dülmen um 100 im Asylverfahren befindliche Flüchtlinge. Ab dem 1. März wird diese Hilfe an einem neuen Standort in Dülmen für bis zu 300 Flüchtlinge fortgesetzt.

In Warendorf erfolgt der Umbau der Immobilie des Kolping-Bildungszentrums für bis zu 18 männliche minderjährige unbegleitete Flüchtlinge im Alter von 15 bis 18 Jahren zu einer Wohngruppe mit sozialpädagogischer Betreuung. In Coesfeld erfolgt ein räumlicher und organisatorischer Ausbau einer sozialpädagogischen Betreuung für neun Minderjährige an zwei Standorten. Dafür wird unter anderem die Dienstwohnung des Diözesanpräses auf dem Areal der Kolping-Bildungsstätte hergerichtet.

Zudem finden in Münster, Warendorf und Dülmen Sprachkurse durch das Kolping-Bildungswerk und Hilfen bei der Integration in den Arbeitsmarkt statt.

Außerdem qualifiziert und unterstützt das Kolpingbildungswerk viele ehrenamtliche Helferinnen und Helfer für ihre neuen Aufgaben durch Vernetzungsangebote zwischen den Aktiven und Fortbildungen zu Themen wie Asylrecht und interkulturelle Kompetenz.

Weitere Informationen zum Engagement gibt es im Internet unter www.kolping-ms.de.

Bildunterschrift: Diözesanvorsitzender Harold Ries sieht das Engagement auch als Verpflichtung zur Fortschreibung der 200-jährigen Kolpings-Geschichte.

Foto: Kolpingwerk Diözesanverband Münster

Text: Bischöfliche Pressestelle / 06.02.16
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