DomGedanken
"DomGedanken" heißt eine neue Veranstaltungsreihe, zu der das Münsteraner Domkapitel mit Unterstützung von Evonik Industries erstmals ab Mitte August in den St.-Paulus-Dom einlädt.
"Mit diesem Format möchten wir am gesellschaftlichen Diskurs teilnehmen und zu aktuellen Fragen Impulse geben sowie zum Nach- und Weiterdenken einladen." Das sagte Dompropst Kurt Schulte am 30. Juli in Münster bei der Vorstellung des Programms des Premierenjahrs. Er betonte: "Jeder kann kommen – alle sind eingeladen!" Die DomGedanken finden vom 12. August bis zum 9. September immer mittwochs um 18.30 Uhr im St.-Paulus-Dom statt. Im Anschluss sind alle Besucher jeweils zur Begegnung und zum Austausch auf den Domplatz eingeladen. Zum Auftakt spricht am 12. August Prof. Dr. Hermann Parzinger, Präsident der Stiftung Preußischer Kulturbesitz, zum Thema: "Über die Freiheit von Kunst und Kultur".
Unter dem Leitwort „Der Freiheit eine Gasse“ ist es den Veranstaltern gelungen, prominente Referentinnen und Referenten für die DomGedanken zu gewinnen: vom letzten Ministerpräsidenten der DDR, Lothar de Maizière bis zur früheren Bundesministerin und heutigen Botschafterin beim Heiligen Stuhl, Annette Schavan. Dompropst Schulte erläuterte, dass das diesjährige Thema mit der Freiheit "einen fundamentalen Wert unserer Zeit" aufgreife. "Freiheit ist zugleich immer auch gefährdet: Freiheit wovon, Freiheit wofür", sagte Schulte. Die DomGedanken wollten in den Blick nehmen, wo Freiheit bedroht, wie Freiheit gelebt, wann Freiheit errungen werde.
Das geschehe, so erläuterte Prof. Michael Rutz, Geschäftsführender Gesellschafter von Prof. Rutz Communications, der die DomGedanken im Auftrag von Evonik Industries mitkonzeptioniert hat, im Blick auf verschiedene Themenfelder: Von der Freiheit von Kunst und Kultur, über die Freiheit in den Religionen und die Freiheit des Denkens bis hin zum Ringen um die Freiheit zwischen Individuum und Staat und dem Kampf um die Freiheit in totalitären Systemen. Angesichts der Tatsache, dass "Freiheit eine Errungenschaft ist, die heute selbst in Europa wieder gefährdet ist, ist es wunderbar, dass diese Reihe im St.-Paulus-Dom stattfinden kann", sagte Rutz. Gerne unterstütze Evonik die kulturelle Veranstaltungsreihe.
Domkapitular Hans-Bernd Köppen sagte, dass die Vorträge jeweils 40 Minuten dauerten. Umrahmt würden sie an jedem Abend von geistlicher Musik. Eine weitere Besonderheit sei, dass es – durch die Verantwortlichen der Reihe – stets kurze ideengeschichtliche Anknüpfungen an Münster gebe. "Wir haben uns gefragt, welche Person oder welches Ereignis aus der Geschichte Münsters steht zu dem Thema des Abends in besonderem Bezug", erläuterte Köppen. So werde etwa die Idee des Westfälischen Friedens ebenso aufgegriffen wie die berühmten Predigten von Kardinal Clemens August Graf von Galen gegen das Euthanasieprogramm der Nazis oder die Idee von Freiheit, die mit dem Paradies verbunden sei – durch das sogenannte ‚Paradies‘ gelangen die Besucher in den Münsteraner Dom.
Der Eintritt zu den DomGedanken ist frei. Die Besucher sind zu Spenden eingeladen, die zur Unterstützung der Flüchtlingsarbeit in der Stadt Münster eingesetzt werden.
Die DomGedanken werden immer auch im Internet übertragen: www.bistum-muenster.de.
Programm:
- 12. August - 18:30 Uhr
Prof. Dr. Hermann Parzinger, Über die Freiheit von Kunst und Kultur
(Thomas Schmitz, Orgel) - 19. August - 18:30 Uhr
Annette Schavan, „Das Netz ist zerrissen und wir sind frei.“ – Zur Freiheit des Glaubens
(Annette Bialonski, Mezzosopran; Thomas Schmitz, Orgel) - 26. August - 18:30 Uhr
Prof. Dr. Markus Gabriel, Die Freiheit des Willens und die Freiheit des Geistes
(Silke Büscherhoff, Marimbaphon; Jutta Bitsch, Orgel) - 2. September - 18:30 Uhr
Dr. Lothar de Maizière, Erkämpfte Freiheit: 25 Jahre nach der Wiedervereinigung
(Jörg Christian Freese, Orgel) - 9. September - 18:30 Uhr
Prof. Dr. Udo di Fabio, Riskante Freiheit – Wider den bevormundenden Staat
(Dombläser)
Text: Bischöfliche Pressestelle
Kontakt: Pressestelle[at]bistum-muenster.de