Dülmener Stiftung startet Partnerschaft

Zu ihrem 600jährigen Bestehen startet die Heilig-Geist-Stiftung in Dülmen ein Spendenprojekt in der Diözese Iasi im armen Nordosten Rumäniens.

Die Lebenssituation und Versorgung pflegebedürftiger Menschen sollen im Grenzgebiet zur Ukraine und Moldawien verbessert werden. "Wir wollen in unserem Jubiläumsjahr den Blick weiten auf Europa und die Caritas in den Ländern unterstützen, in denen in denen die Menschen besonders hilfebedürftig sind", erklärt Geschäftsführer Hubert Deipenbrock.

Konkret wurde das jetzt mit einem Besuch von drei Mitarbeitern der Caritas Iasi, der nach zwei Wochen am Samstag endet. In Münster trafen sie mit dem Vorsitzenden des Diözesancaritasverbandes, Domkapitular Dr. Klaus Winterkamp, zusammen. Wachsen soll aus dem Projekt eine Partnerschaft. Beim Besuch im Fachseminar für Altenpflege in Dülmen gab es spontan großes Interesse an Praktika in Rumänien. Überlegt wird auch, Auslandseinsätze im Rahmen eines Freiwilligen Sozialen Jahrs zu organisieren, so Winterkamp.

Das Bistum Münster verbindet seit Anfang der 90er Jahre eine Partnerschaft mit der Diözese Iasi, in die auch die Caritas eingebunden ist. Insbesondere der Ausbau der ambulanten Pflege und die Qualifizierung von Arbeitslosen sind Schwerpunkte der Initiativen. Die Heilig Geist Stiftung will sich hier mit ihrem Wissen in der Altenpflege einbringen. Sie will Schulungen für rumänische Pflegemitarbeitende anbieten im Bereich der Wundversorgung und in der Palliativ-Pflege.

Zu Spenden wird im Rahmen des Jubiläums auch aufgerufen, um für die Hauspflegestation in Lugani einen Wagen zu beschaffen. Alle Spenden bis 25.000 Euro verdoppelt die Stiftung, verspricht Deipenbrock. Insbesondere ist an einen fachlichen Austausch gedacht. Dazu waren die Ärztin in Caritas-Diensten Gema Bacoanu sowie die Krankenschwester und Leiterin der Hauskrankenpflegestaton in Suceava, Maria Varvaroi, und der Krankenpfleger und Physiotherapeut Bogdan Pilat zwei Wochen in Dülmen. In zahlreichen Hospitationen bekamen sie Einblick in die verschiedenen Formen der Versorgung alter und pflegebedürftiger Menschen sowohl im stationären wie ambulanten Bereich, im Hospiz oder in der Palliativpflege.

Im Fachseminar für Altenpflege waren die Schüler fasziniert von der Arbeit unter einfachsten Bedingungen in Rumänien. Thema war vor allem auch die Problematik, dass viele Pflegekräfte nach Ihrer Ausbildung in den Westen abwandern und ihre Familien zurück lassen. Andererseits droht den meisten zuhause ansonsten die Arbeitslosigkeit und können sie mit dem im Ausland verdienten Geld ihre Angehörigen zuhause unterstützen.

Text: Bischöfliche Pressestelle
Kontakt: pressestelle[at]bistum-muenster.de
Foto: Harald Westbeld/Caritas