Fachtagung Schulpastoral

Die Pastoralteams in Bistum Münster sollen verstärkt den Kontakt mit den Schulen suchen. Dazu hat Clemens Lübbers, Leiter der Abteilung Schulpastoral im Bischöflichen Generalvikariat Münster, bei der diesjährigen Fachtagung Schulpastoral am Donnerstag (17. Oktober 2013) im Pfarrheim St. Joseph Münster-Kinderhaus aufgerufen.

Das Bewusstsein dafür sei zwar schon punktuell, aber noch nicht flächendeckend vorhanden, sagte Lübbers. Weil Kinder und Jugendliche immer weniger in den Pfarreien anzutreffen seien, sollten "sie dort angesprochen werden, wo sie sind: in den Schulen".

Ausgangspunkt der Tagung, an der sowohl Vertreter von Pastoralteams als auch von Schulen teilnahmen, war eine Anforderung des Diözesanpastoralplans an die Seelsorgeteams der größeren pastoralen Räume. Kirche sei dort an ganz unterschiedlichen Orten und in verschiedenen Feldern präsent, etwa auch an der Schule. Aufgabe der Seelsorgeteams sei es, diese Be-reiche zu vernetzen.

Es sei Grundanliegen nicht nur des Pastoralplans, sondern "überhaupt kirchlichen Tuns", eine lebendige, missionarische Kirche vor Ort zu bilden, führte Lübbers aus. Schulseelsorge bedeute nicht, "dass an einer Schule auch Gottesdienste gefeiert werden, zu denen die Pastoralreferentin oder der Priester mal eben einfliegen." Es gehe um lebensdienliche Seelsorge."

Diese erfordere Zeit. Dabei gehe es nicht um ein "Oben-Drauf-Satteln, sondern um einen Perspektiv-Wechsel: Wenn wir uns in den Schulen einbringen wollen, müssen wir an anderer Stelle etwas lassen", stellte Lübbers fest. Die verstärkte Einbindung der Schulen in die Gemeindepastoral bezeichnete er als beispielhaft für die Frage, "wie wir jetzt und in Zukunft im Rahmen des Pastoralplans Gemeindepastoral wahrnehmen".

Beispiele und Anfänge einer gelungenen Zusammenarbeit zwischen Pfarrei und Schule wur-den sowohl in vier Arbeitskreisen als auch im Plenum vorgestellt. Ihre Erfahrungen vor Ort schilderten Propst Jürgen Quante aus Recklinghausen, die Schulseelsorgerinnen Anne Buß-mann und Schwester Monika Otto zusammen mit Pfarrer Peter Lenfers vom Pastoralteam St. Laurentius Warendorf sowie Dr. Norbert Just, Schulleiter des Pius-Gymnasiums Coesfeld. In Recklinghausen trägt neben regelmäßigen Fortbildungs- und Begegnungstagen das jugend-pastorale Zentrum "Areopag" zum Kontakt bei. Befürchtungen, diese Einrichtung könne en-gagierte Jugendliche aus den Pfarreien abziehen, hätten sich nicht bewahrheitet.

Die Vertreter des Pastoralteams in Warendorf machten deutlich, wie wichtig eine gute Zu-sammenarbeit im Team sei. Man spreche ab, wer in welcher Schule den Gottesdienst übernehme. Dagegen habe es früher häufig "Privatanfragen zwischen Tür und Angel" nach bestimmten Seelsorgern gegeben.

Dr. Norbert Just verwies auf die Entwicklung von Schulen „weg vom reinen Lernort hin zum vielfältigen Begegnungsraum". Dort, wo zunehmend Lebenszeit verbracht werde, sollten Räume religiöser Erfahrung geschaffen werden. "Dass ein religiös geprägter Erfahrungsschatz nicht mehr vorausgesetzt werden kann, soll dabei nicht als Krise, sondern als Auftrag verstanden werden", sagte er. Am Pius-Gymnasium hätten sich Praktika von Schülern der neunten Klasse in sozialen Einrichtungen bewährt, ebenso die Zusammenarbeit mit der Kolping-Bildungsstätte und dem Kolpingwerk, das die Ganztagsbetreuung mit organisiert.

Text: Bischöfliche Pressestelle
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