Festakt zum 40-jährigen Bestehen der Papst-Johannes-Schule

Durch offene Fenster kommt frische Luft herein, und zugleich wird draußen wahrnehmbar, was drinnen passiert. Insofern war das Motto "Fenster auf!" gut gewählt für das 40-jährige Bestehen der Papst-Johannes-Schule in Münster, das diese mit einer Festwoche vom 19. bis 23. Mai 2014 feierte.

Einer der Höhepunkte war der Festakt am Freitag (23. Mai 2014). Dabei sprach auch Münsters Bischof Dr. Felix Genn ein Grußwort, schließlich ist die Papst-Johannes-Schule eine bischöfliche Förderschule für geistige Entwicklung.

Nach einem fulminanten Auftakt des Schülerchors, der mit dem Lied "Wir sind Menschen" die Schulphilosophie musikalisch auf den Punkt brachte, begrüßte Schulleiterin Andrea Müting die rund 150 Gäste in der voll besetzten Sporthalle. Sie wies darauf hin, dass das Jubiläumsmotto in Anlehnung an den Namenspatron der Schule gewählt worden sei: "Schließlich hat auch Papst Johannes XXIII: symbolisch Fenster geöffnet und damit für frischen Wind in der Kirche gesorgt", sagte sie mit Blick auf den kürzlich Heiliggesprochenen.

Frischen Wind in diesem Sinne haben in der Jubiläumswoche auch 20 Künstlerinnen und Künstler mitgebracht, die mit den Schülerinnen und Schülern in verschiedenen Workshops arbeiteten. Dabei hatten unter anderem so unterschiedliche Angebote wie Floristik, Graffiti, Tanz, Bodypainting, Trommeln, Backen und Gartenbau zur Auswahl gestanden.

Herzlich lud die Schulleiterin ihre Gäste dazu ein, die Ausstellung mit den Ergebnissen dieser Workshops im Anschluss an den Festakt zu besuchen. Und auch Schülersprecher Aycan Askaroglu stellte dankbar fest, "wie spürbar sich die Schule in dieser außergewöhnlich schönen Jubiläumswoche verändert hat."

Bischof Dr. Felix Genn begann sein Grußwort mit einem Dank an alle Schüler, Eltern, Lehrkräfte, pädagogischen Mitarbeiter und Förderer. Dank des an der Papst-Johannes-Schule praktizierten Prinzips vom Fördern und Fordern erführen die Kinder hier, "dass man schaut auf das, was sie können, und nicht auf das, was sie nicht können."

Kirchliche Schulen seien für alle Menschen da. Umso erfreulicher sei es für ihn, dass das Bistum Münster Träger vergleichsweise vieler Schulen sei, an denen rund 38.000 junge Menschen dort unterrichtet würden.

Ganz persönlich habe er in seiner ersten Kaplansstelle Erfahrungen im Unterrichten von Kindern und Jugendlichen mit Behinderung gesammelt: "Ich habe mehr von ihnen gelernt als sie wahrscheinlich von mir", erzählte der Bischof schmunzelnd. Vor allem die "Unmittelbarkeit und die Fähigkeit, jenseits von Konventionen das Herz sprechen zu lassen", sei eine kostbare Eigenschaft, die auszuleben die Papst-Johannes-Schule ermögliche.

Kurz äußerte sich der Bischof auch zur aktuellen Diskussion um Inklusion in der Schullandschaft. Das Bistum bejahe die Inklusion und lebe sie beispielsweise durch den inklusiven Bildungsgang der Papst-Johannes-Schule und der Hildegardisschule. Auch das Miteinander christlicher und muslimischer Schülerinnen und Schüler an bischöflichen Schulen sei eine Form von Inklusion. Dennoch habe Inklusion auch Grenzen, betonte der Bischof und bat die Lehrkräfte, diese in der Diskussion immer klar zu benennen.

Abschließend ging der Bischof ebenfalls auf das Jubiläumsmotto ein. "Wenn immer etwas vom Geist des Glauben und vom Geist eures Namensgebers durch die Schule weht, dann werden hier nicht nur die Fenster, sondern die Herzen offen sein", formulierte Genn seinen Jubiläumswunsch.

Als Vertreterin der Eltern wandte sich Andrea Ockenfels an die Gäste. Sie zeigte sich erfreut darüber, "dass die Papst-Johannes-Schule immer mehr vom Rand der Gesellschaft in deren Zentrum kommt." Wie sich diese Entwicklung in den vergangenen Jahrzehnten vollzogen hat, zeigte eine Bilderchronik und diskutierten anschließend die ehemaligen beziehungsweise heutigen Schulleiter.

Musikalisch gestalteten Schüler- und Lehrerchor, Orchester sowie Pascal Palma-Kries und Dennis Dresemann mit Gitarrensoli das Programm. Die Moderation übernahmen Willi Kortemeyer und Judith Kortenbrede im Duo.

Angesichts des abwechslungsreichen Festakts und der sehenswerten Workshop-Ergebnisse hätte nur noch ein besonderer Gast gefehlt, um das Jubiläum perfekt zu machen. So oder ähnlich hatten es sich jedenfalls Pascal Palma-Kries und Monjana Cox wohl gedacht, als sie im Vorfeld einen Brief an Papst Franziskus geschrieben und ihn eingeladen hatten. Stolz verlasen die beiden Jugendlichen während des Festakts unter herzlichem Applaus die offizielle Antwort aus dem Vatikan.

Demnach ist zwar ein Deutschlandbesuch des Papstes derzeit nicht vorgesehen. Dennoch aber werde der Papst am Tag des Festakts zu seinem heiliggesprochenen Vorgänger um seinen Beistand für die Schule, die seinen Namen trägt, und das Jubiläum beten. Kein Wunder also, dass bei diesem Beistand das Jubiläum für die Schulgemeinschaft eine rundum "himmlische" Sache geworden ist.

Text: Bischöfliche Pressestelle
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