Fünf Kitas im Rahmen von „Zukunft einkaufen“ als ökofair zertifiziert

, Bistum Münster, Kreisdekanat Coesfeld

Lüdinghausen im südlichen Münsterland hat die ersten ökofairen Kitas im Bistum Münster. Alle fünf Kindertageseinrichtungen (Kitas) im Kitaverbund St. Felizitas haben in der 40. Kalenderwoche ihre Auszeichnung nach „Zukunft einkaufen – Glaubwürdig wirtschaften im Bistum Münster“ gefeiert.

Da wird mit und in der Natur gewerkelt, gegärtnert und gekocht. In allen fünf Kitas der Pfarrei St. Felizitas in Lüdinghausen lädt ein vielgestaltiges Außengelände zum Spielen und Erfahrungen sammeln ein. Auch deshalb erhielten die Kitas ihre Auszeichnung als ökofaire Kita nach Level 1 des Umweltmanagementsystems „Zukunft einkaufen – Glaubwürdig wirtschaften im Bistum Münster“.

Dabei setzt jede Kita ihre eigenen Ideen um: In der Kita St. Dionysius fällt ein neu angelegter opulenter Obst- und Gemüsegarten mit Himbeeren rundum zum Naschen und einem Bogengang, an dem die Rebstöcke demnächst leckere Weintrauben liefern, ins Auge. In der Kita St. Monika lädt draußen ein Feuchtbiotop zum Keschern ein, drinnen steht anstelle eines Bällebades eine Kiste mit Maiskörnern. Die von Eltern eines Kindes vom Bauernhof gespendeten Kolben haben die Kinder abgezupft. In der Kita St. Ludger hilft Therapiehund Luna bei der tiergestützten Pädagogik, Eier und Fleisch werden direkt vom Bauern und vom Metzger vor Ort geliefert, und ein Besuch der Kinder beim Bürgermeister wegen zu viel Müll auf der Straße hatte Erfolg. In der Kita St. Marien wohnen Kaninchen und Hühner im Außengelände, und bald wachsen Salat und Co. im neu aufgebauten Hochbeet. Die Kita St. Elisabeth arbeitet viel mit den Elementen Feuer, Wasser und Luft und plant gerade einen Naschgarten.

In zwei Kitas treibt ein Solarmodul im Außenbereich die Wasserpumpe an. Das spart beim Betrieb Energie und bei der Installation die Kosten für die Verlegung eines Stromkabels. In allen Kitas stehen anstelle von Wasserflaschen professionelle Wasserspender, die wahlweise gesprudeltes oder stilles Wasser liefern. Vier Kitas haben schon große Küchen und kindgerechte voll funktionsfähige Küchenbereiche, in denen Köchinnen und Kinder mit Erzieherinnen mit frischen Zutaten kochen, die fünfte baut gerade um und startet damit im Januar. 

Auch die Auszeichnungsfeiern selbst standen ganz im Zeichen von Schöpfungsverantwortung und Erntedank. So wurden in der Kita St. Elisabeth tags zuvor beim Bauern Kartoffeln geerntet und bei der Feier draußen mit den Kindern geschält und über dem Feuer zu Kartoffelsuppe geköchelt. Pastoralreferentin Alice Zaun und die Erzieherinnen hatten mit den Kindern mit viel Liebe Gottesdienste vorbereitet. Die Kinder zeigten, wie sie in der Kita auf „ihre Erde“, die in Form eines Globus immer mit auf dem Altar stand, aufpassen. Hans-Georg Hollenhorst und Ulrich Jost-Blome von der Fachstelle Weltkirche des Bistums Münster überreichten die Urkunden und Plaketten.

Wie kam es zu alledem? „In jeder Einrichtung war mindestens eine Mitarbeiterin, die für das Thema Nachhaltigkeit brannte“, erinnert sich Verbundleiterin Jutta Tennhoff an ihre Anfänge im Kreis der über 80 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter im Verbund. „Diese waren mit unserer Pastoralreferentin und einer Vertreterin aus dem Pfarreirat das Fundament für den Ökofairen Arbeitskreis im Verbund, der sich seit 2018 alle drei bis fünf Wochen trifft. Als erstes hat er ein Buch voller Ideen, Geschichten und Lieder zur Gestaltung einer Schöpfungswoche erarbeitet.“ Bei der Auszeichnung war denn auch in allen Kitas zu hören: „Die Mitglieder des Arbeitskreises haben uns ganz schön angeknipst.“

Im Internet gibt es weitere Infos zum Kitaverbund Lüdinghausen und zur Initiative „Zukunft einkaufen – Glaubwürdig wirtschaften im Bistum Münster“ .

Karola Wiedemann

Bildunterschrift: Über offenem Feuer gekocht wurde bei der Auszeichnungsfeier in der Kita St. Elisabeth mit Jutta Tennhoff und Ulrich Jost-Blome (beide Mitte). Foto: Karola Wiedemann