Fusion Schöppingen
Regionalbischof Dr. Christoph Hegge wusste, dass sich einige Gläubige nur schweren Herzens auf den Weg in die Schöppinger Brictiuskirche gemacht hatten. Am Sonntagnachmittag (17. November 2013) wurden dort St. Brictius Schöppingen, St. Antonius Gemen und St. Mariä Geburt Eggerode zusammengelegt.
Hegge versuchte denen, die sich mit der Fusion zur neuen Pfarrei St. Brictius schwer taten, Mut zu machen. Er verwies auf die Mahnung Jesu, sich nicht an Äußerlichkeiten zu klammern und die Herrlichkeit Gottes nicht in Strukturen zu suchen: "Sucht sie in Euch!"
"Wir müssen uns als Familie neu verstehen", forderte der Weihbischof während des Festhochamtes in der voll besetzten Brictiuskirche, das den Höhepunkt der Brictius-Woche in Schöppingen kennzeichnete. "Wir feiern nicht die Zusammenlegung von Strukturen, sondern die Gegenwart Gottes in unserer Mitte", bekräftigte Hegge. Das Christentum ende nicht an der Pfarrgrenze.
Der Weihbischof gewann der Fusion auch noch eine humorvolle Facette ab. "Ab jetzt gehört Ihnen alles gemeinsam! Die Muttergottes gehört jetzt auch den Schöppingern", meinte er augenzwinkernd mit Blick auf das bekannte mittelalterliche Gnadenbild der Muttergottes in Eggerode.
Nachdem die Gläubigen ihr Taufversprechen erneuert hatten und Hegge die Taufbücher der drei Gemeinden gebracht worden waren, zeichnete er das neue Taufbuch für St. Brictius mit seinem Namen. Zuvor hatte er aus der Urkunde von Münsters Bischof Dr. Felix Genn zur Errichtung der neuen Pfarrei vorgelesen. Demnach ist Sitz der Pfarrei Schöppingen, Pfarrer wird Thomas Diedershagen sein, Pfarrer Stephan Wolf (Eggerode) wird zum Pastor mit dem Titel Pfarrer in St. Brictius ernannt, Pastoralreferentin ist Alexandra Damhus. Die Filialkirchen St. Mariä Geburt und St. Antonius behalten ihre Patrozinien.
"Wir schlagen eine neue Seite im Leben unserer Gemeinden auf", sagte der Weihbischof und sprach von einem kirchenhistorischen Ereignis. "So eine Zusammenführung ist ein anstrengender Akt. Sie haben da eine große Leistung vollbracht", wandte er sich an die Verantwortlichen. Natürlich wisse er von der Trauer und Unsicherheit mancher Gläubigen und der Frage, wohin all das führe. Mit Blick auf neue Antworten, die veränderte Umstände verlangten, forderte er die Gemeinde aber auf, sich selbst auf den Weg zu machen, "damit wir als Christen in Bewegung sind", mal zur einen, mal zur anderen Kirche.
"Ich möchte den Anlass zur Zusammenlegung nicht schönreden", fuhr der Bischof während des Hochamtes fort, das alle Chören der drei Seelsorgeeinheiten musikalisch gestalteten. "Aber ich möchte Ihnen Mut machen, sie als Sprungbrett zur inneren Bekehrung zu sehen." In den Adern der Christen pulsiere das Blut Jesu. "Nichts zerreißt das Band zwischen uns und ihm."
Text: Bischöfliche Pressestelle
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