Geburtstagsparty für den Dom: Popstar singt vor 10.000 Fans
Feuerzeuge, Leuchtstäbchen und Handydisplays erhellen den Schlossplatz in dieser Nacht, bei diesem Lied. Eine Frau hat mit ihrer kleinen Tochter zwei Wunderkerzen angezündet.
Sie wiegen sich dabei im Takt zu den Klängen von "Zuhause", einem Song aus dem Solo-Album "Lieder" von Adel Tawil. "Zuhause ist da, wo deine Freunde sind", singt der Popstar, "hier ist die Liebe umsonst."
Die sieben Bildschirme über der Bühne vor dem Schloss zeigen ein paradiesisches Bild: eine Landschaft mit Bergen, darüber ein Himmel in Regenbogenfarben. Ein paar Sekunden später erscheint ein von Lichtstrahlen erhellter Globus.
"Gerade Musik kann dazu beitragen, dass wir alle gleich sind, egal, woher wir kommen, egal, was wir glauben", ruft der Musiker in die Menge. "Deshalb lasst uns die Welt zum Leuchten bringen!" 10.000 Menschen halten ihre Lichter in den Himmel und singen lautstark den Refrain: "Komm wir bringen die Welt zum Leuchten, egal, woher du kommst." Das Leuchten spiegelt sich in ihren Gesichtern. Familien mit Kindern, Jugendliche sind ebenso wie neugierige ältere Besucher am Freitagabend, 26. September, zum Schlossplatz gekommen, um den Superstar live zu erleben, seine Lieder mitzusingen und zu den Bässen zu tanzen.
Eine von ihnen ist Katharina Del Re. Die 28-Jährige findet die Stimmung super. "Ich mag Adel Tawil", sagt sie. "Seine Liedtexte sind tiefsinnig und die Musik geht ins Ohr." Gabi Hoppe wohnt in der Nachbarschaft und ist eher zufällig vorbeigekommen. Die 52-Jährige findet die Lieder "eingängig und bewegend zugleich". Tawil scheine außerdem ein netter Typ zu sein. "Als er mit dem Kind eben gesungen hat, ist er in meiner Gunst ziemlich gestiegen", sagt sie. Beim Lied "Vom selben Stern" hatte der Popstar sein Mikrofon mit der kleinen Charlotte geteilt. Sie saß auf den Schultern ihres Vaters in der ersten Reihe und sang textsicher und selbstbewusst mit. Das Publikum jubelte. "Münster, wir sind vom selben Stern", rief Tawil in die Menge.
Das Konzert bildete den Abschluss und Höhepunkt des ersten Tages der Domjubiläums-Feierlichkeiten. Tawil machte dabei den St.-Paulus-Dom gleich um ein paar Jährchen jünger und gratulierte ihm zu Beginn des Konzerts "zum 50-jährigen Domjubiläum". Als Vorgruppe trat die Band "Mathia" auf. Der aus Israel stammende Leadsänger der Gruppe landete 2010 bei der Castingshow "X-Factor" auf dem dritten Platz.
Kurz vor seinem Auftritt hatte Adel Tawil sich mit dem Geschäftsführer der Gemeinnützigen Gesellschaft zur Unterstützung Asylsuchender e.V. (GGUA) in Münster gestroffen. Mit den Einnahmen aus dem Verkauf der Konzerttickets unterstützt Tawil dort das Projekt "neu.Start! Für Flüchtlinge mit schwerem Gepäck". Zum Projekt gehören professionelle Sprachkurse für Asylbewerber, Familien- und Lernpatenschaften sowie Hilfen bei der Wohnungssuche, Behördengängen oder Bewerbungen.
Scheinwerfer, Nebelmaschinen und Lichtinstallationen schufen vor der historischen Kulisse des Schlosses eine besondere Atmosphäre. Die Stimmung war mal gelöst und entspannt, mal heiter und voller Power. Beim Lied "Weinen" dominieren die sanften Klänge, der Text ist nachdenklich. Bei "Herzschrittmacher" pulsiert der Bass. Auf den Bildschirmen erscheint auf blutrotem Monitor eine Herzfrequenz. "Ihr seid mein Herzschrittmacher", singt Tawil. Bei den letzten beiden Liedern läuft er durch den Bühnengraben, ist seinen Zuhörern ganz nah. "Münster, ihr seid der Knaller", ruft er. Die Menge antwortet mit tosendem Applaus.
Adel Tawil wurde berühmt mit dem Duo "Ich+Ich", in dem er zusammen mit Annette Humpe sang. Gemeinsam rangierten sie mit Ohrwürmern wie "Vom selben Stern" oder "Du erinnerst mich an Liebe" wochenlang in den deutschen Charts. Jetzt startet der 36-Jährige mit seinem Solo-Album durch. Es erschien im vergangenen Jahr.
Hier der Link zur Fotostrecke:
https://www.domjubilaeum.de/aktuelles/fotos/konzert-adel-tawil/#c2994
Text: Bischöfliche Pressestelle
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