Generalvikar Dr. Norbert Köster besuchte Liebfrauenschule in Nottuln
Einen Eindruck von der Liebfrauenschule, der bischöflichen Sekundarschule in Nottuln, verschaffte sich Generalvikar Dr. Norbert Köster bei einem Besuch.
"Mich interessiert die Arbeit an einer Schule, die sich stärker um benachteiligte Kinder kümmert", erläuterte der Generalvikar vor dem Kollegium sein Interesse. Die Liebfrauenschule ist die einzige Sekundarschule in bischöflicher Trägerschaft. Vor fünf Jahren fand die Umstrukturierung von der Realschule zur Sekundarschule statt. Seit zwei Jahren werden Kinder mit dem Förderschwerpunkt "Lernen" inklusiv unterrichtet.
Wie die zieldifferente Inklusion im Unterricht konkret aussieht, beobachtete Köster bei einem Besuch der Klasse 5d. Er wurde von Regina Jacobs, Leiterin der Abteilung Katholische Schulen im Bischöflichen Generalvikariat Münster, begleitet. Auf dem Stundenplan stand Mathematik, genauer gesagt ging es um drei verschiedene Möglichkeiten, schriftlich zu multiplizieren. Mit einem kleinen Rollenspiel führten zwei Schülerinnen und zwei Schüler in das Thema ein. Sie wollten zu viert in den Zoo. "Wieviel Geld müssen sie mitnehmen?", fragte Regelschullehrerin Vanessa Fiedeler im Anschluss die Klasse. Sie leitet zusammen mit Förderschullehrerin Larissa Eschmeier den Unterricht. Gemeinsam mit den Kindern erarbeiteten die beiden Pädagoginnen verschiedene Lösungswege. "Nun könnt ihr euch Arbeitsblätter abholen, um die Wege zu üben", forderte Fiedeler die Elfjährigen auf. Damit begann die individuelle Lernphase unter dem Motto "Jeder macht, was er kann".
Fünf der 25 Kinder der Klasse haben Förderbedarf. "Sie können bei den Arbeitsblättern frei wählen, ob sie mit dem gleichen Material wie die anderen Schülerinnen und Schüler oder mit angepasstem Material arbeiten möchten", erklärte Eschmeier, die sich während der Lernphase besonders um diese fünf Kinder kümmerte. "Durch die Wahlmöglichkeit sind sie in der Klasse in der gleichen Rolle wie ihre Mitschüler", fügte Franziska Versmold, ebenfalls Förderschullehrerin, im anschließenden Gespräch mit dem Generalvikar hinzu. Der Unterricht in den inklusiven Klassen werde von einer Regel- und einer Förderschullehrerin als Klassenleitungsteam vorbereitet und durchgeführt. "Unser Ziel ist es, durch die differenzierte Förderung die Kinder mit Unterstützungsbedarf zum Hauptschulabschluss zu führen, auch wenn sie dafür ein Jahr länger brauchen", erklärte Heinrich Willenborg, didaktischer Leiter der Liebfrauenschule.
Köster zeigte sich von den unterschiedlichen Konzepten beeindruckt und dankte den Lehrerinnen und Lehrern für ihre engagierte Arbeit. Bei einem Rundgang erläuterte Schulleiter Ulrich Suttrup weitere Angebote der Liebfrauenschule wie die Schulsozialarbeit, die Schulseelsorge oder auch die Partnerschaft mit dem Internat "Lar Christo Rei" in Mosambik.
Bildunterschrift: Generalvikar Dr. Norbert Köster (links) informierte sich über die Arbeit an der Liebfrauenschule Nottuln. Bei einem Rundgang erläuterten Schulleiter Ulrich Suttrup (rechts) und Heinrich Willenborg (2. von rechts) ihm und Regina Jacobs, Leiterin der Abteilung katholische Schulen, die Besonderheiten der inklusiven Sekundarschule.
Text: Bischöfliche Pressestelle / 28.04.17
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Foto: Michaela Kiepe/Bischöfliche Pressestelle