Gruppe aus Recklinghausen verbringt abwechslungsreiche Tage in Beuthen

"Überwältigend", "unglaublich", "einfach herzlich" – für die Weltjugendtagsteilnehmer des christlichen Jugendcafés Areopag in Recklinghausen und der Pfarrei St. Dionysius in Havixbeck kann es gar nicht genügend Wörter geben, um die Gastfreundschaft der Polen zu beschreiben.

Denn die durften sie in den vergangenen Tagen hautnah erleben. Seit Mittwoch haben die rund 40 Jugendlichen die "Tage der Begegnung" in Gastfamilien im polnischen Beuthen verbracht. Am Montag, 25. Juli, geht es weiter zum zentralen Weltjugendtag mit Papst Franziskus nach Krakau.

Holger Brox, Leiter des Jugendcafés Areopag und Verantwortlicher der Fahrt, ist mit dem Verlauf der Tage der Begegnung sehr zufrieden: "Die Jugendlichen haben in diesen Tagen Land und Leute in Polen besser kennenlernen können und einen Einblick in die Kultur unseres Nachbarlandes bekommen – auch dank eines sehr gut vorbereiteten Programms unserer Gastgeber", berichtet er. Dieses sei zwar zeitlich teilweise eng geplant gewesen, dafür hätte die Gruppe aber auch viel erleben können.
Ob die Fahrt mit der Schmalspurbahn nach Tarnowskie Góry und die Besichtigung der dortigen Silbergrube oder der Besuch der Gedenkstätte Auschwitz-Birkenau, ob gemeinsame Gottesdienste und Gebete oder Unternehmungen mit der Gastfamilie – die Erlebnisse der Jugendlichen waren vielfältig und international. Besonders die Eindrücke aus dem ehemaligen Konzentrations- und Vernichtungslager haben die jungen Erwachsenen bewegt: "Es ist erschreckend, was Menschen anderen Menschen angetan haben", sagt Isabel Hins aus Recklinghausen. "Aber es wichtig, dass wir diesen Ort aufsuchen, weil Geschichte nicht vergessen werden darf. Man muss aus Geschichte lernen und das geht nur, wenn man sie dank solcher Gedenkstätten wirklich erleben und nachvollziehen kann."

Auch aus dem Miteinander von Deutschen, Polen und Brasilianern – letztere verbringen gerade im Rahmen eines Austausches einen Monat in Recklinghausen und nehmen mit der Gruppe auch am Weltjugendtag teil – haben die Jugendlichen eine Erkenntnis gewonnen: Verständigung funktioniert auch ohne viele Worte. "Notfalls mit Händen und Füßen", meint Isabel. So hat es die 22-Jährige in ihrer Gastfamilie erlebt. "Mit meiner Gastschwester habe ich Englisch gesprochen, meine Gasteltern können aber nur polnisch – wir haben uns trotzdem gut verstanden, auch wenn es vielleicht manchmal etwas länger gedauert hat." Weniger Schwierigkeiten hatte Matthias Gromöller aus Havixbeck. "Mein Gastvater war früher Englischlehrer, die Verständigung war als kein Problem", erzählt der 17-Jährige.

Beeindruckt zeigten sich die Jugendlichen vor allem von der Stimmung in der Gruppe. "Es ist der Wahnsinn, mit anderen jungen Menschen aus anderen Kulturen zu beten, zu lachen, zu singen, die man erst seit wenigen Tagen kennt", sagt Isabel. Genau das ist es auch, auf das sich Matthias in Krakau freut. Was er bereits zweimal bei internationalen Jugendtreffen in Taizé erlebt hat, erhofft er sich auch vom Weltjugendtag. "Ich finde es toll, wie schnell man Menschen aus anderen Ländern kennenlernen kann. Das ist wunderbar!"

Bildunterschriften: Die polnischen Kinder eines Kindergartens in Beuthen freuten sich über den Besuch der Recklinghäuser und Havixbecker Pilger.

Text: Bischöfliche Pressestelle/25.07.16
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Foto: Ann-Christin Ladermann/Bischöfliche Pressestelle