Heinrich Bexten: Abschied nach 37 aktiven Jahren im Dienst
Nach 37 Jahren im Dienst des Bistums Münster geht Heinrich Bexten, langjährig Mitglied und zuletzt Vorsitzender der Mitarbeitervertretung (MAV) im Bischöflichen Generalvikariat, in den wohlverdienten Ruhestand.
Im Rahmen einer kleinen Feierstunde wird Bexten am Donnerstag, 11. Juni, verabschiedet.
"Es hat sich einfach so ergeben, dass ich zum Bistum kam", erinnert Bexten sich. Mit 26 Jahren wollte er nicht in die Buchhaltung gehen, wohin sein erster Arbeitgeber ihn gerne versetzen wollte. So bewarb der damalige ehrenamtliche Vorsitzende der Katholischen Landjugend KLJB in Nienberge sich auf mehrere offene Stellen: "Die Diözese ist mit ihrer Zusage schlicht am schnellsten gewesen".
Zunächst war er für die Finanzierung der Jugendverbände nach dem kirchlichen Jugendplan zuständig gewesen, später als Geschäftsführer für die Erwachsenenverbände und die Ausländerseelsorge. Nachdem er in einer Projektgruppe für die Einführung eines damals neuen Buchungsprogramms beteiligt war, kam er als Hauptsachbearbeiter in die Bistumskasse. Für ein Engagement in der Mitarbeitervertretung hat ihn eine Kollegin 1993 angesprochen: "Da habe ich dann etwas überlegt und mich schließlich zur Wahl gestellt". Einmal gewählt, blieb er der MAV-Arbeit treu.
"In den ersten Jahren habe ich miterlebt, dass die MAV manchmal eher einen Konfrontationskurs fahren musste", schildert Bexten. Viele Fragen habe man in jener Phase "zu Gunsten der MAV ausschlichten" lassen müssen. Inzwischen werde die MAV ernst genommen und regelmäßig beteiligt: "Wir erreichen vieles im Miteinander durch Diskussionen mit dem Dienstgeber". Besonders froh habe ihn in jüngster Zeit gemacht, dass die MAV als Gremium zusammen stehe und nach außen mit einer Stimme spreche.
Das Rahmenrecht für Mitarbeitervertretungen sei nach wie vor entwicklungsfähig, meint Bexten. Mit manchen in der Mitarbeitervertretungsordnung (MAVO) vorgesehenen Beteiligungsmöglichkeiten stoße man an Grenzen. Beispielsweise bei der Einstellung neuer Mitarbeiter sei der MAV zu wenig Mitsprache eingeräumt. Außerdem hänge es bei der Kompromisssuche oft von den Beteiligten ab: "Wenn Personen nicht miteinander können, hilft die beste Rechtsordnung nicht weiter", ist Bextens Erfahrung.
Ihn selbst habe das Engagement in der MAV gelassener gemacht, beschreibt Bexten. Zurückblickend ist er gut zufrieden: "Es hätte nicht besser laufen können", sagt Bexten mit Blick auf seinen gesamten beruflichen Weg. Auch bei anderen habe er beobachtet: "MAV-Arbeit schadet der Karriere nicht, oft ist sie sogar förderlich", wirbt Bexten.
"Heinrich Bexten hat in seinen sechs Jahren als MAV-Vorsitzender die Vertretungsarbeit durch Sachlichkeit und Ruhe vorbildlich gelebt", stellt Nachfolgerin Marietheres Stockhofe-Fernandes heraus, "seine ermutigende Kommunikation, mit der er die Sitzungen leitete, bildeten eine gute Grundlage für eine offene, faire oder auch kontroverse Gesprächskultur". Auf seine Art habe Bexten eindrucksvoll der christlichen Dienstgemeinschaft in gemeinsam getragener Verantwortung und vertrauensvoller Zusammenarbeit ein Gesicht gegeben.
"Ich habe Heinrich Bexten immer als Teamplayer erlebt", lobt auch Anna Schulze, die mit ihm viele Jahre als Protokollführerin eng in der Mitarbeitervertretung zusammen arbeitete: "Er ist ruhig, sachlich und immer loyal. Seine ausgeglichene Art und sein diplomatisches Geschick halfen der MAV in vielen strittigen Situationen, mit dem Dienstgeber einvernehmlich zu guten Lösungen zu kommen".
Heinrich Bexten wurde 1952 in Münster geboren. Nach der mittleren Reife am Münsterschen Schlaun-Gymnasium absolvierte Bexten ab 1969 eine kaufmännische Ausbildung bei der Westfälischen Central-Genossenschaft, wo er nach Ableistung seines Wehrdienstes sechs Jahre als Lohnbuchhalter tätig war. 1978 kam er als Verwaltungsangestellter zunächst für sechseinhalb Jahre in die Abteilung Jugendseelsorge.
In den Angestelltenlehrgängen I (Abschluss 1982) und II (Abschluss 1986) eignete er sich berufsbegleitend verwaltungsspezifische Kenntnisse an. 1984 wurde Bexten Geschäftsführer der Hauptabteilung Seelsorge, 2003 kam er ins Projektteam zur Einführung der damals neuen KIRP-Buchungssoftware und wechselte in die Bistumskasse, wo er bis zum Eintritt in den wohlverdienten Ruhestand tätig war. Seit 1993 war Bexten in der Mitarbeitervertretung engagiert, zunächst als Mitglied, später im Vorstand und schließlich seit 2009 bis 2015 als Vorsitzender.
Text: Bischöfliche Pressestelle
Kontakt: Pressestelle[at]bistum-muenster.de